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«Die ProSieben Wintergames»: Dauerwerbesendungen waren mal besser

von   |  1 Kommentar

Mit den «ProSieben Wintergames» will ProSieben ganz offensichtlich an alte «Wok-WM»-Zeiten anknüpfen, doch das klappt in der Auftakt-Sendung überhaupt nicht.

Facts zu den «ProSieben Wintergames»

  • Promis u.a.: Stefan Mross, Anna-Carina Woitschack, Paul Janke, Jessica Paszka, Joey Kelly, Jana Julie Kilka, Lucas Cordalis, Miriam Höller, Thorsten Legat, Jasmin Wagner
  • Moderation: Viviane Geppert, Christian Düren, Matze Knop
  • Kommentar: Elmar Paulke
  • Produktion: MMP Event und Seapoint Productions
ProSieben hat wieder eine Dauerwerbesendung! Und nein, damit ist nicht die zuletzt meist für die Zuschauer unschöne Taktung der Werbeblöcke gemeint. Live aus der Alpen-Region St. Anton veranstaltet der Sender zwei Tage lang seine «Wintergames», am Freitagabend fiel hierzu der Startschuss. Gesponsert wird das natürlich von diversen Unternehmen, weshalb man wie schon bei Raab-Events zu einer entsprechenden Einblendung gezwungen ist. Ein Vorbote dafür, dass man sich hier offensichtlich die «Wok-WM» als Vorbild genommen hat. Leider kommen die «Wintergames» bei Weitem nicht an das Vorbild heran.

Die ersten Bilder, die man von den «Wintergames» zu sehen bekommt, kündigen Dramatisches an: Verletzte Prominente schon bei den Proben, Jürgen Milski und Raul Richter fallen deswegen aus. Eine Krisensitzung bei ProSieben, wie von der Bild-Zeitung kolportiert, gab es deswegen zwar nicht. Trotzdem werden die Unfälle in den ersten Minuten der Sendung genüsslich zum Thema gemacht. Denn es soll ja schließlich auf Teufel komm raus klar gemacht werden, dass es sich hier um ganz harte und gefährliche Wettkämpfe handelt.

All I want for Christmas … Mit diesem durchgenudelten Weihnachtsklassiker von Mariah Carey fahren die beiden «taff»-Moderatoren Viviane Geppert und Christian Düren mit schwerem Gefährt ins Bild. An die Seite hat ProSieben den beiden ein kleines Publikum gestellt, das man allerdings nur leise jubeln hört. „Wir hier bei ProSieben haben nicht nur die verrücktesten Ideen, wir setzten sie auch in die Tat um“, kündigt Geppert großspurig an. Eine Viertelstunde zieht dann jedoch erstmal ins Land, bis es ans Eingemachte geht – übrigens trotz ständiger leerer Versprechungen, dass nun aber mal genug gelabert wurde. Die verrückte Idee sieht in der Auftakt-Ausgabe so aus: Z-Promis müssen mit einem Kajak eine steile Piste herabfahren.

Manche dieser Z-Promis gewinnen mit einer Rückwärts-Fahrt, manche drehen sich auch während der Fahrt. Echte Spannung will sich irgendwie nicht einstellen, was vielleicht auch daran liegt, dass sich diese Disziplin ziemlich schnell erschöpft – und das Ganze wird gut eine Stunde lang durchgezogen. Spannender wird es zwischendurch auch dann nicht, wenn man einen Stuntman die Strecke aus Sicherheitsgründen runterfahren sieht. Vor jeder Fahrt muss man dann auch noch übrigens pseudo-freche Bemerkungen von Matze Knop über sich ergehen lassen.

Ein wenig Abwechslung kommt ins Spiel, wenn die Kajakfahrer versuchen müssen, dem roten Licht auf der Fahrbahn zu entkommen – zum Teil auch im Team. Damit auch dem Letzten klar wird, dass all das spannend sein soll, spielt ProSieben sehr subtil Musik vom weißen Hai ein.

Es soll an dieser Stelle gar nicht bestritten werden, dass es für einige Promis einiges an Überwindung kostet, an so einer Sache teilzunehmen – trotzdem fehlt der Shows das gewisse Etwas. Bei der «Wok-WM» hatte man mit Raab noch einen prägenden Kopf, der die Show trug – nicht zuletzt dank seinem verbissenen Ehrgeiz, dazu hatte man freilich auch schon damals eine Hand voll Z-Promis. Bei den «ProSieben Wintergames» hat man eben nur noch Z-Promis inklusiver Moderatoren, die unterm Strich sehr blass bleiben. Letztendlich fehlt es an Unterhaltungswert und Nervenkitzel. Das ist schade, denn mangelnden Aufwand in Sachen Location und Optik kann man ProSieben wirklich nicht vorwerfen. Dass die ersten «Wintergames» ausgerechnet mit „One Moment In Time“ enden, führt noch einmal deutlich hervor, dass ProSieben hier (erfolglos) auf Biegen und Brechen versucht, einen Nachfolger für die «Wok-WM» zu etablieren.

Wie groß die Enttäuschung für Joey Kelly zwischenzeitlich ist, als es so aussieht, als sei er schon vor dem Halbfinale ausgeschieden? Groß, denn: „Früher lief es bei den ProSieben-Events besser, oder?“ Da ist was dran.

Die zweite Ausgabe der «ProSieben Wintergames» läuft am Samstag um 20.15 Uhr. Weitere Disziplinen werden dann „Schnee-Schwalbe“ und Doppel-Kajak sein.

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altmann
15.12.2018 18:48 Uhr 1
Schon lange nicht mehr so eine langweilige Livesendung gesehen. Gab doch im Ersten auch mal so Promi-Winterspiele. Die waren schon schlecht. ProSieben schaffte das ganze aber noch zu unterbieten. In der ersten Stunde hat man dann doch ganze vier "Abfahrten" oder so gesehen. Sonst nur Werbung, ewig lange Trailer und viiiel zu viel Gelaber.



Hab die Sendung zum Glück aufgenommen und konnte immer bis zur "Action" (wenn man es so nennen möchte) vorspulen. Dadurch wurde die Länge der Sendung auf ein erträgliches Maß von einer knappen Stunde eingekürzt. Mir tuen die Zuschauer leid, dich sich das ganze Live angeguckt haben. Die Mehrheit wird wohl irgendwann sanft entschlafen sein..
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