Gesellschaftskritischer «Polizeiruf 110» überzeugt, «Anne Will» hat Luft nach oben

Matthias Brandt und Jaspar Engelhardt in einem Krimi zum Thema ausländerfeindliche Gewalt: Das kommt an.

Die Krimireihe «Polizeiruf 110» zeigte sich am Sonntagabend von ihrer gesellschaftskritischen Seite: In einem neuen Neunzigminüter mit Matthias Brandt und Jaspar Engelhardt in den Hauptrollen ging es um rassistisch motivierte Gewalt gegen Flüchtlinge. 4,34 Millionen Menschen interessierten sich für diese TV-Produktion, dies bescherte dem Ersten ab 20.15 Uhr eine Sehbeteiligung von zwar unter dem Sonntagskrimi-Maß liegenden, aber im Vergleich zum Senderschnitt weiterhin tollen 15,9 Prozent.

0,87 Millionen 14- bis 49-Jährige führten unterdessen zu einem Marktanteil in der Höhe von sehr tollen 10,3 Prozent. Ab 21.45 Uhr stellte «Anne Will» in ihrer ersten Talkausgabe nach der Sommerpause dann die Frage "Der Dürre-Sommer – wie müssen wir unser Verhalten ändern?" (womit die Talkshow einen unserer größten Kritikpunkte an hiesigen TV-Polittalks vermieden hat). 2,55 Millionen Fernsehende ab drei Jahren schalteten ein.

Die Sehbeteiligung belief sich insgesamt auf passable Prozent. Bei den 14- bis 49-Jährigen wurde eine Reichweite von 0,46 Millionen Wissbegierigen gemessen. Der Talk mit Julia Klöckner, Andreas Pinkwart, Annalena Baerbock, Hans Joachim Schellnhuber und Werner Schwarz auf der Gästeliste erreichte beim jungen Publikum somit einen Marktanteil von akzeptablen 6,0 Prozent.

Zum Vergleich: Eine irreguläre «Anne Will»-Ausgabe im Juli kam nur auf 8,7 und 4,0 Prozent Marktanteil, die letzte reguläre Folge vor der Sommerpause brachte es am 10. Juni dagegen noch auf 15,0 respektive 8,8 Prozent.
20.08.2018 08:45 Uhr  •  Sidney Schering Kurz-URL: qmde.de/103165