Interview

Sabine Wilmes: ‚«Hot oder Schrott» ist für die ganze Familie‘

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Am 18. Juli 2021 beginnt VOX mit der Ausstrahlung der neuen Folgen seiner Doku-Serie. Quotenmeter sprach mit Sabine Wilmes (Executive Producer Unterhaltung Daytime/Primetime, VOX) und Barbara Krings (Executive Producer, Endemol Shine Germany ) über den Erfolg von «Hot oder Schrott».

Am Sonntag startet VOX in das neue «Hot oder Schrott»-Jahr mit einem Promi-Special. Auf welche Stars können sich die Fernsehzuschauer freuen?
Sabine Wilmes: Unsere Pakete mit neuen Gadgets gingen an eine vielfältige Mischung prominenter Tester aus Entertainment, Musik, Sport und Politik – teilweise in Kombinationen, die man so noch nicht gesehen hat. In den drei Episoden sind unter anderem dabei: Wolfgang Bosbach und Tochter Caroline, Guildo Horn und sein musikalischer Leiter Addi Mollig, Evelyn Burdecki und Kumpel Benjamin Manqad, Reiner Calmund und seine Tochter Sandra, Patricia Kelly mit ihren Söhnen Iggy und Alex. Außerdem testen Sabrina Mockenhaupt und ihr Zwillingsbruder Markus, Thorsten Legat und Detlef Steves, Désirée Nick und ihr Kumpel Dirk, Mario Basler und seine Tochter Alisa, Julian F.M. Stoeckel und seine Freundin Stefanie Simon sowie Anna Heesch und Mirja du Mont, Joey Heindle und Ramona Elsener.

Zum Auftakt der neuen Staffel haben Sie von VOX gleich drei Stunden Sendezeit bekommen. Freut es Sie, dass man Ihnen so viel Vertrauen schenkt?
Barbara Krings: Selbstverständlich freut uns das, genau wie der großartige Sendeplatz am Sonntagabend um 20:15 Uhr. Gestartet ist «Hot oder Schrott – die Allestester» im Januar 2016 um 19:10 Uhr, ein Jahr später lief zum ersten Mal eine Primetime-Folge. Da war klar, dass unser Format in der Primetime, in der Access- und in der Late-Prime funktioniert. Sicher auch das Ergebnis immer neuer Ideen und permanenter Weiterentwicklung. Durch das vertrauensvolle Verhältnis mit den Kolleg:innen vom Sender haben wir größtmögliche Freiheit und können uns kreativ in alle, manchmal absurde Richtungen ausprobieren. Hinzu kommt: Der Aufbau der Sendung und die Dramaturgie der einzelnen Items sind unverkennbar, der Cast einzigartig. Hot oder Schrott hat sich zu einer allseits bekannten TV-Marke entwickelt. Die Promi-Spezial-Folgen sind der – bisherige – Höhepunkt dieser Entwicklung.

Ich kann übrigens jetzt schon versprechen, dass es noch weitere Spezial-Folgen mit spannenden Themen geben wird.

Viele linearen Fernsehsender haben mit rückläufigen Reichweiten zu kämpfen. «Hot oder Schrott» kam beispielsweise mit Wiederholungen noch auf über eine Million Zuschauer. Scheinbar haben Sie viele und treue Anhänger?
Sabine Wilmes: Die Performance am Sonntagabend mit bis zu 9,5 Prozent Marktanteil in 14-49 ist gut, keine Frage. Von Vorteil besonders am Sonntag ist sicherlich, dass «Hot oder Schrott» ein Unterhaltungsallrounder ist – neben den Frauen lassen sich auch viele Männer, besonders bei den 14-29-Jährigen, begeistern. Die Sendung ist auf jeden Fall eine attraktive Programmoption für die ganze Familie. «Hot oder Schrott» kann auf allen Sendeplätzen punkten, der Access-Primetime und Primetime am Sonntag und auch am Dienstag. Ich denke, der Erfolg hat auch mit der Erzählweise zu tun. Sie macht es einfach, jederzeit auch ohne Vorwissen einzusteigen, man bleibt beim Zappen leicht hängen. Offenbar ist die Verknüpfung von Humor und Nutzen spannend, es ist interessant, neue Produkte kennenzulernen und auf Herz und Nieren prüfen zu lassen.

Funktioniert die Sendung auch deshalb so gut, dass man die Prominenten und Normalo-Tester bei sich zu Hause statt in einem Studio sieht?
Barbara Krings: Na klar, der Blick durchs Schlüsselloch hat für die Zuschauer:innen einen besonderen Reiz. Jeder sieht doch gerne, wie andere Leute wohnen – insbesondere bei Promis. Die Schrankwand bei Familie Bosbach oder die Küche von Desirée Nick bekommt man ja nicht alle Tage zu sehen. Wir sind sehr stolz auf das Vertrauen, das uns die prominenten Allestester schenken, denn die VIPs öffnen uns die Türen zu ihren privaten Wohnungen, ohne zu wissen, was passieren wird. Das zeigt uns den äußerst positiven Ruf, den unser Format hat.

Genau das ist aber auch ein wichtiger Faktor, der bei unseren Produkttester:innen für größtmögliche Authentizität sorgt. Zu Hause mit Partner:in, Kindern, Geschwistern oder Eltern fühlt man sich sicher und entspannt, kann spontan und natürlich agieren. Und das ist eins der Erfolgsgeheimnisse von «Hot oder Schrott»: Unsere Allestester – prominent oder nicht – wissen nicht, was auf sie zukommt, bekommen kein Script, sondern testen spontan drauflos. Unsere Dreh-Teams vor Ort schaffen eine positive und vertrauensvolle Atmosphäre, in der die Tester sie selbst sein können. Wir sind uns bewusst, dass dieser Blick in die privaten Räume, in die Schubladen und ins Familienalbum nicht selbstverständlich ist. Aber schließlich wissen unsere Protagonist:innen, dass wir sie bis in Schnitt und off-Text mit (augenzwinkerndem) Respekt behandeln und glänzen lassen. Diese Haltung ist übrigens jedem einzelnen Teammitglied zu eigen.

Ihre Tester sind schon in zahlreichen anderen Shows unterwegs gewesen. Die bekanntesten Kandidaten sind Hubert Fella und sein Partner Matthias Mangiapane. Freut es Sie, dass Sie ein erfolgreiches Händchen beim Casten hatten?
Barbara Krings: Unsere großartigen Protagonist:innen sind unsere Held:innen. Ich möchte kein einzelnes Tester-Team herausheben, denn die Allestester funktionieren als Ensemble so hervorragend. In einer Folge testen bis zu acht Konstellationen, und wir haben es mit sehr unterschiedlichen Menschen zu tun. Sie alle haben den besonderen «Hot oder Schrott»-Humor, ansonsten aber wenig gemeinsam. Die Mischung macht’s, genau wie bei den Test-Produkten. Die unterschiedlichsten Gadgets aus allen möglichen Themenwelten sorgen dafür, dass wir die Protagonisten so gut kennenlernen und so viele Facetten ihrer Persönlichkeiten erleben. Das unterscheidet Hot oder Schrott von vielen anderen Formaten.

Apropos Casting: Wie findet man Remo, Detlef Stevens, die Fellas, oder Steffi und Roland Bartsch? Der Auswahlprozess für die Sendung muss doch wirklich kompliziert sein?
Barbara Krings: Wir gehen natürlich die üblichen Casting-Wege von Streetcasting über Datenbanken bis hin zu Aufrufen über den Sender. Um Allestester zu werden, musst du ganz besondere Qualitäten mitbringen. „Wir testen gerne neue Produkte“ reicht natürlich nicht. Außerdem casten wir nicht nur Personen, sondern auch deren Verhältnis untereinander. Wer sich nicht in- und auswendig kennt, sich nicht gegenseitig auf den Arm nehmen und nicht über sich selbst lachen kann, passt nicht zu «Hot oder Schrott». Noch mehr verrate ich aber nicht, denn unser Cast ist ein großer Teil des Erfolgs von «Hot oder Schrott».

Sie lassen Ihre Kandidaten die verrücktesten Produkte testen wie einen 8Sense Haltungstrainer oder eine Mini-Waschmaschine, die in 15 Minuten die Klamotten sauber bekommt. Wo entdecken Sie solche Produkte?
Barbara Krings: Wir haben eine großartige Redaktion mit sehr engagierten und kreativen Kolleg:innen, die immer neue Wege bei der Recherche finden. Jede:r im Team hält Augen und Ohren offen, denn wir alle sind mit Herzblut bei der Sache. «Hot oder Schrott» lebt von den Leuten vor und natürlich denen hinter der Kamera. Neben sehr gutem Handwerk haben alle die Fähigkeit, um die Ecke zu denken. So erkennt man geeignete «HoS»-Produkte und schafft diese scheinbar absurde Mischung aus Verbraucher-Info und Comedy. Neben der Recherche müssen wir auch kreativ bei der Beschaffung der Gadgets sein, die aus allen Ecken der Welt kommen. Unsere Kolleg:innen aus der Produktion kennen sich hervorragend aus mit Zoll- und Einfuhrbestimmungen. (lacht)

Viele Hersteller:innen bieten uns ihre Neuentwicklungen an, aber auch die Produkte unterliegen bei «Hot oder Schrott» harten Auswahlkriterien. Wir kaufen die Gadgets, ein paar wenige leihen wir gegen übliche Leihgebühren. Damit stellen wir auch formal sicher, dass unabhängig und ergebnissoffen getestet wird.

Von welchem Produkt waren Sie positiv beeindruckt?
Sabine Wilmes: Eines meiner Highlights ist das Inflatable Cabinet, wobei der in 30 Sekunden aufblasbare Schrank fürs Campen mit seinen Features weniger beeindruckend ist, als das, was die Tester damit anstellen. Influencerin Lisha outet sich als Pfadfinderin, doch bringt sie das ans Ziel? Wichtiger ist, ob Lisha oder ihr Partner Lou die bessere Luftpumpe macht… Der Schrank wird kurzerhand zum Mantel zweckentfremdet, dann zur Hundehütte umgewidmet. Melanie Müller diskutiert mit Vater Alfons, ob sich hierin eine Affaire verstecken ließe und bugsiert sich selbst ins Inflatable Cabinet, um die Tragfähigkeit der Böden zu checken. Für Reiner Calmund könnte das Plastikmöbel sogar der erste Schrank sein, den er überhaupt aufgebaut hat. Am spannendsten ist doch immer die Dynamik bei den Testern, wer gibt die Kommandos, wer assistiert und wer geht im Test-Eifer an seine Grenzen?

Das Original-Format «Big Box Little Box» war nach sechs Episoden schon wieder Geschichte. Was machen VOX und EndemolShine Germany besser als die englischen Kollegen?
Sabine Wilmes: «Big Box Little Box» hat gutes Entertainment geboten. Trotzdem gab es viele Stellschrauben, an denen wir gedreht haben. Die Struktur ist geschärft, das Tempo etwas gedrosselt, wir lassen den Testern mehr Zeit für die Gadgets und arbeiten ihre persönlichen Geschichten heraus. Und wir haben neben dem unbekannten Cast auf VOX-Anker wie Detlef Steves und Nicole gesetzt. Das deutsche Publikum möchte auch die Funktionsweise der Produkte genauer erklärt bekommen. Das Finale läuft ebenfalls anders, die britische Version verzichtet auf das Preisraten am Ende, zieht oft kein Fazit zum Produkt, was beides noch mal ein kleines Highlight ist. Zum Erfolg trägt auch bei, dass wir das Format mit EndemolShine permanent weiterentwickeln, so ist ja auch das Promi-Special entstanden. Und in der nächsten Season können sich die Zuschauer:innen auf eine neue Special-Idee freuen.

Funktioniert die Serie eigentlich so gut, weil Sie perfekt zu VOX passt?
Sabine Wilmes: «Hot oder Schrott» steht für mich für bestes Familien-Entertainment voller Überraschungen, mit starken Charakteren in oft schrägen Testsituationen und einer Portion Mehrwert – und das matcht sehr gut mit VOX.

Herzlichen Dank!

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