Primetime-Check: Samstag, 7. April 2018

Kerner trat im direkten Show-Duell gegen Bohlen an, Captain Jack Sparrow musste die kleine Maus Remy im Zaum halten und zwei filmische Erstausstrahlungen gab es neben «Rush Hour» auch noch.

Es gleicht der Suche nach der Nadel im Heuhaufen - und nicht selten blieb sie in den vergangenen Jahren erfolglos. Die jüngeren Zuschauer aber folgen «Deutschland sucht den Superstar» dennoch unermüdlich weiter und bescherten der Castingshow einmal mehr die Marktführung zur besten Sendezeit: Mit sehr guten 17,5 Prozent bei 1,50 Millionen jungen Fernsehenden war RTL bei den 14- bis 49-Jährigen nicht zu schlagen, wenngleich «Der Quiz-Champion» auch das einzige alternative Show-Angebot war und mit 9,7 Prozent bei 0,83 Millionen zwar für ZDF-Verhältnisse weit überdurchschnittliche Werte erzielte, aber gegen die Kölner letztlich ohne ernstzunehmende Chance war. Ganz anders sah es beim Gesamtpublikum aus, wo Johannes B. Kerner angesichts von 4,71 Millionen sowie 17,0 Prozent klar die Oberhand vor der Konkurrenz behielt, die sich mit 3,21 Millionen sowie ordentlichen 11,3 Prozent begnügen musste.

Fast alle anderen großen Sender versuchten sich dagegen mit Spielfilme, zwei davon mit Erstausstrahlungen: Das Erste, welches die deutsch-österreichische Co-Produktion «Steirerkind» auf Sendung schickte und sehr gute 5,48 Millionen Zuschauer sowie 18,9 Prozent Marktanteil erreichte. Und ProSieben, das mit der Free-TV-Premiere von «Eddie the Eagle - Alles ist möglich» nicht über nettes Mittelmaß hinaus kam und sich mit 1,37 Millionen Fernsehenden sowie 4,8 Prozent zu begnügen hatte. Bei den 14- bis 49-Jährigen lag die Tragikomödie zwar mit 9,7 Prozent bei 0,84 Millionen knapp vor der öffentlich-rechtlichen Konkurrenz, die allerdings mit ihren 9,0 Prozent bei 0,76 Millionen mit Blick auf den Senderschnitt schon zufrieden sein durfte.

Mal wieder Captain Jack Sparrow hieß es indes in Sat.1, das zum wiederholten Male «Pirates of the Caribbean - Fluch der Karibik 2» auf Zuschauerjagd gehen ließ und dabei angesichts von 11,5 Prozent Zielgruppen-Marktanteil sowie einer Reichweite in Höhe von 0,98 Millionen beim jungen Publikum sogar sehr gut unterwegs war. Insgesamt sahen 1,52 Millionen die US-Produktion aus dem Jahr 2006, was eher verhaltenen 5,5 Prozent entsprach. Der ebenfalls bereits TV-erfahrene Pixar-Klassiker «Ratatouille» erreichte derweil für VOX durchschnittlich 1,64 Millionen Zuschauer, womit gute 5,7 Prozent aller sowie ebenfalls 11,5 Prozent der jüngeren Konsumenten einhergingen - ein fantastischer Wert für den Sender.

Und auch RTL II setzte auf einen internationalen Spielfilm, wenngleich «Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt» keine ganz so hohe Popularität besitzt wie die beiden Streifen in Sat.1 und auf VOX. Das ließ sich in erschütternder Deutlichkeit auch an den Quoten erkennen, die mit 0,9 Prozent des Gesamtpublikums sowie 1,8 Prozent der klassischen Zielgruppe geradezu katastrophal ausfielen. Sehen wollten die Actionkomödie aus dem Jahr 2010 übrigens durchschnittlich gerade einmal 0,25 Millionen Menschen. Bei kabel eins hatte man indes genug von «Rush Hour» und zeigte stattdessen zwei «Hawaii Five-0»-Folgen, die mit 2,6 und 3,4 Prozent insgesamt bzw. 2,4 und 3,8 Prozent der Werberelevanten bei maximal 0,98 Millionen Fernsehenden immerhin mal nicht auf dem letzten Platz der "Big Eight" landeten. Ein Fortschritt, wenn auch auf sehr überschaubarem Niveau.
08.04.2018 09:30 Uhr  •  Manuel Nunez Sanchez Kurz-URL: qmde.de/100172