Die Experten

5. Dezember 2016

von   |  3 Kommentare

Warum spricht Flash plötzlich anders? Wann zeigt endlich wieder ein Sender «Once upon a time»? Was hat Frank Elstner außer «Wetten, dass..?» gemacht? Und seit wann gibt es eigentlich so viel «Tatort»? Diese und andere Fragen beantworten heute unsere Quotenmeter.de-Experten Stefan Turiak & Björn Sülter.

Jana: Hat Frank Elstner eigentlich außer «Wetten, dass..?» oder danach noch irgendetwas Erfolgreiches gemacht?

Björn Sülter: Die Frage ist durchaus ein wenig ketzerisch, entbehrt jedoch nicht einer gewissen Berechtigung. Der 1942 in Linz geborene Frank Elstner, der eigentlich Timm Maria Franz Elstner heißt und seinen Namen nur ändern musste, weil ein Radiokollege Tom hieß und den Verantwortlichen Timm klanglich zu nah an Tom war, machte sich früh einen Namen als Experte für Jugendradio.

1968 bis 1974 wurde er Co-Moderator vom «Spiel ohne Grenzen». 1974 bis 1979 moderierte er «Die Montagsmaler». 1981 entwickelte er dann im Alter von 39 Jahren «Wetten, dass..?». Die Show präsentierte er zudem 39 Mal und gab sie 1987 an Thomas Gottschalk ab. «Wetten, dass..?» ist trotz dem wenig rühmlichen Ende unter Markus Lanz 2014 die erfolgreichste TV-Show Europas und ganz sicher Elstners größter Treffer.

Mit seiner nächsten Eigenentwicklung «Nase vorn» (1988 bis 1990) legte er dann jedoch eine Bauchlandung hin – nach 13 Ausgaben war wegen schlechter Quoten und ebenso lauwarmer Kritiken Schluss. Elstners Drang, die Spielregeln ständig zu verbessern und zu perfektionieren, hatte das Publikum mehr verwirrt als einen Mehrwert darzustellen. «Elstner und die Detektive» war 1992 dann ein noch größeres Desaster. Nach nur einer Ausgabe und vernichtenden Kritiken stampfte der Sender das Format direkt wieder ein.

In den Neunzigern moderierte Elstner dann bei RTL «Jeopardy» (1994 bis 1998) und «Aber hallo» (1993 bis 1995). Seine Rückkehr ins öffentlich-rechtliche Fernsehen feierte er 2002 bis 2009 besonders als Gastgeber von «Verstehen Sie Spaß?» – der legendären Show von und mit Kurt Felix & Paola. Weitere von ihm präsentierte Formate waren «Einfach Millionär», «Die Besten im Südwesten» oder «Die große Show der Naturwunder». Seitdem ist es eher ruhiger um ihn geworden – er ist aber aktuell auch bereits 74 Jahre jung.

Niklas: In der letzten Woche lief ja bekanntlich der 1000. Film der «Tatort»-Reihe in der ARD. In diesem Zusammenhang war wieder viel vom all-sonntäglichen Ritual des Krimis die Rede. Aber seit wann kommt der «Tatort» eigentlich an (fast) jedem Sonntag einer Saison? Die Folgenanzahl deutet ja darauf hin, dass es früher größere Abstände zwischen den einzelnen Filmen gegeben haben muss.

Stefan Turiak: Richtig, die Abstände waren tatsächlich größer. In seinen Anfängen in den 70er Jahren wurde der «Tatort» einmal im Monat ausgestrahlt. Eine wirkliche Änderung fand erst etwa Mitte der 80er Jahre statt, wo hin und wieder zwei Episoden der Reihe pro Monat gesendet wurden. Dieser Trend setzte sich in den 90ern fort und Mitte der 90er ging man langsam dazu über, fast jede Woche eine neue Episode zu zeigen. Heute haben die «Tatort»-Fans fast jeden Monat vier neue Fälle, bei denen sie sich vergnügen oder über die sie sich ärgern können.

Dennis: Wann erscheint die fünfte Staffel von «Once upon a time»?

Björn Sülter: Die fünfte Staffel läuft beim RTL-Sender "Passion" seit einigen Wochen. Im Free-TV ist dies aber eine durchaus eine berechtigte Frage. Die erste Staffel erschien im März 2013, die zweite im März 2014 und die dritte im März 2015. Seitdem herrscht auf dem deutschen Markt Funkstille – und das, obwohl in den USA bereits die sechste Staffel im TV vor der Tür steht. Abhilfe schaffte zumindest was die vierte Staffel angeht die Import-Box auf Frankreich – mit deutscher Synchronisation. Inwieweit da auch etwas für die fünfte passieren wird, muss man abwarten. Die Serie hat aber leider hierzulande keinen leichten Stand.

Fynn: Wurde die Serie «Club der roten Bänder» auch ins Ausland verkauft? Läuft in anderen Ländern die deutsche Version dieser Idee? In Italien und Spanien wurden ja jeweils eigene Adaptionen produziert.

Stefan Turiak: Beim «Club der roten Bänder» handelt es sich schon um eine deutsche Adaption der spanischen Serie «Polseres vermelles», deren erste Staffel 2011 ausgestrahlt wurde. Die zweite Staffel lief in 2013. Im Oktober 2011 wurde verkündet, das Dreamworks, das Studio von Steven Spielberg und «Friends»-Produzentin Marta Kauffman, eine Adaption plant. 2013 machte sich FOX daran, mit «Boardwalk Empire»-Autorin Margaret Nagle ein entsprechendes Drehbuch zu schreiben. Die amerikanische Adaption «Red Band Society», in der Octavia Spencer und Dave Annable die Hauptrollen spielten, wurde 2014 ausgestrahlt. Die Serie schaffte es allerdings nur auf eine Staffel mit zehn Episoden und wurde wegen schlechter Quoten von FOX abgesetzt. Man versucht sich als eher an Adaptionen der spanischen Idee, als die deutsche Adaption irgendwo im Ausland auszustrahlen.

Toni: Warum hat man Faultier Flash im Film «Zoomania» anders synchronisiert als im Trailer? Die Stimme im Trailer war viel besser!

Björn Sülter: Auch mir ist dieser Sachverhalt direkt aufgefallen. Disney tendiert ja ohnehin dazu, die deutsche Synchronisation mit Promis zu füllen – im Trailer hatte man noch unbekanntere Sprecher gewählt, was eben besonders bei Flash zu einem tollen Ergebnis geführt hatte. Für den Film entschied man sich dann für Rüdiger Hoffmann, was von der Grundidee sicherlich auch durchaus passend war. Doch auch für meinen Geschmack gelang es Hoffman leider nicht, eine dem Trailer ebenbürtige Leistung abzurufen. Die Szene wirkte im fertigen Film somit letztlich flacher als im brillanten Trailer. Schade.

«Blue Bloods» ist meiner Meinung nach eine der besten US-Krimiserien. Leider sind in Deutschland bislang nur die ersten drei Staffeln auf DVD erschienen. Gibt es bereits irgendwelche Informationen, wann die vierte Staffel und weitere auf DVD veröffentlicht werden?

Björn Sülter: Die ersten drei Staffeln wurden Ende 2014 und im Mai 2015 veröffentlicht. Seitdem passiert in Deutschland nichts, was primär an den schwachen Absatzzahlen liegt. Ob sich dieser Zustand noch ändert, ist aktuell leider nicht mit Sicherheit zu sagen. Gut sieht es aber nicht aus.

Dennis: Bekommen alle Hauptdarsteller in «Trainspotting 2» ihre alten bekannten Synchronstimmen? Im ersten Trailer kam mir das nicht so vor.

Björn Sülter: Trailer geben nicht immer Aufschluss über die endgültigen Synchronstimmen - das hängt oft von der Wahl des Synchronstudios und dem Zeitfaktor ab. Im deutschen Trailer vermissten viele Fans zum Beispiel besonders Manou Lubowski in der Rolle von Sick Boy - ob sich da zum finalen Produkt noch etwas tun wird, ist leider bisher offen. Die Hoffnung muss man aber noch nicht aufgeben.

Tim: Gibt es schon Informationen zu der Realverfilmung von «Arielle der Meerjungfrau»?

Stefan Turiak: Es gab und gibt schon viele Pläne, der kleinen Meerjungfrau eine Realverfilmung zu geben. Die Regisseurin Sofia Coppola plante einst vor nicht langer Zeit eine Verfilmung, die allerdings aufgegeben wurde. Ein entsprechendes Universal-Projekt sucht momentan nach einer neuen Besetzung der Hauptrolle, nachdem die junge Schauspielerin Chloe Grace Moretz sich eine Pause gönnen möchte und aus dem Projekt ausgestiegen ist. Natürlich fallen im Gerüchte- und Entertainment-Äther Namen wie Emma Stone, Karen Gillan, Ariana Grande etc. Für bare Münze sollte man davon nicht viel nehmen.

Disney hält weiterhin an seinen Plänen fest, aus «Arielle - Die Meerjungfrau» einen Realfilm zu machen. Insbesondere nachdem die Adaptionen von «Cinderella» und «Das Dschungelbuch» recht erfolgreich waren und der Trailer zu «Die Schöne und das Biest» schon jetzt sehr populär ist. Hier gibt es allerdings noch keine Neuigkeiten bezüglich der Besetzung. Allerdings weiß man schon, wer für die Musik verantwortlich sein wird: Lin-Manuel Miranda, der mit dem Broadway-Musicalhit «Hamilton» überaus erfolgreich war und der mitunter die Musik zum aktuellen Disney-Film «Vaiana» geschrieben hat. Außerdem ist Komponist Alan Menken mit von der Partie, der unter anderem an den Disney-Filmen «Die Schöne und das Biest», «Aladdin», «Rapunzel - Neu verföhnt» gearbeitet hat. Laut Miranda scheint die Realisierung des Projektes allerdings noch in weiter Ferne zu liegen. Aber ich bin mir sicher, dass unser Disney-Fachmann Sidney Schering die Leser eifrig informieren wird, sobald es etwas Neues gibt.

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Es gibt 3 Kommentare zum Artikel
Sentinel2003
05.12.2016 13:08 Uhr 1
Wow, das wußte ich noch garnicht, das zu Anfangszeiten des tatort dieser nur 1 mal im Monat kam...kann man sich heute garnicht mehr vorstellen.
Nr27
05.12.2016 16:37 Uhr 2
Und genau wegen dieser blödsinnigen B-Promi-Fixiertheit bei der Sprecherauswahl (und der IMHO oft wenig flüssigen Song-Eindeutschungen) versuche ich immer, mir Disney-Animationsfilme im Original anzuschauen - da funktioniert Flash in "Zoomania" jedenfalls wunderbar ...
Traber
06.12.2016 10:20 Uhr 3
Zu der Zeit war der "Tatort" auch noch ein monatliches (Fernseh) Ereignis. Heute würde man dies wohl als Event bezeichnen. Vor allen Dingen Fälle aus dem wirklichen Leben sozusagen. Jeder "Tatort" wurde geschaut. Seit ein paar Jahren nur noch sporadisch bzw. ausgesucht. Da heutzutage nur noch großteils zusammen konstruiert und vollkommen unrealistisch.

Gestern bspw. bei " Unter anderen Umständen" zum x-ten mal ein Kommissar bzw. Kommissarin unter Verdacht. Sowas von an den Haaren herbeigezogen. Auch eine Krimiserie die ich bisher eigentlich immer gerne geschaut habe.

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