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Märchen, Action und wahre Begebenheiten

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Heute mit «Hänsel und Gretel: Hexenjäger», «Hyde Park am Hudson», «Get the Gringo» und «3096 Tage».

«Hänsel und Gretel: Hexenjäger»
Viele Jahre nachdem sie von ihren Eltern scheinbar grundlos im Wald ausgesetzt und damit in einem Pfefferkuchenhaus einer teuflischen Kreatur zum Fraß vorgesetzt wurden, sind Hänsel (Jeremy Renner) und Gretel (Gemma Arterton) zu legendären Hexenjägern gereift. Als in den Wäldern von Augsburg immer wieder Kinder spurlos verschwinden, gehen die Geschwister der Sache nach und stoßen auf eine starke, gefährliche Hexe (Famke Janssen), die nicht nur hinter den vermissten Kindern, sondern auch den traumatischen Erlebnissen ihrer eigenen Vergangenheit steckt.

Ob Hänsel und Gretel auch als Actionhelden eine gute Figur machen verrät Ihnen Markus Trutt in der Quotenmeter.de-Kinokritik.

OT: «Hansel and Gretel: Witch Hunters» von Tommy Wirkola; mit Jeremy Renner, Gemma Arterton, Zoe Bell, Famke Janssen, Peter Stormare und Thomas Mann

«Hyde Park am Hudson»
Kurz vor Beginn des Zweiten Weltkriegs erwarten US-Präsident Franklin D. Roosevelt (Bill Murray) und seine Gattin Eleanor (Olivia Williams) auf ihrem Titel gebenden Landsitz hohen Besuch: Als erste britische Monarchen überhaupt beehren King George VI (Samuel West) und seine Gemahlin Queen Elizabeth (Olivia Colman) die USA mit einer geschichtsträchtigen Stippvisite. Unter den Gästen weilt auch Margaret 'Daisy' Stuckley (Laura Linney), eine entfernte Cousine des Staatsoberhaupts, mit der er eine Liebesaffäre unterhält. Ein stürmisches Sommerwochenende voller Heimlichtuereien, nächtlicher Eskapaden und einem Hot-Dog-Picknick nimmt seinen Lauf.

Trotz des historischen Einschlags kommt der neueste Film mit Bill Murray bei der Kritik bestenfalls durchschnittlich an. Tim Slagman von filmstarts.de kann dem Gesehenen nur wenig abgewinnen, obgleich der Hauptdarsteller "das Pfund" sei, mit dem der Film "am heftigsten wuchert", da er "seinen Roosevelt mit großer Ruhe und Gelassenheit gibt". Davon abgesehen werden "Lebensgeschichte und Politik, das Persönliche und das Weltbewegende" jedoch "lustlos nebeneinander gestellt, statt es ineinander zu verweben", weshalb "das Ergebnis weder unterhaltsam noch inspirierend" sei. Auch Dimitrios Athanassiou von moviemaze.de zieht ein eher schwaches Fazit, da im Streifen zwar "einige pikante Details über die Affären des Präsidenten enthüllt" werden, jedoch "aus den unterschiedlichen Aspekten des Films nie ein homogenes Ganzes" entstehen: "Der Film lässt im Prinzip komplett die Mitte vermissen, ebenso wie einen roten Faden. Am Ende weiß man mitunter gar nicht, welche Geschichte hier vorrangig erzählt werden sollte." Denis Sasse von filmtogo.net bedauert vor allem, dass sich "das Seelenleben von Roosevelt hier nur um seine Affären" drehe und "der Rest ebenso belanglos scheint wie die Rolle selbst". Aufgrund dessen bezeichnet er «Hyde Park am Hudson» als "unbedachte, leichte Sommerkomödie", die sich "an keiner Stelle mit anderen" historischen Biopics wie «Die eiserne Lady» oder «J. Edgar» messen könne.

OT: «Hyde Park on Hudson» von Roger Michell; mit Bill Murray, Olivia Williams, Laura Linney, Olivia Colman, Samuel West, Elizabeth Marvel und Blake Ritson

«Get the Gringo»
Gerade noch hat er eine mexikanische Bank ausgeraubt, da endet die Verfolgungsjagd für den als Clown verkleideten Driver (Mel Gibson) in Handschellen und für seinen Komplizen tödlich. Die Beute teilen die korrupten Grenzbeamten unter sich auf und inhaftieren den Amerikaner als einzigen Weißen in einer stickigen, überfüllten Gefängnisstadt. Dort hängen sie ihm zwei Morde an, aber Driver ist ein ausgefuchster Gauner, der die beginnende Jagd auf ihn mit smarten Tricks zu verzögern weiß. Dabei hilft ihm ein Zehnjähriger (Kevin Hernandez), dessen Leber einem Knast-Paten transplantiert werden soll.

Das neue Actiondrama mit Mel Gibson kann sich immerhin über ein recht solides Kritikerecho freuen. Laut Thorsten Krüger von kino.de habe Regisseur Adrian Grunberg "das trotz flirrender Hitze sarkastisch-coole Genrewerk auf seinen Star zugeschnitten", welcher wiederum "uneitel dem großartigen Kevin Hernandez viel Platz einräumt, statt selbst zu dominieren". Auch Robert Cherkowski von filmstarts.de findet viele lobende Worte für diesen "starken Crime-Reißer", der "in der Tradition fetziger Action-Thriller mit Bodenhaftung steht". Der Streifen funktioniere nicht nur dank Gibson, sondern auch dank "des hohen Tempos, der enormen Kurzweil von angenehm schlanken 90 Minuten und des präzisen Timings". Auch die Kameraarbeit von Benoit Debie sei gut gelungen, da diese "ein spürbares Raumgefühl für die Gefängnisstadt mit ihren engen Katakomben und belebten Märkten schafft". Der Kritiker schreibt dem "maßlos brutalen, politisch sagenhaft unkorrekten und schamlos unterhaltsamen" Film sogar das Potenzial zu, "zum Kultfilm zu werden". Eher mäßig begeistert ist Peter Debruge von variety.com, der ein eher emotionsloses Fazit zieht: "Routiniert inszenierter Actioner mit einem ironischen Mel Gibson in der Hauptrolle."

OT: «Get the Gringo» von Adrian Grunberg; mit Mel Gibson, Kevin Hernandez, Daniel Gimenez Cacho, Jesus Ochoa, Dolores Heredia und Peter Gerety

«3096 Tage»
1998. Die zehnjährige Natascha Kampusch (Antonia Campbell-Hughes) wird auf dem Schulweg von Wolfgang Priklopil (Thure Lindhardt) abgepasst und in einem Lieferwagen entführt. Eine Lösegeldforderung geht nie bei den Eltern ein. Der arbeitslose Nachrichtentechniker will das Mädchen für sich behalten, sperrt sie in ein eigens für sie gebautes und hergerichtetes Mini-Zimmer unter seinem Haus in einer Wohnsiedlung. Achteinhalb Jahre muss sie darin verbringen bis ihr 2006 die Flucht gelingt.

Hanns-Georg Rodek von welt.de spricht von einem "würdigen und beeindruckenden Film", bei dem es "keine Geheimnisse mehr" gebe "und es auch nicht beim Kuscheln bleibt". Stattdessen werde man mit "glasklaren Bildern" konfrontiert, denen eine "beinahe hyperreale Klarheit innewohnt, welche Realismus suggeriert - und absolute Sachlichkeit". Da das Werk von Sherry Horman trotzdem weder voyeuristisch noch tränendüsig sei, urteilt Rodek: "Wenn die Geschichte der Natascha Kampusch schon verfilmt werden musste [...], dann auf diese Weise." Den meisten Pressevertretern wird die Sichtung erst unmittelbar vor Kinostart ermöglicht, weshalb hier leider keine weiteren Stimmen auszugsweise zu finden sind.

OT: «3096 Tage» von Sherry Horman; mit Antonia Campbell-Hughes, Thure Lindhardt, Amelia Pidgeon, Trine Dyrholm, Vlasto Peyitch und Jaymes Butler

Kurz-URL: qmde.de/62341
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