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Daniel Hartwich, RTLs neuer Super-Mann?

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Nach «Let's Dance» kommt bald «Total Blackout» und «Das Supertalent», das er nun allein moderieren darf. Ist Daniel Hartwich derzeit der beste junge Moderator? 5 Redakteure, 5 Meinungen.

Manuel Nunez Sanchez, Redakteur Quotenmeter.de


Eine neue Show und die alleinige Moderation von «Das Supertalent» – ob dies bereits ausreichend ist, um Daniel Hartwich als großen Aufsteiger zu bezeichnen, darf durchaus bezweifelt werden. Schon in den vergangenen Jahren hat er immer wieder die eine oder andere Show bekommen, die allerdings aus verschiedenen Gründen eher kurzlebig waren. Zumeist waren die mit ihm besetzten Formate einfach zu schwach gemacht und im Fall von «Achtung! Hartwich» stimmten die Quoten nicht. Insofern ist auch bei seinem neuen Format «Blackout» erst einmal eine gewisse Grundskepsis angebracht, ob ihm hiermit endlich der große Wurf gelingen kann. Zu wünschen wäre es ihm, denn mit seiner lockeren und stets selbstironischen Art ist er ohne Frage einer der besten Moderatoren, die RTL zurzeit zu bieten hat. Schon in den vergangenen beiden «Let's Dance»-Staffeln stellte er stets unter Beweis, dass er auch unter dem Druck einer Live-Situation schlagfertig ist und spontan auf unvorhergesehene Zwischenfälle reagieren kann – und das sogar neben einer Partnerin, die eigentlich weder das Moderationshandwerk noch die deutsche Grammatik ausreichend beherrscht, um durch eine große Abendshow zu führen.

Als Moderator beim «Supertalent» wird er zumindest in der Casting-Phase wesentlich weniger gefordert werden, erst die Liveshows versprechen, insbesondere hinsichtlich der Interaktion mit Thomas Gottschalk und Dieter Bohlen, interessant zu werden. Gerade den Castingshows des Senders tut Hartwichs humoristische Note inmitten der bierernsten und völlig überzogenen Inszenierung von persönlichen Schicksalen und Skandälchen sicher gut, denn fernab der Sendezentrale nimmt ohnehin kaum noch jemand diese viel zu inflationär eingesetzten Stilmittel ernst. Aus seinen neuen Engagements allerdings bereits abzuleiten, dass er das kommende große Aushängeschild des Senders wird, wäre etwas verfrüht. Das Potenzial dazu besitzt Daniel Hartwich allerdings zweifelsohne.

Jan Schlüter, Redakteur Quotenmeter.de


Ohne Frage ist Daniel Hartwich ein guter Moderator. Und zudem einer, der gewisse Entertainer-Qualitäten für die große Show besitzt. Behutsam wurde er von RTL als neue mögliche Allzweckwaffe aufgebaut: zunächst mit seiner guten, aber wenig erfolgreichen Personality-Show «Achtung! Hartwich» (die im «DSDS»-Sandwich zumindest etwas Aufmerksamkeit erlangte), dann mit Specials beim Dschungelcamp und schließlich als zweiter Mann beim «Supertalent» sowie als männlicher Part der «Let’s Dance»-Doppelmoderation. Hinter dieser Vita steckt eine gezielte Strategie von RTL, diesen Mann zum neuen Primetime-Gesicht zu machen – nachdem der Sender abseits von Günther Jauch wohl nur noch punktuell auf die „verbrauchten“ Moderatoren Schreyl und Geissen zurückgreifen will. Folgerichtig ist es daher, dass Hartwich nun «Das Supertalent» präsentieren darf, dann endlich als erster und einziger Mann auf der Showbühne. War Schreyl bisher das Korrektiv des aufbrausenden Jury-Königs Bohlen, wird der Neue schlagkräftiger agieren. Und vielleicht stiehlt dann nicht Neuzugang Gottschalk allen die Show, sondern Hartwich, der nun in die erste Liga der Fernsehmoderatoren aufsteigt und sich als Entertainer beweisen kann. RTL gibt diesem Mann endlich die Bühne, die er verdient.

Gregor Elsbeck, Redakteur Quotenmeter.de


Daniel Hartwich! Wer Shows wirklich mag, muss schon alleine bei der Nennung dieses Namens Hautausschlag bekommen. Wie kann ein solcher Moderator eigentlich dorthin gelangt sein, wo er jetzt ist? Stimmt da irgendwas nicht in der deutschen Fernsehwelt? Ja, es stimmt etwas nicht, denn: Dass die Sendungen, die er da präsentiert, überhaupt als große Shows gelten können, ist fatal. «Let´s Dance» war nur unter Hape Kerkelings Führung eine ebensolche und «Das Supertalent» wird wohl auch trotz künftigem Zutun von Ex-Showtitan Gottschalk inhaltlich nie eine werden. Da passt Hartwich überall bestens rein. Auch er zählt inzwischen schon für manche zu den scheinbar Großen, zu den Aufsteigern, zu den Wichtigen. Der Schein trügt aber hier genau so, denn die äußere glänzende Hülle zerfällt ganz schnell, wenn man nur mal genauer hinschaut. Hartwich kann allerhöchstens nervig moderieren und mit seiner künstlichen Art zum Abschalten bewegen. Sofern man nicht unbelehrbarer RTL-Zuschauer ist. Diesem ist es nämlich relativ egal, wer moderiert. Hauptsache, die schönen, nicht überfordernden Formate laufen. Und für RTL ist die Hauptsache, dass diese Formate von bezahlbaren Gastgebern präsentiert werden, die ebenfalls nicht geistig überfordern. Hartwich ist also genau der Richtige dafür und man braucht sich angesichts des ihn umgebenden Systems nicht zu wundern, dass er trotz Unfähigkeit so weit gekommen ist. Hätte man es eigentlich jemals für möglich gehalten, dass man Marco Schreyl nochmal irgendwie vermissen würde?! Der war wenigstens vom Typ her noch etwas erträglicher und verschonte uns mit billigen 08/15-Formaten wie «H wie Hartwich» oder «Blackout». «Blackout» - wie sinnbildlich für Hartwich und RTL...!

Antje Wessels, Redakteurin Quotenmeter.de


Seit 2008 ist Daniel Hartwich regelmäßig bei RTL zu sehen. In den zurückliegenden fünf Jahren durfte er sich auf unterschiedlichstem Terrain bewegen und dabei seine verschiedenen Stärken und Facetten zeigen. Dabei bewies er: Sowohl der Umgang mit halbwegs prominenten, als auch mit normalen Kandidaten scheint ihm zu liegen, da er sich – salopp formuliert – für nichts zu schade ist. In der zur Freakshow verkommenen Talentsuche «Das Supertalent» begibt er sich niveautechnisch auf das unterste, während er bei «Let’s Dance» ein angenehmer Moderator ist. Hierbei zeigt sich: sein lockeres Mundwerk und die Interaktion mit Publikum und Show-Teilnehmern ist ganz klar seine Stärke. Er ist bodenständig geblieben, trägt die Nase nicht zu hoch und präsentiert sich dadurch auf Augenhöhe mit dem Publikum und den Fans. Gepaart mit seiner Spontanität, seinem Charme und Witz präsentiert sich Daniel Hartwich als angehende Showgröße.

In Zukunft sollte er vermehrt darauf achten, sich nicht (mehr) nur für Formate zur Verfügung zu stellen, die den Wert seiner Moderation herunterziehen, wie am Beispiel «Supertalent» zu sehen ist. Zwar holt er mit seinem bissigen Humor noch den letzten Funken ehrlichen Unterhaltungswert aus der Sendung heraus, doch mit der Zeit sollte er sich überlegen, sich eigenen – hochwertigeren – Formaten zu widmen. Dann sollte einem raketenhaften Aufstieg des sympathischen Moderators nichts im Wege stehen.

Daniel Sallhoff, Redakteur Quotenmeter.de


Daniel Hartwich wird also neuer «Supertalent»-Moderator. Ob das gut ist? Das kann ich ehrlich gesagt gar nicht beantworten. Auf mich machte mein Namensvetter immer einen recht hibbeligen Eindruck. An der ein- oder anderen Stelle hat mich das schon genervt. Und nun soll der Moderator im Herbst im Alleingang durch die erfolgreichste Show Deutschlands führen? Da bin ich skeptisch. Denn was man nicht vergessen darf: Mit seinen eigenen Shows floppte Hartwich bei RTL. Man erinnere da nur an den längst vergessenen Late-Night-Talk «Achtung! Hartwich» oder eben das im vergangenen Jahr untergegangene «H wie Hartwich». Egal was RTL mit ihm geplant hatte: es ging in die Hose. Doch trotz alle dem setzen die Kölner großes Vertrauen in ihn. Da «Das Supertalent» demnächst ohnehin komplett anders aussehen wird, kommt dieser Schritt auch zur richtigen Zeit. Auch wenn dieser mit einigen Risiken verbunden ist. Also gehen wir zunächst mal – aus der Sicht von RTL – vom Besten aus und sagen: Daumen hoch für diesen Mut!

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