Sky-Chef Schmidt will den Fußball neu definieren

In einem Interview zeigt sich der Sky-Deutschland-CEO von der Bundesliga leicht enttäuscht. Auch die Quoten der WM-Spiele hätten besser sein können. Dennoch: Sport soll wichtig bleiben.

Sky ist dieser Tage auf großer PR-Tour: Es gilt, den etwas komplizierten Verteilungsschlüssel der neuen Champions-League-Rechte gut zu erklären. Der Hannoverschen Allgemeinen hat CEO Carsten Schmidt selbst Rede und Antwort gestanden. Neben ausführlichen Beteuerungen, Sky vor allem im Entertainment-Bereich weiter ausbauen zu wollen (unter anderem mit dem Start der Serie «Das Boot» kurz vor Weihnachten), ging es auch um die Entwicklung des Sports. Dabei kritisierte Schmidt auch die Fußball-Bundesliga: „Wir sind enttäuscht vom Wettbewerb um die deutsche Meisterschaft in den letzten fünf Jahren. Wer deutscher Meister wird, war sehr früh klar. Ich mache mir durchaus Gedanken darüber, welche Auswirkungen diese fehlende Spannung hat“, erklärte der Medien-Manager.

Schmidt betonte, dass Sky auch in der nächsten Rechteperiode (2021 bis 2025) Marktführer in Sachen Sport bleiben wolle. „Wir werden den Fußball niemals als Lokomotive für unser Angebot unterschätzen. Wir definieren ihn aber neu“, sagte Schmidt ohne genau zu sagen, was er damit meint.

Enttäuscht zeigte er sich auch über die Resonanz der WM-Übertragungen in UHD. Ohne Zahlen zu nennen, erklärte Schmidt: „Wir hatten mit Wolff-Christoph Fuss den besten Kommentator. Zudem haben wir mit Ultra HD die bestmögliche Bildqualität präsentiert. Trotzdem müssen wir konstatieren, dass, wenn ARD und ZDF von einem Großereignis wie WM, EM oder Olympia berichten, die Sehgewohnheiten doch stark auf diese beiden fixiert sind.“ Champions League-Fans sieht Schmidt mit Blick auf die Konferenz, wenig überraschend, natürlich bei Sky am Besten aufgehoben.
17.09.2018 14:52 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/103831