 
Es ist ein Thema, das sich (nahezu) unendlich fortsetzen ließe: Filme, die von der Filmpresse verrissen wurden und mehr Zuneigung verdienen. Wir stellen einige von ihnen vor, die uns besonders am Herzen liegen. Wie der Actioner «Collide».
 Zwischen den Dreharbeiten im Mai 2014 und dem finalen Kinostartdatum Anfang August 2016 lagen über zwei Jahre, in denen die Veröffentlichung von Eran Creevys Autothriller «Collide» in den Sternen stand. Grund dafür war der plötzliche Konkurs der Produktionsfirma Relativity Media, in dessen Folge sich Open Road Pictures die Rechte an dem während der Drehphase «Autobahn» betitelten Actionkracher sicherte. Dass der Verleih lange Zeit Skepsis walten ließ, dem mit Felicity Jones («Die Entdeckung der Unendlichkeit»), Nicholas Hoult («Mad Max: Fury Road»), Anthony Hopkins («Die Vorsehung») und Ben Kingsley («The Walk») hochkarätig besetzten Film eine Chance zu geben, ist kein Wunder: Die britisch-deutsche Koproduktion stand nicht nur während der Dreharbeiten unter keinem guten Stern (unter anderem verließen zunächst in das Projekt involvierte Darsteller wie Zac Efron und Amber Heard vorzeitig den Cast), auch im Nachhinein stehen die Vermarktungschancen um «Collide» nicht gut.
Zwischen den Dreharbeiten im Mai 2014 und dem finalen Kinostartdatum Anfang August 2016 lagen über zwei Jahre, in denen die Veröffentlichung von Eran Creevys Autothriller «Collide» in den Sternen stand. Grund dafür war der plötzliche Konkurs der Produktionsfirma Relativity Media, in dessen Folge sich Open Road Pictures die Rechte an dem während der Drehphase «Autobahn» betitelten Actionkracher sicherte. Dass der Verleih lange Zeit Skepsis walten ließ, dem mit Felicity Jones («Die Entdeckung der Unendlichkeit»), Nicholas Hoult («Mad Max: Fury Road»), Anthony Hopkins («Die Vorsehung») und Ben Kingsley («The Walk») hochkarätig besetzten Film eine Chance zu geben, ist kein Wunder: Die britisch-deutsche Koproduktion stand nicht nur während der Dreharbeiten unter keinem guten Stern (unter anderem verließen zunächst in das Projekt involvierte Darsteller wie Zac Efron und Amber Heard vorzeitig den Cast), auch im Nachhinein stehen die Vermarktungschancen um «Collide» nicht gut.  Dass der Vergleich mit dem deutschen TV-Dauerbrenner «Alarm für Cobra 11» bereits so früh in dieser Review folgt, rührt daher, dass das qualitativ streitbare Format tatsächlich direkt mit «Collide» zu tun hat und diese Parallele außerdem zu den großen Stärken des Films gehört. Die Rede ist von der deutschen Stunt-Zentrale Action Concept, die eben nicht nur für die spektakulären Eskapaden der einheimischen Autobahnpolizei verantwortlich zeichnet, sondern auch für die Crashs und Explosionen in «Collide». Somit ist es gar keine Abwertung, zumindest visuell einen Vergleich zu «Alarm für Cobra 11» zu ziehen, denn selbst Kritiker müssen immer wieder zugeben: Inhaltlich mag es an der Fernsehserie zwar einiges zu bemängeln geben, handwerklich macht den Jungs und Mädels hinter der RTL-Institution jedoch keiner etwas vor. In «Collide» ist das ähnlich. Gedreht auf einer Handvoll Autobahnen in Nordrhein Westfalen und angereichert mit spektakulären Verfolgungsjagden durch verwinkelte Gassen namenloser Dörfer, atmet «Collide» die Luft deutscher Produktionen.
Dass der Vergleich mit dem deutschen TV-Dauerbrenner «Alarm für Cobra 11» bereits so früh in dieser Review folgt, rührt daher, dass das qualitativ streitbare Format tatsächlich direkt mit «Collide» zu tun hat und diese Parallele außerdem zu den großen Stärken des Films gehört. Die Rede ist von der deutschen Stunt-Zentrale Action Concept, die eben nicht nur für die spektakulären Eskapaden der einheimischen Autobahnpolizei verantwortlich zeichnet, sondern auch für die Crashs und Explosionen in «Collide». Somit ist es gar keine Abwertung, zumindest visuell einen Vergleich zu «Alarm für Cobra 11» zu ziehen, denn selbst Kritiker müssen immer wieder zugeben: Inhaltlich mag es an der Fernsehserie zwar einiges zu bemängeln geben, handwerklich macht den Jungs und Mädels hinter der RTL-Institution jedoch keiner etwas vor. In «Collide» ist das ähnlich. Gedreht auf einer Handvoll Autobahnen in Nordrhein Westfalen und angereichert mit spektakulären Verfolgungsjagden durch verwinkelte Gassen namenloser Dörfer, atmet «Collide» die Luft deutscher Produktionen.  Inhaltlich etabliert das Autoren-Duo aus F. Scott Frazier («The Numbers Station») und Eran Creevy glaubhaft, weshalb wir es in «Collide» zwar mit US-amerikanischen Figuren, nicht aber mit einer in Übersee angesiedelten Handlung zu tun haben. Dass Hauptfigur Casey in den USA gesucht wird und er nun in der nordrhein-westfälischen Metropole Köln Schutz sucht, ist hinnehmbar. Leider ist dieser Teil der Prämisse auch so ziemlich der einzige, der sich – an der Realität gemessen – auch nur irgendwie logisch nachvollziehen lässt. Der Rest der Handlung basiert auf Behauptungen, die man als Zuschauer von «Collide» fraglos akzeptieren muss, um an der Geschichte Gefallen zu finden. Dass Casey für seine große Liebe einen Deal mit dem Untergrund eingeht: geschenkt. Dass sich sämtliche Schurken, Bösewichte und anderweitig finstere Gestalten aus dem Milieu jedoch so dämlich verhalten, wie es hier teilweise geschieht, lädt nicht selten zum unfreiwilligen Schmunzeln ein.
Inhaltlich etabliert das Autoren-Duo aus F. Scott Frazier («The Numbers Station») und Eran Creevy glaubhaft, weshalb wir es in «Collide» zwar mit US-amerikanischen Figuren, nicht aber mit einer in Übersee angesiedelten Handlung zu tun haben. Dass Hauptfigur Casey in den USA gesucht wird und er nun in der nordrhein-westfälischen Metropole Köln Schutz sucht, ist hinnehmbar. Leider ist dieser Teil der Prämisse auch so ziemlich der einzige, der sich – an der Realität gemessen – auch nur irgendwie logisch nachvollziehen lässt. Der Rest der Handlung basiert auf Behauptungen, die man als Zuschauer von «Collide» fraglos akzeptieren muss, um an der Geschichte Gefallen zu finden. Dass Casey für seine große Liebe einen Deal mit dem Untergrund eingeht: geschenkt. Dass sich sämtliche Schurken, Bösewichte und anderweitig finstere Gestalten aus dem Milieu jedoch so dämlich verhalten, wie es hier teilweise geschieht, lädt nicht selten zum unfreiwilligen Schmunzeln ein.  Trotz ihrer hanebüchenen Aufbereitung ist die Geschichte jedoch immer noch so kurzweilig und amüsant genug, dass «Collide» vor allem aufgrund des ausgeprägten Cheesieness-Faktors unterhält. Nicht zuletzt, weil die großen Namen wie Anthony Hopkins und Ben Kingsley hier so losgelöst aufspielen, wie schon lange nicht mehr. Wenn Kingsley in seiner Rolle des exzentrischen Vorzeigepimps zum ersten Mal auf die Leinwand tritt, wähnt man sich als Zuschauer kurz in einer Parodie. Doch weit gefehlt: «Collide» nimmt sich inhaltlich durchaus ernst, dringt jedoch nie in solch dramaturgische Tiefen vor, dass sich das Konzept selbst zerstört. Auch die beiden Ermittler in «Alarm für Cobra 11» geben schließlich jedes Mal vollen Einsatz, obwohl man als Zuschauer ganz genau um die Absurdität der Situation weiß. So auch hier. Hoult, Jones, Kingsley und Hopkins agieren solide und glaubwürdig, der Spaß am verspielten Exzess lässt sich ihnen allen sichtbar anmerken. Da ist es vollkommen unwichtig, dass die Handlung irgendwann in typische Genrebahnen gelenkt wird, denn angenehm ist all das hier vor allem deshalb, weil eben kaum etwas des Gezeigten aus dem Computer stammt. Sofern man also weder auf physikalische Gesetzmäßigkeiten, authentische Charaktere oder so etwas wie eine nach logischen Gesichtspunkten rekonstruktable Handlung besteht, lohnt sich ein Blick auf den Film mehr, als man es zunächst erwarten würde.
Trotz ihrer hanebüchenen Aufbereitung ist die Geschichte jedoch immer noch so kurzweilig und amüsant genug, dass «Collide» vor allem aufgrund des ausgeprägten Cheesieness-Faktors unterhält. Nicht zuletzt, weil die großen Namen wie Anthony Hopkins und Ben Kingsley hier so losgelöst aufspielen, wie schon lange nicht mehr. Wenn Kingsley in seiner Rolle des exzentrischen Vorzeigepimps zum ersten Mal auf die Leinwand tritt, wähnt man sich als Zuschauer kurz in einer Parodie. Doch weit gefehlt: «Collide» nimmt sich inhaltlich durchaus ernst, dringt jedoch nie in solch dramaturgische Tiefen vor, dass sich das Konzept selbst zerstört. Auch die beiden Ermittler in «Alarm für Cobra 11» geben schließlich jedes Mal vollen Einsatz, obwohl man als Zuschauer ganz genau um die Absurdität der Situation weiß. So auch hier. Hoult, Jones, Kingsley und Hopkins agieren solide und glaubwürdig, der Spaß am verspielten Exzess lässt sich ihnen allen sichtbar anmerken. Da ist es vollkommen unwichtig, dass die Handlung irgendwann in typische Genrebahnen gelenkt wird, denn angenehm ist all das hier vor allem deshalb, weil eben kaum etwas des Gezeigten aus dem Computer stammt. Sofern man also weder auf physikalische Gesetzmäßigkeiten, authentische Charaktere oder so etwas wie eine nach logischen Gesichtspunkten rekonstruktable Handlung besteht, lohnt sich ein Blick auf den Film mehr, als man es zunächst erwarten würde.