Die nach hoffnungsvollem Start immer abstruser werdenden Geschichten der 18.30-Uhr-Serie hinterlassen Spuren. Nachts debütierte Politiker Alexander Hold als Talkmoderator.
Der Kemptener Politiker Alexander Hold wurde Anfang dieser Woche zu einem der Vize-Präsidenten des Bayerischen Landtags gewählt. Es ist der Höhepunkt der bisherigen politischen Karriere des ehemaligen Fernseh-Richters. Rund 2000 Episoden von «Richter Alexander Hold» zeigte Sat.1 – über Jahre hinweg war der 16-Uhr-Sendeplatz fest in den Händen des Allgäuers. Im November ist er zurück in Sat.1; er präsentiert immer in der Nacht auf Mittwoch die von Good Times kommende Talkshow «Dinner Party». Zum Auftakt bekam Hold sogar zwei Stunden Sendezeit, sprach zwischen 0.15 und 2.15 Uhr über „Hartz IV“. Doch die Quoten waren schlecht.
Anders sieht das um 18.30 Uhr aus. Die Daily Soap «Alles oder Nichts», die am Freitag mit 6,6 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe noch einen Bestwert erreichte, fiel erneut auf nur 2,3 Prozent Marktanteil. Schon vergangenen Mittwoch floppte das Format derart übel. Mit 0,56 Millionen Zuschauern ab drei Jahren schauten so wenige zu wie nie zuvor. Auch inhaltlich verheddert sich das Format immer mehr in abstrusen Geschichten und zu stereotypen Charakteren. Der Plan, für Aufschwung zu sorgen, in dem die Arbeit von Producers at Work nun vormittags nach dem starken «Frühstücksfernsehen» wiederholt wird, hat derweil zu einem Einbruch der Werte um zehn Uhr geführt.