(Die) Welt macht sich auf dem Weg zum «Mars»

Ab der kommenden Woche zeigt der Nachrichtensender Welt das Dokudrama «Mars», die bislang teuerste TV-Produktion von National Geographic verbindet eine fiktionale Erzählung mit Doku-Elementen. Die Hintergründe ...

Handlung von «Mars»

Ausgangspunkt der Geschichte ist das Jahr 2033: Das erste bemannte Raumschiff, die Daedalus, startet zum Mars. Die dramatische Handlung spielt sowohl an Bord der Daedalus als auch im Mission Control Centre auf der Erde. Die Klammer bildet das Zwillingspaar Hana und Joon Seung. Während Hana als Pilotin der Daedalus in eine ungewisse Zukunft aufbricht, steuert ihre Schwester Joon die atemberaubende Mission aus dem Londoner Kontrollzentrum.
Filme über den Mars gibt es schon so einige, das bekannteste Beispiel aus der jüngeren Vergangenheit dürfte «Der Marsianer» sein, in dem eine Mars-Reise für Mark Watney aka Matt Damon zur Zerreißprobe wird. Der Nachrichtensender Welt hat sich die Free-TV-Rechte für ein Format besorgt, das zwar ebenfalls Blockbuster-Qualitäten verspricht, aber gleichzeitig einen realen Bezug hat:

Ergänzt werden die erfundenen Handlungen von National Geographics «Mars» nämlich um Interview-Passagen von Experten auf dem Gebiet der Raumfahrt. Unter anderem soll Tesla-Gründer Elon Musik zu Wort kommen, der bekanntlich schon seit 2002 mit SpaceX von einer bemannten Raumfahrt zum roten Planeten träumt. Mehrere Wissenschaftler äußern sich zum aktuellen Forschungsstand rund um die Mars-Raumfahrt. Aber auch Autoren wie Stephen Petranek, der die Buchvorlage «Unser Leben auf dem Mars» geschrieben hat, haben Expertise beizusteuern. Ab Dienstagabend geht es also also um spannende Fragen wie: Wie würde eine solche Mission aussehen? Welche Gefahren lauern auf dem Weg zum Mars?

Und Gefahren gibt es so einige: Kapitän Ben Sawyer (Ben Cotton) und seine Kollegen Hana Seung (Jihae), Javer Delgado (Alberto Ammann), Amelie Durand (Clémentine Poidatz), Marta Kamen (Anamaria Marinca) und Robert Foucault (Sammi Rotibi) kämpfen zum Beispiel mit den psychosomatischen Folgen radioaktiver Strahlung, fehlender Schwerkraft und völliger Isolation. Havarien, Sandstürme und Ernteeinbrüche erschweren ihnen zusätzlich das Leben weit entfernt von der Erde.



Doku und Fiktion vermischen sich


National Geographic, eigentlich ja auf Dokus fokussiert, hat mit «Mars» also einen Hybrid aus Dokumentation und fiktionaler Serie geschaffen. Im Gegensatz zu den später gestarteten Dramaserien «Genius» und «The State» ist «Mars» also kein rein gescriptetes Format. Das bedeutet aber auch: Es wird ständig zwischen den Jahren 2016 (Realität) und 2033 (Fiktion) gewechselt, woran sich der ein oder andere klassische Serien-Liebhaber vielleicht am Anfang etwas stören könnte. Und auch die etwas einseitige Betrachtung der SpaceX-Pläne wurden von der Fachpresse kritisch beäugt. Dennoch: Produktionstechnisch ist das alles auf hohem Niveau, die Bilder beinahe kinoreif.

Dass ordentlich Geld in die Hand genommen wurde, merkt man «Mars» also an: Die Oscarpreisträger Ron Howard («A Beautiful Mind», «Apollo 13») und Brian Grazer («24») haben für die Produktion ein Budget von rund 20 Millionen US-Dollar gehabt, «Mars» ist somit das bisher teuerste TV-Projekt von National Geographic. Gedreht wurde nicht nur in den USA, sondern auch in der Antarktis, Marokko und Budapest. in Die Zuschauer honorierten diesen Aufwand: Die ersten sechs Folgen wurden im Winter 2016 von weltweit rund 36 Millionen Menschen gesehen. Staffel zwei ist daher seit Anfang 2017 in trockenen Tüchern und startet am 12. November im Bezahlfernsehen – wieder einmal global in 172 Ländern und 43 Sprachen. Ob Welt auch über gute Zuschauerzahlen jubeln darf, muss sich erst zeigen – Mars-Begeisterte dürften «Mars» bestimmt schon im Pay-TV oder bei den Streaming-Diensten Netflix und Amazon Prime Video gesehen haben.

Welt zeigt «Mars» ab dem 16. Oktober immer dienstags um 20.05 Uhr.
13.10.2018 12:30 Uhr  •  Daniel Sallhoff Kurz-URL: qmde.de/104438