Popcorn & Rollenwechsel

Bitte neu machen!

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Manche Filme sollten niemals neu gedreht werden. Diese fünf Filme brauchen dringend ein Remake ...

Remakes haben einen schlechten Ruf, das Konzept selbst ist aber wertvoll. Studios sollten bloß damit aufhören, perfekte und berühmte Filme neu zu verfilmen, und sich stattdessen Werken annehmen, die eine gute Grundidee haben und von einer miesen Umsetzung geplagt sind. Filme wie die folgenden …

«T-Rex» (1995, Jonathan R. Betuel)
Whoopi Goldberg spielt einen Cop, der in einer von Menschen und Dinosauriern bevölkerten Welt mit einem T-Rex zusammenarbeiten muss, um einen Dino-Serienmord aufzuklären. «T-Rex» fällt in einer unwohlen Zone zwischen „unwissend, wie albern das Konzept ist“ und „nicht ausreichend ernstzunehmen“ und wird von nahezu allen Verantwortlichen als frühe Schande abgetan. Nun aber, nachdem Werke wie «Grindhouse» oder «Abraham Lincoln – Vampirjäger» das Subgenre des selbstironischen, dennoch passioniert umgesetzten Actionschwachsinns begründet haben, wäre ein Buddy-Cop-Movie mit einem Comedian und einem Dinosaurier kein wirrer Schwachfug mehr, sondern die Grundlage für ein abgedrehtes Lachfest. Man müsste nur jemanden wie Robert Rodriguez oder Rob Zombie dranlassen.

«Spawn» (1997, Mark A.Z. Dippé)
Die brutale Comicreihe um den Antihelden Spawn fand in diesem Film von 1997 eine ambitionierte Adaption, die visuell weit über dem Durchschnitt liegt, den man in den 90ern erwarten durfte. Die Erzählweise und Schauspielleistungen sind dagegen völlig unausgegoren, weshalb sich ein Remake dringend anbietet.

«Die Herrschaft des Feuers» (2002, Rob Bowman)
In der Gegenwart werden bei Bauarbeiten in London Drachen erweckt, die alsbald die Menschheit dezimieren und über die Welt herrschen. Die letzten verbliebenen Menschen verschanzen sich in der nahen Zukunft im Untergrund – doch Christian Bale, Matthew McConaughey und Gerald Butler nehmen den Kampf gegen die Feuer speienden Flugechsen auf. Ein simples, aufregendes Konzept, das einen Hit garantieren sollte, allerdings plagen Langeweile und eine träge Regieführung diesen Stinker aus den frühen 00ern. Ein Remake, dass sich nicht allein auf Action konzentriert, dennoch aber die Schauwerte verbessert, ist eine dermaßen naheliegende Idee, dass man sich wundert, weshalb Hollywood sie nicht schon längst in Angriff nahm.

«Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen» (2003, Stephen Norrington)
Fast zehn Jahre bevor «Marvel's The Avengers» das Superheldencrossover perfektionierte, vermasselten Regisseur Stephen Norrington und Drehbuchautor James Dale Robinson das Aufeinandertreffen literarischer Spitzenfiguren. Alan Moores und Kevin O'Neills smartes und dennoch amüsantes Comicwerk wird in diesem Möchtegernblockbuster als sinnbefreites Chaoswerk verkauft, das lärmt und tönt und die Eigenheiten seiner außergewöhnlichen Figuren zur Seite kehrt.

«Die Geistervilla» (2003, Rob Minkoff)
Eddie Murphy stolpert durch ein verfluchtes Herrenhaus und plappert währenddessen unentwegt dummes Zeug. Zwischendurch erteilt er Kindern Lebenslektionen oder durchläuft Gruselfilmklischees wie „Und plötzlich steht jemand hinter mir!“ … Wieso sollte diese schale Familienkomödie neu verfilmt werden? Ganz einfach: Sie ist die undankbare, misslungene Adaption der Disney-Gruselbahnen Haunted Mansion und Phantom Manor, die wesentlich mehr sind als dieser Flop vermuten lässt. Insbesondere die Pariser Version der Disney-Attraktion erzählt eine melancholische, gothisch angehauchte Gruselromanze und wäre ein toller Filmstoff. Guillermo del Toto arbeitet zwar an einem Remake, kommt aber nicht so wirklich vorwärts. Er sollte sich besser beeilen, denn die Erinnerung an diese Gurke vom «König der Löwen»-Co-Regisseur kann nicht schnell genug ausgelöscht werden.

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