In den vergangenen Jahren kannte der ARD-Quizvorabend im Grunde nur den Trend nach oben, doch das Format von Alexander Bommes stagniert in diesen Wochen ein wenig - wenngleich auf starkem Niveau. Wie schlägt es sich aktuell im Vergleich mit dem «Quizduell» und «Wer weiß denn sowas?» und gegenüber den Vorjahren?
Beim Ersten Deutschen Fernsehen dürfte längst niemand mehr «Verbotene Liebe» nachtrauern, immerhin hatte man sich im Zuge der Einstellung der Daily-Soap von einem Auslaufmodell verabschiedet und mit der Alternative Quizshow eine grandiose Erfolgsgeschichte gestartet, wodurch sich der 18-Uhr-Slot vom Totengräber zum Vorzeigeobjekt der täglichen Daytime hat entwickeln können. Dafür sind in erster Linie drei Sendungen verantwortlich: Das «Quizduell», ohne dessen Existenz die Geschichte wohl nicht geschrieben worden wäre. «Wer weiß denn sowas?», das zu Jahresbeginn mit teilweise mehr als viereinhalb Millionen Zuschauern sogar die «SOKO»-Serien im ZDF hinter sich lassen konnte. Und «Gefragt - Gejagt», die vielleicht anspruchsvollste und dynamischste Rateshow in der deutschen Daytime-Historie. Doch nach 35 Folgen macht es aktuell nicht den Anschein, als könnten Alexander Bommes und seine Jäger nochmal für den ganz großen Quoten-Knall sorgen.
Und beim jungen Publikum? Da stehen bislang 7,1 Prozent bei 0,31 Millionen auf dem Papier, womit man noch einen leichten Rückstand gegenüber dem «Quizduell» aufzuholen hat, das zuletzt im Schnitt auf 7,4 Prozent gelangt war. In beiden Zuschauergruppen unerreichbar scheinen hingegen die «Wer weiß denn sowas?»-Mittelwerte der dritten Staffel, die sich auf famose 16,5 und 9,0 Prozent beliefen. Und hier könnte sich das erste kleinere Problem für die Show auftun: Sah es im Vorjahr noch so aus, als würde sie gemeinsam mit Kai Pflaume dem Kollegen Pilawa enteilen, macht es derzeit eher den Anschein, als müssten Bommes und Pilawa gemeinsam ins Fernglas blicken, um das immer beliebtere Promi-Quiz noch im Blick zu haben.
Gleichwohl gibt es derzeit keinerlei Grund, in Panik zu verfallen, immerhin liegt man in beiden Zielgruppen noch immer klar im grünen Bereich - und dass das Wachstumspotenzial nicht endlos ist, hat sich im Laufe der Fernsehgeschichte auch immer wieder bewahrheitet. Zumal «Gefragt - Gejagt» in diesem Jahr den Verlust von Holger Waldenberger zu verkraften hatte, der objektiv betrachtet in allen drei Hauptprogramm-Staffeln der leistungsstärkste Jäger war und für viele Zuschauer auch hinsichtlich seines Unterhaltungswertes einen großen Verlust darstellte. Denn einiger zweifelhafter Äußerungen auf Social-Media-Plattformen zum Trotz funktionierte er im Zusammenspiel mit Bommes an guten Tagen exzellent - was sich nach seinen ersten Einsätzen über den neuen Jäger Manuel Hobiger (Foto) nun wahrlich noch nicht sagen lässt, der bis dato doch reichlich wortkarg, wenngleich deutlich erfolgreicher als die gescheiterte Test-Jägerin Grazyna Werner aus der vergangenen Staffel jagt. Und vielleicht geht ja dann nach der Fußball-WM auch noch was hinsichtlich der Einschaltquoten, erst am Dienstag hatte man ja immerhin einen neuen Staffelrekord verbucht.