 
Wie kann man Menschen helfen, die nach einer Krebs-Diagnose plötzlich mit der Vergänglichkeit ihres Seins konfrontiert werden? In «Meine letzte Liste» versucht man es mit einer simplen Herangehensweise - und macht damit inhaltlich Vieles richtig.
 Die großen Zeiten des abendlichen Dokusoap-Krawalls sind weitgehend vorbei, längst erzielen Formate wie «Frauentausch» nicht mehr die Spitzenquoten vergangener Jahre und wirken mitunter auch einigermaßen verbraucht. Die ganz schwierige Aufgabe - insbesondere für einen Sender wie RTL II, der in erster Linie für derartige Unterhaltungsformen bekannt ist - besteht darin, neue narrative Wege für die faktuale Unterhaltung darzubieten, um die doch immer zahlreicher werdenden Menschen, die sich schrittweise vom linearen Fernsehen zu entfremden beginnen, für das Medium (zurückzu)gewinnen, ohne das Stammpublikum zu verschrecken. Ob das nun mit «Voller Leben - Meine letzte Liste» gelingen mag, muss angezweifelt werden. Bei einer rein qualitativen Sichtweise auf den Neustart von Joker Producions muss aber mindestens ebenso deutlich betont werden, dass der Neustart das Sender-Portfolio ungemein bereichert.
Die großen Zeiten des abendlichen Dokusoap-Krawalls sind weitgehend vorbei, längst erzielen Formate wie «Frauentausch» nicht mehr die Spitzenquoten vergangener Jahre und wirken mitunter auch einigermaßen verbraucht. Die ganz schwierige Aufgabe - insbesondere für einen Sender wie RTL II, der in erster Linie für derartige Unterhaltungsformen bekannt ist - besteht darin, neue narrative Wege für die faktuale Unterhaltung darzubieten, um die doch immer zahlreicher werdenden Menschen, die sich schrittweise vom linearen Fernsehen zu entfremden beginnen, für das Medium (zurückzu)gewinnen, ohne das Stammpublikum zu verschrecken. Ob das nun mit «Voller Leben - Meine letzte Liste» gelingen mag, muss angezweifelt werden. Bei einer rein qualitativen Sichtweise auf den Neustart von Joker Producions muss aber mindestens ebenso deutlich betont werden, dass der Neustart das Sender-Portfolio ungemein bereichert. In der ersten Folge lernen die Zuschauer die erst 22-jährige Nadja (Foto) sowie die 54-jährige Maren kennen, die beide an Krebs erkrankt sind und den möglicherweise gar nicht mehr so großen Rest ihres Lebens so gewinnbringend und erfüllend wie möglich begehen möchten. Nadja sieht man etwa dabei zu, wie sie erstmals gemeinsam mit ihrer kleinen Band in einem professionellen Tonstudio einen Song aufnehmen und mit ihrer Schwester auf Wildpferden in Frankreich reitet, die nach ihrer Diagnose von ihrem Mann verlassene und generell familiär weitaus weniger gestützte Maren findet in Myriam eine empathische Begleiterin nach Norwegen, um dort die Polarlichter zu erblicken. Da die einstündige Brutto-Sendezeit nicht langt, um die gesamte Lebensgeschichten und anschließende "Wunsch-Erfüllerei" zu präsentieren, wird ein Teil dessen einfach auf die nächste Folge vertagt.
In der ersten Folge lernen die Zuschauer die erst 22-jährige Nadja (Foto) sowie die 54-jährige Maren kennen, die beide an Krebs erkrankt sind und den möglicherweise gar nicht mehr so großen Rest ihres Lebens so gewinnbringend und erfüllend wie möglich begehen möchten. Nadja sieht man etwa dabei zu, wie sie erstmals gemeinsam mit ihrer kleinen Band in einem professionellen Tonstudio einen Song aufnehmen und mit ihrer Schwester auf Wildpferden in Frankreich reitet, die nach ihrer Diagnose von ihrem Mann verlassene und generell familiär weitaus weniger gestützte Maren findet in Myriam eine empathische Begleiterin nach Norwegen, um dort die Polarlichter zu erblicken. Da die einstündige Brutto-Sendezeit nicht langt, um die gesamte Lebensgeschichten und anschließende "Wunsch-Erfüllerei" zu präsentieren, wird ein Teil dessen einfach auf die nächste Folge vertagt. Wie dem auch sei: «Voller Leben - Meine letzte Liste» ist umso ergreifenderes Fernsehen, da es nicht in jeder Szene mit dem Holzhammer ergreifen möchte. Es lässt mit den Protagonisten mitfühlen, da diese echte Menschen und keine überzeichneten Fratzen sind und es ist inhaltlich so unspektakulär geraten, dass man es wunderbar als Abbild des "echten Lebens" konsumieren kann - fraglich ist nur, wer das auf einem Sendeplatz tun möchte, auf dem man bei diesem Sender bislang in erster Linie sich gegenseitig ankeifende Familien wahrgenommen hat. Übrigens: Wessen zeitliche Ressourcen begrenzt sind, kann im Zweifelsfall auch bis Montagabend warten, wo RTL mit «Jenke macht Mut» einen Zweistünder auf Sendung schicken wird, der sich mit der Thematik Brustkrebs auseinandersetzt - und nochmal eine deutliche Spur informativer und berührender daherkommt als dieser nichtsdestotrotz rundum sehenswerte Neustart.
Wie dem auch sei: «Voller Leben - Meine letzte Liste» ist umso ergreifenderes Fernsehen, da es nicht in jeder Szene mit dem Holzhammer ergreifen möchte. Es lässt mit den Protagonisten mitfühlen, da diese echte Menschen und keine überzeichneten Fratzen sind und es ist inhaltlich so unspektakulär geraten, dass man es wunderbar als Abbild des "echten Lebens" konsumieren kann - fraglich ist nur, wer das auf einem Sendeplatz tun möchte, auf dem man bei diesem Sender bislang in erster Linie sich gegenseitig ankeifende Familien wahrgenommen hat. Übrigens: Wessen zeitliche Ressourcen begrenzt sind, kann im Zweifelsfall auch bis Montagabend warten, wo RTL mit «Jenke macht Mut» einen Zweistünder auf Sendung schicken wird, der sich mit der Thematik Brustkrebs auseinandersetzt - und nochmal eine deutliche Spur informativer und berührender daherkommt als dieser nichtsdestotrotz rundum sehenswerte Neustart.