Am «Staatsfeind» alleine lag es nicht: RTLs «Lifelines» vom Start weg ein Fall für die Not-OP

Die vierte frische Dienstags-Serie der Kölner verfehlte die Zweistelligkeit zum Auftakt viel zu deutlich. Ein Grund dafür war sicherlich auch ein Sat.1-Zweiteiler mit Henning Baum - aber nicht der Einzige.

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Für «Sankt Maik» lief es noch recht ordentlich, «Beck is back!» war dann schon nur noch Mittelmaß und «Jenny» selbst das kaum mehr: Die Formkurve der eigenproduzierten Serien von RTL zeigte bislang klar nach unten, der große Hit war ohnehin noch nicht dabei. Und auch die neue Arztserie «Lifelines» wird in den kommenden Wochen kämpfen müssen, um sich über Wasser zu halten, denn die ersten beiden Folgen legten mit gerade einmal 8,9 und 7,6 Prozent bei maximal 0,71 Millionen jungen Fernsehenden einen völligen Fehlstart hin. Hinzu kommt: Wie schon die drei Vorgänger hat auch dieser Neustart große Probleme, ältere Zuschauer zu erwärmen - gerade einmal 1,66 Millionen und 6,3 Prozent verfolgten die frühere Episode, nach 21 Uhr wurden dann sogar noch etwas schwächere 5,8 Prozent bei 1,60 Millionen ausgewiesen.

Sicherlich nicht ganz unschuldig am enttäuschenden «Lifelines»-Debüt war Henning Baum und der neue Sat.1-Zweiteiler «Der Staatsfeind», dessen erster Zweistünder am Dienstagabend auf Zuschauerjagd ging. Beim Gesamtpublikum lief es mit 2,03 Millionen Fernsehenden und 7,6 Prozent ziemlich stark, bei den 14- bis 49-Jährigen wurden indes solide 8,5 Prozent bei 0,72 Millionen verbucht. Das ist nicht schlecht, darf für RTL aber keine allumfassende Ausrede für den völligen Fehlstart der eigenen Serie sein - zumal «Lifelines» anders als «Jenny» in drei von fünf Wochen eine Bayern-Konkurrenz erspart blieb.

Wohl eher kein zweites «Doctor's Diary» ist «Doc Meets Dorf», das seit vergangener Woche am späten Abend für einen flüssigen Übergang in Richtung «Nachtjournal» sorgen soll. Mit nur 6,7 und 6,8 Prozent der jungen Zielgruppe lief es für die nie wirklich im deutschen Fernsehen angekommene und vor einigen Jahren auch schon nach nur einer Staffel eingestellten Serie ziemlich überschaubar, insgesamt wurden 5,3 und 6,9 Prozent bei maximal 1,12 Millionen gemessen.
09.05.2018 09:08 Uhr  •  Manuel Nunez Sanchez Kurz-URL: qmde.de/100840