Bitterer geht’s nicht mehr: «akte» fährt schwächstes Ergebnis außerhalb einer WM ein

Die Sendung mit Claus Strunz lag am Dienstagabend meilenweit unterhalb des Senderschnitts. Allerdings: Auch der im Vorfeld gezeigte Film «Rockstars zähmt man nicht» scheiterte gnadenlos.

Fun Fact

Die erfolgreichste «akte»-Sendung der zurückliegenden sechs Jahre lief am 18. August 2015. Sie startete erst um kurz vor Mitternacht, da - und das ist auch der Grund für den damaligen Erfolg - «Promi Big Brother» im Vorprogramm lief. «akte» punktete damals mit 17,5 Prozent. Die meistgesehene Ausgabe des Magazins in dem Zeitraum lief im Februar 2013 mit etwas mehr als zweieinhalb Millionen Zuschauern insgesamt.
Schlecht, schlechter, Dienstagabend, 30. Oktober in Sat.1: Die komplette Primetime des Münchner Senders ging quotentechnisch völlig baden. Das gipfelte in einem neuerlichen Nackenschlag des Traditionsmagazins «akte 20.18». Die zur Zeit noch von Claus Strunz moderierte Sendung wird ab Jahreswechsel ohnehin komplett umgekrempelt. Die Produktion findet künftig inhouse bei ProSiebenSat.1 statt, wo seit wenigen Wochen eine neue Redaktion aufgebaut wird. Heißt: In den Händen der META productions verbleiben nur noch weniger als zehn Folgen. Dennoch unschön, dass man auf diese letzten Tage nun einen unrühmlichen Negativ-Rekord aufstellte.

Die Dienstags-Folge landete in der klassischen Zielgruppe bei gerade einmal 2,6 Prozent Marktanteil. Gesendet zwischen 22.20 und 23.10 Uhr lief sie zwar zeitweise gegen den das Pokal-Spiel zwischen Rödinghausen und dem FC Bayern im Ersten (von dem aktuell noch keine Quotendaten vorliegen), aber eben nur zeitweise. Gegen Pokalspiele antréten zu müssen, ist für die «akte» zudem nichts Neues. Und dennoch fiel die Produktion diesmal auf die schlechteste Quote seit dem 3. Juli dieses Jahres. Damals aber fand das WM-Halbfinale zwischen Kolumbien und England vor rund zwölfeinhalb Millionen Fans statt. Mit knapp einem Prozent lief das Sat.1-Magazin nur im Juli 2014 schlechter; damals war Deutschland auf dem Weg, Weltmeister zu werden.

Heißt auch: Abseits von Fußball-WMs gab es für die «akte» noch nie niedrigere Quoten. 0,63 Millionen Menschen schauten zu. Im Vorfeld war Sat.1 aber auch schon abgemeldet. Der Film «Rockstars zähmt man nicht» gelangte auf gerade einmal 0,89 Millionen Zuschauer ab drei Jahren – mit im Schnitt 3,5 Prozent Marktanteil lief es für den Zweistünder ebenfalls richtig schlecht. Die katastrophale Primetime des Senders gipfelte in einem niedrigen Tagesmarktanteil bei den klassisch Umworbenen – er lag bei nur 5,5 Prozent. Sogar RTL II (6%) war stärker.
31.10.2018 08:56 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/104864