Hintergrund

«Unser Lied für Israel»: Alles zum ESC-Vorentscheid am Freitag

von   |  4 Kommentare

Am Freitagabend steigt der Vorentscheid zum diesjährigen «Eurovision Song Contest». Wer alles dabei? Und wie wird für «Unser Lied für Israel» abgestimmt?

Das Erste und der ARD-Digital-Sender One zeigen am Freitagabend den deutschen «Eurovision Song Contest»-Vorentscheid «Unser Lied für Israel». Sieben Teilnehmer und Teilnehmerinnen kämpfen um das begehrte Ticket in die israelische Stadt Tel-Aviv. Durch den Abend führt das Moderatorinnen-Duo Linda Zervakis und Barbara Schöneberger. Schöneberger ersetzt damit Elton, der im Vorjahr an Zervakis‘ Seite die Moderation übernahm. Schöneberger hat bereits große «Eurovision Song Contest»-Erfahrung sammeln dürfen, denn sie leitete in der Vergangenheit vier Mal den Vorentscheid und gab in den vergangenen vier Jahren im «Eurovision Song Contest»-Finale die deutschen Punkte bekannt. Zusätzlich zu den beiden Damen kommentiert «ESC»-Legende Dr. Peter Urban die sieben Show-Acts. Der Journalist, Radio- und TV-Moderator gehört bereits seit 1997 zu dem großen Musikevent.

Das Teilnehmerfeld besteht aus einem bunten Mix von jungen Popmusikern, die alle bis auf eine Ausnahme an einem fünftägigen „Song Writing Camp“ des NDR teilnahmen. Hier entwickelten sie zusammen mit 24 nationalen und internationalen Textern, Komponisten und Produzenten Lieder für den Contest. Ins Rennen gehen vier Frauen, zwei Männer und ein weibliches Gesangsduo.


Aly Ryan
„Wear your love“: Die geborene Oberurselerin lebt seit ihrem 16. Lebensjahr in den USA. In ihrer Wahlheimat Los Angeles treibt sie ihre Musikkarriere nach vorne und ist im Indie-Pop angesiedelt.


BB Thomaz
„Demons“: Die Finalistin von «The Voice of Germany» aus dem vergangenen Jahr hat sich selbst das Klavier- und Gitarrespielen beigebracht und arbeitet heute als Musikerin und Fitness-Trainerin.


Linus Bruhn
„Our City“: Der Hamburger Singer-Songwriter spielte drei Jahre lang den jungen Tarzan im gleichnamigen Musical. Auch er war Teilnehmer bei «The Voice of Germany» im Jahr 2015.


Gregor Hägele
„Let me go“: Ein weiterer Teilnehmer des Erfolgsformats TVOG ist der junge Stuttgarter, der 2017 bis ins Halbfinale vorstieß und dabei seine Fans mit Ed-Sheeran-Covern begeisterte.


lilly among clouds
„Surprise“: Die junge Würzburgerin machte sich mit ihrer Debüt-EP 2015 international einen Namen. Sie spielte auf dem renommierten SXSW-Festival in Austin, Texas und bei der „Australian Music Week“ in Sydney. 2017 veröffentlichte sie ihr erstes Album „Aerial Perspective“.


Makeda
„The day I loved you most“: Die familiären Wurzeln der Bonnerin liegen in der Karibik, genauer in Trinidad. Sie arbeitete u.a. mit ihrer Band „Steal A Taxi“ schon als Kulturbotschafterin in China und ist Teil des Nachwuchsförderprogramms „Popcamp“.


- S!isters – „Sister“: Das Gesangsduo besteht aus Carlotta Truman und Laurita. Die beiden durften bereits auf den großen Bühnen der Republik auftreten. Truman spielte zusammen mit Revolverheld, Laurita ist aktuell Backing Vocal bei Lena. Den Song „Sister" hat ein internationales Team gezielt für den ESC komponiert und dem NDR angeboten. Die beiden Sängerinnen wurden danach bewusst vom NDR ausgewählt.



Während des Votings der Jurys und des TV-Publikums dürfen sich die Zuschauer über weitere Showeinlagen freuen. Mit Lena steht die letztmalige deutsche «ESC»-Gewinnerin auf der Bühne in Berlin und performt ein Lied aus ihrem neuen Album „Only Love, L“. Zudem gibt es einen Auftritt von Michael Schulte und Revolverheld. Als Special-Guest sing Udo Lindenberg mit Andreas Burani einen Song.

Wer am Ende gewinnt und im Mai nach Israel fahren darf, entscheidet sich aus dem Ergebnis der Eurovision-Jury, der internationalen Experten-Jury und dem Voting des Fernseh-Publikums selbst. Die Experten setzen sich aus 100 Mitgliedern zusammen. Mitglied konnte jeder werden, der sich vergangenen August einer kurzen Musik-Befragung unterzog. 12.400 Menschen nahmen teil. Die internationale Experten-Jury ist mit deutlich weniger Mitgliedern bestückt. Die 20 Experten waren bereits Teil ihrer jeweiligen nationalen «ESC»-Jury und geben ihre Stimme jeweils einzeln ab. Die Gewichtung der Bewertungen ist gedrittelt. Sollte am Ende jedoch gleichstand herrschen, gewinnt der Act, der die meisten Zuschauerstimmen ergattern konnte.

Wer schafft den letzten Schritt auf dem langen Weg nach Tel-Aviv? Die sieben Teilnehmer haben einen steinigen Weg hinter sich, der bereits im Juli 2018 begonnen hat. Am 31. Juli war die Bewerbungsfrist für die Sängerinnen und Sänger, für Songschreiber war es der 15. September. Aus damals 965 Bewerbungen machte der NDR 198. Die Musikvideos wurden dann von der Eurovision-Jury bewertet. Die 50 Besten wurden darauf der internationalen Fachjury vorgelegt und 20 Kandidaten daraus ausgewählt. Weiter ging es dann in einem Workshop in Köln, in dem die Musiker unter der Leitung von Wolfgang Dalheimer den Feinschliff erhielten. 15 Kandidaten produzierten Musikvideos, die dann von den beiden Jurys ausgewählt wurden.

Die sieben Künstlerinnen und Künstler treten am Freitagabend in Berlin auf und wollen Deutschland im Mai beim «Eurovision Songcontest» vertreten. Das Erste überträgt die Veranstaltung zusammen mit dem ARD-Digitalsender One ab 20:15 Uhr. Auch die Deutsche Welle (DW) und www.eurovision.de übertragen den Gesangswettbewerb. Erstmals bietet der NDR zudem die Möglichkeit an, dass Menschen mit Hör- oder Sehbehinderung den ESC-Vorentscheid barrierefrei verfolgen können. Untertitel, Audiodeskription und Dolmetscher der Gebärdensprache stehen dem Zuschauer mit Beeinträchtigung zur Verfügung.

Kurz-URL: qmde.de/107410
Finde ich...
super
schade
85 %
15 %
Teile ich auf...
Kontakt
vorheriger ArtikelBond, Schlager und Karneval punktennächster ArtikelNach Mega-Erfolg: RTL II schickt «Hartes Deutschland» in Serie
Es gibt 4 Kommentare zum Artikel
dirkberlin
22.02.2019 09:13 Uhr 1
Immer wieder schwierig. Der ESC. Für etablierte nationale Künstler ist da nichts zu holen, also müssen es die Newcomer machen, die irgendwo zwischen Casting-Show, Auslandserfahrung und Popdienstleistung sich verdingen. Da braucht man schon viel Talent (was scheinbar bisher auch noch nicht gereicht hat) und nochmehr Glück um da vorne mitspielen zu können. Die Sieger der letzten Jahren waren häufig sehr skurielle persönlichkeiten, gerne mit Schicksal und häufig mit überhaupt nicht Popradio tauglichen Songs.
Quotermain
22.02.2019 10:09 Uhr 2
Ich finde, der ESC dürfte gar nicht in Israel stattfinden.

Das Siegerlied von 2018 wird ja momentan juristisch noch nicht als Plagiat geführt.



Da ist es dann schon erstaunlich, das Jack White trotzdem jetzt Tantiemen kriegt und inzwischen als "Mitautor" geführt wird, bzw werden muß.



Ich finde solche Sachen sehr unsportlich und habe keine Lust jemandem beim Siegen zuzusehen, der womöglich nur "der Beste im Schummeln" ist, ohne sich erwischen zu lassen.

Darauf habe ich einfach keine Lust, ähnlich Tour de France.
dirkberlin
22.02.2019 11:53 Uhr 3


Urheberrecht in der Musik. Ein furchtbares Schlangennest, dass sicher so schnell nicht aufgelößt wird. Aber für die eher kleineren Länder ist ein ESC Gewinn zwar ein Prestige Gewinn, aber meist auch ein hoher finanzieller Verlust. Die Show ist recht teuer. Von daher hätten die Ihre Strafe. Musste auch gerade nachschauen wer zweiter geworden war. Dachte der Österreicher, aber es war die Albanerin die für Zypern antrat...
Wolfsgesicht
22.02.2019 11:53 Uhr 4
Ich liebe den ESC, aber es ist wohl meistens recht politisch. Letztes Jahr gibt dann allerdings die Hoffnung dass es nicht mehr ganz so „ich geb mal dem Nachbarn die Punkte“ wird.



Ich bin für Lilly among clouds.

Auch wenn mich ärgert dass sie dabei ist, hab noch gehofft sie macht noch eine Tour im kleinen Rahmen da ich sie damals leider nicht früh genug kannte um noch Karten für ein Konzert in Würzburg im Cairo zu kriegen :(

Optionen

Drucken Merken Leserbrief




E-Mail:

Quotenletter   Mo-Fr, 10 Uhr

Abendausgabe   Mo-Fr, 16 Uhr

Datenschutz-Info

Letzte Meldungen

Werbung

Mehr aus diesem Ressort


Jobs » Vollzeit, Teilzeit, Praktika


Surftipp


Surftipps


Werbung