SPD: Erst Quotendebakel im BR, dann Wahldebakel?

Am Sonntag wählt Bayern einen neuen Landtag. Das Ergebnis könnte ein Beben verursachen. Offenbar völlig abgeschrieben ist Natascha Kohnen von den Sozialdemokraten.

Am Sonntag wählen die Bürger des Freistaats Bayern einen neuen Landtag. Glaubt man den Prognosen, dann könnte mit diesem Tag in Bayern eine neue Ära beginnen. Und noch weitere Auswirkungen auf die Bundespolitik sind zu befürchten. Nach jüngsten Umfragen etwa könnten die Sozialdemokraten vor ihrer bittersten Stunde stehen. In Bayern noch nie wirklich stark gewesen, sehen die Demagogen Spitzenkandidatin Natascha Kohnen bei gerade einmal zehn Prozent der Stimmen. Dass Kohnen keinerlei Hype verursacht hat, zeigen nun auch Werte aus dem Fernsehen.

Am Dienstagabend übertrug der Bayerische Rundfunk seine «Wahlarena» mit ihr. Die Sendung aus Augsburg kam dabei gerade einmal auf rund 300.000 Zuschauer – ziemlich wenig. Mit nur einem Prozent Marktanteil in der Gesamt-Zuschauergruppe lag die Produktion unterhalb des BR-Schnitts. Zum Vergleich: Das Ende September gezeigte TV-Duell zwischen Markus Söder (CSU) und dem Grünen-Spitzenkandidaten Ludwig Hartmann war auf rund 740.000 Zuseher gekommen.

Vollkommen abgemeldet war die «Wahlarena» mit Kohnen bei den Jungen: Gerade einmal 20.000 Menschen zwischen 14 und 49 Jahren schauten zu, die Quote lag hier bei unterirdischen 0,2 Prozent. Zurück aber zu den Wahl-Umfragen. Laut Institut Insa würde die CSU noch auf 33 Prozent kommen, könnte also nicht mehr alleine regieren. Möglicher Partner wären die im Höhenflug befindlichen Grünen mit 18 Prozent. Auch die AfD steht gut da; 14 Prozent wurden ausgewiesen. Aber mit den Rechten will wohl keiner zusammen arbeiten.
10.10.2018 08:44 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/104356