Die Kritiker

«Kommissarin Lucas: Bittere Pillen»

von

Eine Entführung in den ersten Minuten und ein Maulwurf in den eigenen Reihen. Genug Stoff bietet der Krimi, der am Samstag im ZDF läuft.

Hinter den Kulissen

  • Produktion: Olga Film GmbH
  • Regie: Stefan Kornatz
  • Drehbuch: Christian Jeltsch
  • Kamera: Martin Farkas
  • Producerin: Arbia-Magdalena Said
Inhalt:
Eva Steiners Kinder werden entführt, der Entführer verlangt drei Millionen Euro Lösegeld und droht mit dem Mord der zwei Mädchen. Die Lösegeldübergabe wird von Kommissarin Ellen Lucas und ihrem Team überwacht, allerdings verliert auch diese die Kontrolle und das Ganze eskaliert. Eva Steiner, die Managerin eines Pharmakonzerns, erkennt, dass der Entführer ihr Schwager Robert Dohnen ist, der Mann ihrer Schwester Marion, mit dem sie eng zusammenarbeitet. Es fallen Schüsse, der Entführer wird lebensgefährlich verletzt. Bei den Ermittlungen findet die Polizei Kinderpornografische Inhalte auf dem Firmenrechner von Dohnen. Obwohl seine Tochter ihn vehement verteidigt, ist die Polizei davon überzeugt, dass er dafür verantwortlich ist und noch dazu in illegalen Waffenverkauf und Kinderhandel zum Testen neuer Medikamente verwickelt ist.

Auch innerhalb des Kripo-Teams um Kommissarin Lucas läuft es nicht rund. Einige Kollegen, beson-ders Martin Schiff, haben ein Problem damit, dass Lucas den Posten von Boris Noethen übernimmt, der aufgrund von Alkoholproblemen seinen Dienst nicht mehr ausführen kann. Die missglückte Über-gabe wirft Fehler auf und es kommt immer wieder zum Streit zwischen den Ermittlern.

Im Laufe der Ermittlungen wird Eva Steiner verdächtigt, bei der Übergabe den lebensgefährlichen Schuss auf den Erpresser abgegeben zu haben. Und es kommt noch zu einem weiteren Mord: Als der Waffenhändler Freddy Lohse im Gefecht mit einem Kunden an ein Gitter gestoßen wird bricht er sich dabei das Genick. In Panik schmeißt der Mörder die Leiche von einer Brücke auf ein Bahngleis, um es nach einem Selbstmord aussehen zu lassen. Die Beamten der Kriminalpolizei wissen nicht, dass sie diesmal zusammen mit dem Mörder ermitteln.

Darsteller:


Ulrike Kriener («Schimanski – Schuld und Sühne») als Kommissarin Ellen Lucas
Michael Roll («Mord in bester Gesellschaft») als Boris Noethen
Alexander Lutz («Der Mann mit dem Fagott») als Martin Schiff
Anna Brüggemann («Renn, wenn du kannst») als Alex Eggert
Nina Kunzendorf («Tatort») als Eva Steiner
Tilo Prückner («Iron Sky») als Max Steiner
Anne Ratte-Polle («Tatort») als Marion Steiner-Dohnen
Konstantin Frolov («Der Kriminalist») als Freddy Lohse
Anke Engelke («Ladykracher») als Rike

Kritik:


Der Krimi überrascht seine Zuschauer mit einem sehr schnell erzählten Einstieg. Die Kindesentführung und die eskalierte Geldübergabe werden innerhalb von wenigen Minuten abgehandelt. Erst dann wird klar, dass das nicht der ganze Fall gewesen sein soll, sondern noch eine Erpressung um Kinderhandel und Waffenverkauf, in den auch einer der Kripo-Beamten integriert ist, in Verbindung mit dem Entführungsfall steht. Das macht die Story für den Zuschauer wieder spannend.

Ulrike Kriener stellt authentisch die ernste und nachdenkliche Kommissarin Ellen Lukas dar, die ihre Fälle mit einer guten Menschenkenntnis und Intuition löst. Neben ihr brilliert diesmal auch ihre Assistentin Alex Eggert, gespielt von Anna Brüggemann. Auch sie wirkt ehrgeizig und engagiert und fast wie eine junge Kopie der Kommissarin. Ebenfalls nennenswert ist in jedem Fall die Schauspielleistung von Nina Kunzendorf als Managerin des Pharmakonzerns und Erpressungsopfer Eva Steiner. Mit ihrem starken Blick schafft sie es den Zuschauer zu fesseln, verrät aber nicht was und wie viel sie über den Skandal um ihren Schwager weiß.

Trotz des rasanten Einstiegs schafft es der Krimi zu einem konstanten Erzählstrang, lässt jedoch vor dem auflösenden Ende während der Ermittlung um die Waffenhandel-Story einige Längen zu. Das eigentliche Thema des Films, Medikamentenversuche an ausländischen Kindern, geht leider etwas unter. Der mit den „bitteren Pillen“ verbundene Kinderhandel hätte sicherlich mehr Zeit in Anspruch nehmen dürfen. Erst am Ende gelangt die Story zu diesem Thema – für ein titelgebendes Thema etwas spät.

Im Allgemeinen überzeugt die 19. Folge der Krimireihe durchaus mit starken Charakteren und authentischen Schauspielern. Auch die Geschichte ist gut erzählt, wäre aber mit einem etwas anderen Timing besser gefahren.

Das ZDF zeigt «Kommissarin Lucas – Bittere Pillen» am Samstag, den 21. September 2013, um 20.15 Uhr.

Kurz-URL: qmde.de/66158
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