CBS sträubt sich gegen Übernahme

Das erfolgreiche Unternehmen möchte nicht wieder mit der „erkälteten“ Schwester fusioniert werden.

Anfang 2006 wurden CBS und Viacom in zwei Unternehmen aufgeteilt. Während CBS mit Showtime seit Jahren sehr erfolgreich ist, hat Viacom zwar Paramount Pictures, aber auch die vielen kriselnden Kabelsender. Die Sender MTV, Comedy Central, BET, Nick & Co hatten zuletzt keine guten Jahre. Die Redstone-Familie, die mit ihrer Holding National Amusement rund 80 Prozent an CBS Corporation hält, möchte beide Unternehmen wieder zusammen bringen.

In den vergangenen Monaten setzte man sich in New York zu Fusionsverhandlungen an den Tisch, doch die sind bislang ergebnislos zu Ende gegangen. Das CBS-Angebot ist deutlich niedriger als der aktuelle Wert von Viacom, zudem soll bei einer Übernahme das CBS-Team das Sagen haben. Viacom-Chef Bob Bakish würde wohl dann den Konzern verlassen.

Die Führung von CBS hat einen Plan: Man möchte eine Dividende beschließen, die an alle Aktionäre der A-Aktien ausgezahlt werden soll. Somit würden mehr Stimmrechte auf dem Markt sein, sodass der Einfluss von National Amusement von 79 auf 17 Prozent absinken würde. Die Redstone-Familie ist über diesen Schritt empört. Bereits am Mittwoch soll es eine Gerichtsverhandlung geben, ob dieser Schritt rechtswidrig sei.

Die CBS Corporation möchte nicht mehr mit Viacom verschmolzen werden. Das Unternehmen machte im vergangenen Jahr einen Umsatz von 13,69 Milliarden US-Dollar und verdiente 357 Millionen US-Dollar. Viacoms Zahlen aus dem Jahr 2015 lesen sich weniger gut: Nur 2,89 Millionen US-Dollar Umsatz und 111 Millionen US-Dollar Gewinn.
15.05.2018 08:41 Uhr  •  Fabian Riedner Kurz-URL: qmde.de/100979