Zuckerberg-Anhörung: Großes Medien-Ereignis, kleines Publikum

Gleich zwei Sender zeigten am Dienstagabend zur besten Sendezeit die Anhörung des schillernden Facebook-Gründers vor dem US-Kongress. Die Zuschauerzahlen fielen aber für Phoenix und n-tv bescheiden aus.

In den deutschen Medien war der Datenskandal rund um Facebook und dessen milliardenschwerem Gründer Mark Zuckerberg in den vergangenen Wochen äußerst präsent, dessen Anhörung vor dem US-Kongress wurde vielerorts mit so großer Spannung erwartet, dass sich gleich zwei deutsche Sender dazu entschlossen, diese am Abend live zu übertragen. Die deutschen Zuschauer allerdings zeigten sich davon klar mehrheitlich unbeeindruckt und verpassten sowohl Phoenix als auch n-tv eine klare Abfuhr.

So kam ersterer Sender mit seiner Live-Übertragung ab 20:30 Uhr nicht über 0,13 Millionen Zuschauer hinaus, der damit verbundene Marktanteil betrug nur 0,4 Prozent. Ähnlich sah es auch bei den jüngeren Zuschauern zwischen 14 und 49 Jahren aus, wo minimal bessere 0,5 Prozent bei 0,04 Millionen zu Buche standen. Zum Vergleich: Normalerweise erreicht der Sender ungleich bessere 1,1 Prozent aller bzw. etwas stärkere 0,7 Prozent der jungen Menschen.

Fast noch härter traf es indes n-tv, das sogar schon ab 20:10 Uhr auf Sendung ging, damit aber letztlich keinerlei Vorteile gegenüber der öffentlich-rechtlichen Konkurrenz herausspielte: Die Marktanteile fielen mit 0,4 bzw. 0,5 Prozent identisch aus, die damit verbundene Reichweite angesichts von 0,11 Millionen sogar minimal geringer. Im Normalfall kommt n-tv auf rund ein Prozent in beiden Konsumentengruppen.
11.04.2018 09:51 Uhr  •  Manuel Nunez Sanchez Kurz-URL: qmde.de/100226