 
In dem auf wahren Tatsachen beruhenden Drama «Die Frau, die vorausgeht» begibt sich Jessica Chastain als selbstbewusste Malerin allein in eine von Männern dominierte Welt, um zunächst für ihre und später für die Ziele vieler anderer Menschen einzustehen.
 Nach einem Jahr der Trauer um ihren verstorbenen Mann, beschließt die Malerin Catherine Weldon (Jessica Chastain), dass nun endlich die Zeit für einen Neuanfang gekommen ist. Unbeeindruckt von gesellschaftlicher Konvention und ganz auf sich allein gestellt, begibt sie sich auf die ebenso beschwerliche wie gefährliche Reise nach North Dakota mit einem klaren Ziel vor Augen: Sie will den legendären Sioux-Häuptling Sitting Bull porträtieren. Vor Ort macht sich Catherine mit ihrer romantischen Vorstellung von einem selbstbestimmten Leben im „wilden Westen“ jedoch schnell Feinde. Vor allem Colonel Groves (Sam Rockwell) ist die selbstbewusste Witwe mit ihrer Sympathie und Engagement für die amerikanischen Ureinwohner ein Dorn im Auge. Mit allen Mitteln versucht er, die unbequeme Frau wieder loszuwerden. Häuptling Sitting Bull (Michael Greyeyes) hingegen lernt Catherine als einen friedfertigen und besonnenen Mann kennen, dessen Vertrauen und Zuneigung sie bald gewinnt. Sie beeindruckt ihn sogar so sehr, dass er der mutigen und unangepassten Malerin den indianischen Namen „Frau geht voraus“ gibt. Als Colonel Groves und seine Leute beginnen, die letzten Stammesmitglieder auszuhungern und zu vertreiben, muss Catherine sich endgültig entscheiden, wie weit sie im schicksalhaften Kampf um Freiheit und Unabhängigkeit bereit ist zu gehen.
Nach einem Jahr der Trauer um ihren verstorbenen Mann, beschließt die Malerin Catherine Weldon (Jessica Chastain), dass nun endlich die Zeit für einen Neuanfang gekommen ist. Unbeeindruckt von gesellschaftlicher Konvention und ganz auf sich allein gestellt, begibt sie sich auf die ebenso beschwerliche wie gefährliche Reise nach North Dakota mit einem klaren Ziel vor Augen: Sie will den legendären Sioux-Häuptling Sitting Bull porträtieren. Vor Ort macht sich Catherine mit ihrer romantischen Vorstellung von einem selbstbestimmten Leben im „wilden Westen“ jedoch schnell Feinde. Vor allem Colonel Groves (Sam Rockwell) ist die selbstbewusste Witwe mit ihrer Sympathie und Engagement für die amerikanischen Ureinwohner ein Dorn im Auge. Mit allen Mitteln versucht er, die unbequeme Frau wieder loszuwerden. Häuptling Sitting Bull (Michael Greyeyes) hingegen lernt Catherine als einen friedfertigen und besonnenen Mann kennen, dessen Vertrauen und Zuneigung sie bald gewinnt. Sie beeindruckt ihn sogar so sehr, dass er der mutigen und unangepassten Malerin den indianischen Namen „Frau geht voraus“ gibt. Als Colonel Groves und seine Leute beginnen, die letzten Stammesmitglieder auszuhungern und zu vertreiben, muss Catherine sich endgültig entscheiden, wie weit sie im schicksalhaften Kampf um Freiheit und Unabhängigkeit bereit ist zu gehen. Drehbuchautor Steven Knight und Regisseurin Susanna White ging es vorwiegend darum, anhand dieser beiden Einzelschicksale von einem grundlegenden Konflikt des späten 19. Jahrhunderts zu erzählen. Dank Catherine blicken wir von außen darauf, wie sich der weiße Mann der Eingeborenen untertänig macht, während der Stammeshäuptling Sitting Bull schon zu sehr in dieser Normalität gefangen ist, um die dieser Konstellation innewohnende Gefahr zu begreifen. Das klingt erst einmal nach einem Problem. Demselben, mit dem sich auch Wes Andersons «Isle of Dogs» kürzlich konfrontiert sah: Erst eine weiße Frau muss kommen, um dem Indianer aufzuzeigen, wie das Leben funktioniert. Und tatsächlich untermauert Susanna White dieses grundlegende erzählerische Problem mit diversen Szenen, in denen die Protagonistin dem einheimischen Sitting Bull die Welt und ihre Abläufe erklärt. Das spitzt sich in einer Szene zu, in welcher der Sioux-Häuptling seine Angehörigen um sich herum versammelt, sich von Catherine erklären lässt, was zu tun ist, eine Weile wartet und diese Informationen dann an seine Familie heranträgt. Gewartet wird deshalb, damit keiner darauf kommt, dass die Ideen nicht von ihm sind, sondern von der „fremden Frau“.
Drehbuchautor Steven Knight und Regisseurin Susanna White ging es vorwiegend darum, anhand dieser beiden Einzelschicksale von einem grundlegenden Konflikt des späten 19. Jahrhunderts zu erzählen. Dank Catherine blicken wir von außen darauf, wie sich der weiße Mann der Eingeborenen untertänig macht, während der Stammeshäuptling Sitting Bull schon zu sehr in dieser Normalität gefangen ist, um die dieser Konstellation innewohnende Gefahr zu begreifen. Das klingt erst einmal nach einem Problem. Demselben, mit dem sich auch Wes Andersons «Isle of Dogs» kürzlich konfrontiert sah: Erst eine weiße Frau muss kommen, um dem Indianer aufzuzeigen, wie das Leben funktioniert. Und tatsächlich untermauert Susanna White dieses grundlegende erzählerische Problem mit diversen Szenen, in denen die Protagonistin dem einheimischen Sitting Bull die Welt und ihre Abläufe erklärt. Das spitzt sich in einer Szene zu, in welcher der Sioux-Häuptling seine Angehörigen um sich herum versammelt, sich von Catherine erklären lässt, was zu tun ist, eine Weile wartet und diese Informationen dann an seine Familie heranträgt. Gewartet wird deshalb, damit keiner darauf kommt, dass die Ideen nicht von ihm sind, sondern von der „fremden Frau“.  Auch die starke Ablehnung der Person Catherine durch die Colonels und Dorfbewohner greift Susanna White in «Die Frau, die vorausgeht» auf und kombiniert sie mit einer Geschichte über Emanzipation und Selbstbestimmung, die schon bei der Anreise beginnt: Susanna reist allein, was zum damaligen Zeitpunkt einfach nicht üblich war. Und so kann sie nicht einmal durch ein Zugabteil gehen, ohne allein durch ihre Anwesenheit die Blicke auf sich zu ziehen. Jessica Chastain («Mollys Game») ist die Idealbesetzung der von Anfang an resoluten, sich gegen das männliche Geschlecht konsequent durchsetzenden Künstlerin, der es allen Widerständen zum Trotz gelungen ist, erst ihre eigenen Träume zu verwirklichen und sich anschließend mit demselben Feuereifer für die Belange Anderer einzusetzen. Susanna White wird nicht müde, die Frau in ihrem Dasein als Pionierin zu zeichnen und findet dafür nachdrückliche, starke Bilder, die zeigen, wie Catherine Weldon sich auf die ihr fremde Umgebung und Menschen einließ, ohne dabei sich selbst aus den Augen zu verlieren. Und trotz des Finals, das «Die Frau, die vorausgeht» auf einer sehr bitteren Note enden lässt, hatte zumindest diese Frau ihr Ziel erreicht.
Auch die starke Ablehnung der Person Catherine durch die Colonels und Dorfbewohner greift Susanna White in «Die Frau, die vorausgeht» auf und kombiniert sie mit einer Geschichte über Emanzipation und Selbstbestimmung, die schon bei der Anreise beginnt: Susanna reist allein, was zum damaligen Zeitpunkt einfach nicht üblich war. Und so kann sie nicht einmal durch ein Zugabteil gehen, ohne allein durch ihre Anwesenheit die Blicke auf sich zu ziehen. Jessica Chastain («Mollys Game») ist die Idealbesetzung der von Anfang an resoluten, sich gegen das männliche Geschlecht konsequent durchsetzenden Künstlerin, der es allen Widerständen zum Trotz gelungen ist, erst ihre eigenen Träume zu verwirklichen und sich anschließend mit demselben Feuereifer für die Belange Anderer einzusetzen. Susanna White wird nicht müde, die Frau in ihrem Dasein als Pionierin zu zeichnen und findet dafür nachdrückliche, starke Bilder, die zeigen, wie Catherine Weldon sich auf die ihr fremde Umgebung und Menschen einließ, ohne dabei sich selbst aus den Augen zu verlieren. Und trotz des Finals, das «Die Frau, die vorausgeht» auf einer sehr bitteren Note enden lässt, hatte zumindest diese Frau ihr Ziel erreicht. Neben Jessica Chastain trägt der nuanciert aufspielende Michael Greyeyes («Fear the Walking Dead») in der Rolle des Häuptlings Sitting Bull maßgeblich dazu bei, dass «Die Frau, die vorausgeht» auch in den konstruiertesten Szenen immer etwas Wahrhaftiges beibehält. Bei der Zeichnung der Sioux und ihrer Lebensumstände rutscht Steven Knight mehr als einmal ins Klischee ab, doch Greyeyes scheint gar nicht darauf einzugehen, sondern verkörpert seinen Respekt einflößenden Häuptling als bodenständige Figur, von der man sich aller prophetenhaften Überzeichnung zum Trotz immer vorstellen kann, dass sie so tatsächlich existierte – was sie ja auch tat. Oscar-Preisträger Sam Rockwell («Three Billboards Outside Ebbing, Missouri») mimt den knallharten Sheriff, der lange unnahbar bleibt und dessen Absichten sich erst sehr spät so richtig erschließen. In einer der besten Szenen geraten er und Chastain auf einer Ebene aneinander, in der die Positionen beider Personen zueinander völlig ohne Streit deutlich werden.
Neben Jessica Chastain trägt der nuanciert aufspielende Michael Greyeyes («Fear the Walking Dead») in der Rolle des Häuptlings Sitting Bull maßgeblich dazu bei, dass «Die Frau, die vorausgeht» auch in den konstruiertesten Szenen immer etwas Wahrhaftiges beibehält. Bei der Zeichnung der Sioux und ihrer Lebensumstände rutscht Steven Knight mehr als einmal ins Klischee ab, doch Greyeyes scheint gar nicht darauf einzugehen, sondern verkörpert seinen Respekt einflößenden Häuptling als bodenständige Figur, von der man sich aller prophetenhaften Überzeichnung zum Trotz immer vorstellen kann, dass sie so tatsächlich existierte – was sie ja auch tat. Oscar-Preisträger Sam Rockwell («Three Billboards Outside Ebbing, Missouri») mimt den knallharten Sheriff, der lange unnahbar bleibt und dessen Absichten sich erst sehr spät so richtig erschließen. In einer der besten Szenen geraten er und Chastain auf einer Ebene aneinander, in der die Positionen beider Personen zueinander völlig ohne Streit deutlich werden.