Neues altes Vorabend-Quiz: ARD lässt «Dingsda» neu aufleben

Angestaubte Unterhaltung von vorgestern oder ein zeitloser Klassiker für die Ewigkeit? Im Ersten versucht man das nun herauszufinden und gibt dem Format eine neue Chance - mit durchaus ungewöhnlicher Moderationsbesetzung.

Die Zeit ist reif für eine Neuauflage von «Dingsda»! Schließlich wachsen Kinder heute ganz anders auf als noch vor 16 Jahren: Smartphone, YouTube, Life Hacks, Jamaika-Aus – alles bisher noch völlig ungeklärt aus «Dingsda»-Sicht! Ich freue mich, dass wir gemeinsam mit dem Bayerischen Rundfunk und der ARD diese 'Erklärungslücken' schließen.
Ute Biernat, CEO UFA Show & Factual.
Nach dem Ende des «Paarduells» schien es zuletzt so, als beschränke sich das Erste Deutsche Fernsehen auf seine mehr oder minder erfolgreichen Quiz-Marken «Wer weiß denn sowas?», «Quizduell» sowie «Gefragt - Gejagt», um die inzwischen sechs regelmäßigen Vorabend-Slots pro Woche zu füllen. Doch offensichtlich gibt man das Vorhaben doch noch nicht auf, für den 18:50-Uhr-Sendeplatz am Freitag eigene Kreationen zu entwickeln. Das jedenfalls legt eine offizielle Pressemitteilung der UFA Show & Factual nahe, deren Kernbotschaft lautet: «Dingsda» kehrt ins deutsche Fernsehen zurück!

Demnach soll noch in diesem Kalenderjahr unter Federführung des Bayerischen Rundfunks eine Neuauflage der Show ausgestrahlt werden, die zunächst einmal zwölf Folgen umfassen soll - eine Episodenzahl, die klar für den wöchentlichen Slot um 18:50 Uhr spricht. Als Moderatorin fungiert die bislang meist eher in Magazinen tätige Mareile Höppner - und damit wohl erstmals überhaupt im Rahmen der vorabendlichen ARD-Rateoffensive eine Frau. Die Aufzeichnungen zur Show sollen im Juni in Köln stattfinden, nach aktuellem Stand plant Das Erste mit einer TV-Ausstrahlung für den Herbst.

Das Konzept von «Dingsda»: Je zwei Promi-Teams treten gegeneinander an und müssen in mehreren Runden Begriffe erraten, die in Einspiel-Clips von Kindern erklärt werden. Die Vier- bis Achtjährigen erklären die verschiedensten Begriffe mit ihren eigenen, für Erwachsenen-Hirne nicht immer gang verständlichen, aber oftmals urkomischen Worten. Das Rateteam, das am Ende die meisten Punkte gesammelt hat, spendet seinen Gewinn für wohltätige Zwecke.

«Dingsda» kommt ursprünglich aus den Vereinigten Staaten («Child's Play») und lief hierzulande erstmals zwischen 1985 und 1987 im Bayerischen Rundfunk, bis es 1988 den Sprung ins Hauptprogramm schaffte und dort bis 2000 überlebte. In den ersten Jahren wurde die Sendung von Kult-Moderator Fritz Egner präsentiert, seit 1994 dann von Werner Schmidbauer. In den Jahren 2001 und 2002 versuchte sich dann noch kabel eins mit einer von Thomas Ohrner präsentierten Neuauflage, die jedoch kaum Zuspruch fand.
04.04.2018 10:46 Uhr  •  Manuel Nunez Sanchez Kurz-URL: qmde.de/100090