Freitags-Spielfilme: Zumindest ProSieben dreht nach Live-Fußball auf

In direkter Konkurrenz zur Fußball-WM versuchten es ProSieben und RTL II mit Spielfilmen und gingen damit zunächst unter. Nach dem Live-Sport besserte sich zumindest ProSieben deutlich.

Gegen den WM-Kracher Portugal gegen Spanien würde in der Freitagsprimetime niemand ankommen, das wussten die großen Sender schon lange vor Anpfiff. ProSieben und RTL II blieben ihrer Strategie am Freitagabend aber auch gegen den Live-Sport treu und zeigten Spielfilme. Mit einem Klassiker versuchte es zunächst ProSieben, das ab 20.15 Uhr «Indiana Jones und der Tempel des Todes» ausstrahlte. Die Abenteuerkomödie aus dem Jahr 1984 erreichte in direkter Konkurrenz zum Fußball 0,90 Millionen Menschen ab drei Jahren, darunter 0,42 Millionen 14- bis 49-Jährige.

Quotentechnisch drückte sich dies in 3,3 Prozent Gesamtmarktanteil und ganz mauen 4,4 Prozent in der Zielgruppe aus. Als das WM-Spiel schon beendet war, schob ProSieben um 22.45 Uhr «Fantastic Four - Rise of the Silver Surfer» nach. Die Superheldenaction hielt noch 0,84 Millionen Interessenten und generierte damit schon 5,7 Prozent beim Publikum ab Drei. Aus der jungen Altersgruppe sahen 0,57 Millionen Personen zu, die zu 10,7 Prozent und damit zu guten Werten aus ProSieben-Sicht führten.

RTL II vertraute ab 20.15 Uhr auf «Ultraviolet». Der Spielfilm aus dem Jahr 2005 interessierte nur 1,4 Prozent aller und 2,2 Prozent der werberelevanten Zuschauer. Insgesamt schalteten 0,41 Millionen Personen ein, die 0,19 Millionen 14- bis 49-Jährige enthielten. «Police Story - Back for Law» übernahm um 22 Uhr und zählte noch 0,52 Millionen Zuseher, davon 0,32 Millionen aus der umworbenen Altersgruppe. Insgesamt entstanden 2,7 Prozent, bei den Jungen 4,9 Prozent, womit der Film noch immer deutlich entfernt vom RTL II-Senderschnitt lag.
16.06.2018 09:07 Uhr  •  Timo Nöthling Kurz-URL: qmde.de/101693