«Unter Uns»: Folge 6.000 durchbricht lahmen Winterbeginn

Seit einigen Wochen ruft die 17.30-Uhr-Serie bei RTL nicht mehr wirklich sehenswerte Zahlen ab. Mit der Jubiläumsfolge besserte sich die Lage. Doch so richtig stark lief es auch dort nicht.

Unter den seit Jahren etablierten drei RTL-Soaps kennzeichnet «Unter Uns» schon seit einiger Zeit das aus Quotensicht am schwächsten laufende Format. Zwar besteht das Format bereits seit November 1994, angesichts der Quoten entsteht aber immer öfter der Eindruck, RTL halte eher aus Tradition an der Soap fest. Allerdings hat der Kölner Sender am Tage ohnehin andere Baustellen, womit «Unter Uns» noch zu den soliden Programmen in der Daytime zählt. Auch das Stammpublikum, das die Seifenoper sicher aufweist, stellt einen Grund dar, warum RTL weiter an der Serie festhält. Obwohl es zuletzt quotentechnisch nicht ganz so gut lief: am 4. Dezember gab es für RTL und «Unter Uns» wieder etwas zu feiern – nämlich die 6.000. Folge der Serie.

1,08 Millionen schalteten dafür gegen 17.30 Uhr zu RTL. Insgesamt entsprach diese Reichweite 6,6 Prozent. Weil auch 0,51 Millionen junge Zuschauer einschalteten, lag die Quote in der klassischen Zielgruppe bei 12,3 Prozent. Zum Positiven der Jubiläumsquoten: seit Mitte November war es «Unter Uns» am Werktag nicht mehr gelungen, über den Senderschnitt bei 14- bis 49-Jährigen zu gelangen. Das Format hat eine echte Durststrecke hinter sich, ohne dabei allzu großen Schwankungen zu unterliegen. Zwischen dem 15. November und dem 28. November variierte der Marktanteil bei Werberelevanten nur zwischen 10,7 und 12,1 Prozent. Ende vergangener Woche verschlimmerte sich die Situation dann erst, als donnerstags 10,3 und freitags nur noch 9,4 Prozent zu Buche gestanden waren. Einstellige Marktanteile sind bei «Unter uns» eigentlich eine Seltenheit. Dementsprechend brachte Folge 6.000 erst einmal eine Trendwende.

Wie nachhaltig diese ist, lässt sich allerdings derzeit nicht sicher sagen. Bäume riss die Jubiläumsfolge in Folge 6.000 wahrlich nicht aus, gerade so landete sie über dem Senderschnitt. Andere Soaps verzeichnen dagegen zu Jubiläumsausgaben deutlichere Zuwächse. Die Wahrscheinlichkeit, dass «Unter Uns» wieder in die Form von davor zurückfällt, scheint mit den niedrigen Zuwächsen, die die Produktion nach Montag mit 11,7 Prozent verzeichnete, höher als die für einen Aufschwung. Dabei lief es Anfang November zwischenzeitlich noch richtig gut für die RTL-Soap, die dort beispielsweise am 7. November mit 16,0 Prozent eine der höchsten Quoten des Jahres eingefahren hatte und die beste seit April. Auch die Tage danach hatten mit 13,8 und 13,2 Prozent Zahlen gebracht, die sich RTL sicher häufiger wünschen würde. Doch dann fiel «Unter uns» in sein kleines Quotenloch. Wo geht der Weg nun hin?

Was sonst noch war


Wie so oft in Jubiläumsfolgen von Soaps erwarteten Fans auch diesmal einschneidende Ereignisse in «Unter uns». Eines dieser Ereignisse war der Abschied von Kult-Figur Paco aus der Serie. Zuletzt hatte die Rolle von Miloš Vuković wahrlich kein Glück in der Schillerallee. Seine Ehefrau Elli ist gestorben, sein Fitnessstudio ist abgebrannt. Das veranlasste ihn zu der Entscheidung, woanders einen Neuanfang zu wagen. In Folge 6.000 stieg Paco in seinen Bulli und fuhr los. "Ob er wiederkommt oder nicht, weiß er selber zu dem Zeitpunkt noch nicht. Er steckt in einer Lebenskrise und glaubt erst mal nicht, dass er nochmal jemanden finden kann, der ihn wieder glücklich machen oder den auch er wieder glücklich machen kann“, sagt Schauspieler Miloš Vuković. Ganz Schluss ist mit Paco Weigel bei RTL aber noch nicht. Am Donnerstag, dem 13. Dezember 2018 wird er um 17 Uhr in der RTL-Serie «Freundinnen – Jetzt erst recht» zu sehen sein.

Bei «Unter Uns» gibt es auch eine Rückkehrerin, nämlich Tabea Heynig. Aufgrund ihrer Babypause war die Schauspielerin eine Zeit lang nicht in der Soap zu sehen. Im Februar hatte sie ihren Sohn zu Welt gebracht. In «Unter uns» verabschiedete sich Serienfigur Britta Sturm auf eine Singapur-Reise, von der sie nun zurückkehrt. «Unter uns»-Zuschauer werden sie aber erst wieder am 22. Januar 2019 zu Gesicht bekommen. Gehört hatten Fans von Britta aber schon am 28. November. In der Folge an besagtem Tag trennte sie sich per Mailbox von Rufus, weil sie ihn verdächtigte, ein Verhältnis zur Nachbarin angefangen zu haben. Auch wie das Wiedersehen mit dem Ex verläuft, wird Zuschauer im Januar also interessieren.

Bei «Gute Zeiten, schlechte Zeiten» sagt Manuela Wisbeck ihrer Gastrolle Nicole „Tschüss“. Die GZSZ-Rolle von Manuela Wisbeck hat sich im Laufe der Wochen und Monate sehr verändert. "Am Anfang war sie dominant, rabiat und sehr 'eckig'", sagt die Schauspielerin über ihre Gastrolle Nicole. Doch nach der Aussprache mit Leon, der sie als Kind gehänselt hat und nachdem sie Nikolaus kennengelernt hat, wird die taffe Nicole "weicher und femininer". Sie verliebt sich und zeigt eine ganz andere Seite von sich. Am 4. Dezember war Wisbeck das vorerst letzte Mal in ihrer Gastrolle zu sehen.

Dafür steigt Serienfigur Martin wieder bei «GZSZ» ein. Mit dem von Oliver Franck gespielten Charakter gibt es ein überraschendes Wiedersehen nach fünf Jahren Funkstille. Nun sucht er wieder den Kontakt zu Ex-Frau Nina und den Kindern Toni und Luis. Martin hat jahrelang seine Familie terrorisiert. Seine Tochter Toni hat sich wegen seiner Wutausbrüche von der Familie abgewandt und den Kontakt zu ihrer Mutter und ihrem Bruder abgebrochen. Nachdem Nina endlich den Mut gefunden hat, ihren gewalttätigen Mann zu verlassen und die Scheidung einzureichen, nahm seine Aggressivität aber ungeahnte Ausmaße an. Mit der Hilfe von Jo Gerner gelang es Nina allerdings, Martin aus ihrem Leben zu verbannen. Und endlich wendet sich wieder alles zum Guten für sie und ihren Sohn. Als Tochter Toni nach Berlin zieht, können sich die Frauen auch wieder annähern. Einem glücklichen Familienleben steht nun nichts mehr im Weg – doch kurz vor Weihnachten taucht Martin wieder im Kiez auf.

Und so geht es weiter


Saskia ärgert sich in «Unter uns», dass Jakob nicht zu einem wichtigen Termin für die Hochzeit erschienen ist. Als er auch über Nacht nicht auftaucht, beginnt sie, sich zunehmend Sorgen zu machen. Nachdem Robert seinen potenziellen Vater Miro näher kennengelernt hat, kann er seinen Wunsch nach der Wahrheit nicht länger unterdrücken. Andrea ist glücklich, als Larissa und sie sich wieder annähern. Doch sie muss erkennen, dass noch ein langer Weg vor ihnen liegt.
06.12.2018 10:53 Uhr  •  Timo Nöthling Kurz-URL: qmde.de/105696