Die erste Ausstrahlungswoche des neuen 18-Uhr-Magazins war aus Quotensicht ein ziemliches Fiasko. Und zugleich deutet sich dieser Tage auch bei «Genial daneben - Das Quiz» kein Umschwung an.
Über viele Monate hinweg dümpelte das Sat.1-Programm am Vorabend so vor sich hin. Man begnügte sich mit schwachen bis bestenfalls mittelprächtigen Einschaltquoten und schien keinerlei ernsthafte Bestrebungen zu hegen, sein überaus eindimensional auf Scripted Realitys ausgerichtete Programm abwechslungsreicher zu gestalten. Nachdem aber Mitte Juli dann schon «Genial daneben - Das Quiz» den 19-Uhr-Sendeplatz auffrischen sollte, ist seit dieser Woche in der Stunde davor «Endlich Feierabend!» zu sehen - womit die Sat.1-Daytime so wenig abwechslungsarm daherkommt wie schon seit Jahren nicht mehr. Die harte Währung für Privatsender bleibt allerdings die Einschaltquote, die in diesen Tagen nicht allzu viel Gutes verheitßt.
Und auch der Auftakt in den August ging dann am Mittwoch komplett nach hinten los, denn die Zuschauerzahl sank noch einmal weiter auf gerade einmal noch 0,65 Millionen, was nur noch 4,4 Prozent aller Fernsehenden ab drei Jahren sowie 4,8 Prozent der werberelevanten Konsumenten entsprach. Da Sat.1 in letzterer Gruppe normalerweise um die acht Prozent verzeichnet, taten die Werte insbesondere hier weh - zumal am Donnerstag dann zwar ansatzweise akzeptable 5,6 Prozent bei 0,80 Millionen insgesamt zu Buche standen, bei den 14- bis 49-Jährigen jedoch mit 5,3 Prozent sogar erstmals ein schwächerer Marktanteil als beim Gesamtpublikum verzeichnet wurde. Zum Wochenende hin wendete sich das Blatt aber nochmal: Die Freitagsausgabe stagnierte bei 0,81 Millionen und 5,4 Prozent insgesamt, steigerte sich gegenüber den drei Vortagen allerdings in der Zielgruppe erheblich auf 7,4 Prozent bei 0,29 Millionen.
Darüber hinaus lässt sich auch nicht wirklich davon sprechen, dass «Endlich Feierabend!» dem anschließenden «Genial daneben - Das Quiz» auf die Sprünge hilft: Mit zumeist rund fünf Prozent aller und etwa sechseinhalb Prozent der jungen Konsumenten schnitt die Sendung mit Hugo Egon Balder ähnlich enttäuschend ab wie seit Ausstrahlungstag drei von wenigen Ausnahmen abgesehen fast immer. Und so dürften schon erste Zweifel daran aufkommen, dass sich die senderseitigen Investitionen in neue Angebote bezahlt gemacht haben. Oder aber man bemüht sich um Zweckoptimismus und kommt zu dem Schluss: Mit «Auf Streife» und der «Ruhrpottwache» war über Monate hinweg nicht mehr als Mittelmaß zu holen, mit den beiden Neustarts immerhin noch nicht allzu viel weniger. Vielleicht also erstmal in Geduld üben und hoffen, dass im Laufe der kommenden Wochen einige Zuschauer mehr merken, dass der Privatsender zwischen 18 und 20 Uhr von seiner Scripted-Monokultur abweicht.