Quotencheck

«Quizduell»

von   |  1 Kommentar

Nach längerer Pause kehrte Jörg Pilawa für zwei Monate zurück auf den ARD-Vorabend - und erreichte die besten Werte seiner Geschichte. An «Wer weiß denn sowas?» war allerdings kein Vorbeikommen.

«Quizduell»-Entwicklung

  • S1: 1,27 Mio. (8,4% / 5,6%)
  • S2: 1,42 Mio. (8,3% / 5,0%)
  • S3: 1,81 Mio. (10,5% / 5,2%)
  • S4: 2,47 Mio. (12,7% / 6,5%)
  • S5: 2,60 Mio. (13,3% / 7,4%)*
Durchschnittliche Werte der jeweiligen Staffeln. Staffel 5 ohne die WM-Specials.
Man konnte zuletzt schon ein wenig den Eindruck gewinnen, dass sich Jörg Pilawa vom Vorreiter der ARD-Quizoffensive am Vorabend zu einer lahmen Ente entwickelt, die immer dann auf die Bremse trat, wenn die Quoten-Euphorie im Zuge neuer «Gefragt - Gejagt»- bzw. «Wer weiß denn sowas?»-Staffeln zu groß zu werden drohte. Insbesondere der Einbruch auf hohem Niveau im Zuge des zweiten «Paarduell»-Durchgangs war im vergangenen Jahr derart deutlich, dass er nicht nur die Sendung an sich zu Fall brachte, sondern auch die erste frische «Quizduell»-Staffel seit fast anderthalb Jahren unter einen gewissen Druck setzte. Ob man diesem nun standhielt, ist in allererster Linie eine Interpretationsfrage - für das Format standen nämlich neue Allzeit-Rekorde zu Buche, an Kai Pflaume biss man sich jedoch die Zähne aus.

Die mit Abstand höchste Reichweite wurde etwa schon am 26. Februar erzielt, als man von «Wer weiß denn sowas?» den 18-Uhr-Sendeplatz übernahm und einige Zuschauer wohl entweder noch nicht mitbekommen hatten, dass die Pflaume-Show in die Pause gegangen ist oder Teile des Publikums auch dem guten alten «Quizduell» (noch) eine Chance geben wollten. Mit 3,33 Millionen verfehlte man zwar das zuvor erreichte Niveau von regelmäßig weit über vier Millionen klar und deutlich, erreichte aber die zweithöchste Reichweite der eigenen Geschichte und einen nichtsdestotrotz richtig guten Marktanteil von 15,3 Prozent. Bei den 14- bis 49-Jährigen langten 8,8 Prozent bei 0,52 Millionen gar gleich mal für einen neuen Marktanteils-Rekord, natürlich nur für die Show selbst.

Danach allerdings blieben Spitzenquoten für die Live-Ausgaben weitgehend aus. Am bemerkenswertesten waren noch die 10,6 Prozent bei 0,65 Millionen, die zum Auftakt der reinen «Olymp»-Woche Mitte März erzielt wurden, entsprachen diese doch neuen Allzeit-Bestwerten. Alles in allem schien diese Woche aber dem Erfolg der Sendung eher abträglich zu sein, denn nach im Schnitt 14,4 Prozent aller bzw. 7,9 Prozent der jüngeren Zuschauer für die ersten beiden Wochen der Rückkehr bei durchschnittlich drei Millionen Interessenten kam Pilawa in den drei Wochen danach nur noch auf 13,3 und 7,3 Prozent bei 2,56 Millionen. Bis Anfang April war also von einem Aufschwung wahrlich nichts zu sehen, eher schien die Formkurve moderat nach unten zu zeigen.

Erst in den letzten beiden Wochen der fünften Staffel verbesserten sich die Werte wieder leicht, was sich - auch aufgrund der steigenden Temperaturen und damit sinkenden TV-Zuschauerzahlen - vornehmlich an den Marktanteilen zeigte: Mit 15,1 Prozent erreichte etwa die Episode vom 12. April den besten Wert seit Staffelstart, wozu mittlerweile allerdings bereits 2,45 Millionen Fernsehende ausreichten. Auch beim jungen Publikum wusste die Folge mit Sandra Maischberger zu überzeugen, schöne 8,8 Prozent bei 0,38 Millionen wurden erzielt. Und in die letzte Ausstrahlungswoche startete die Liveshow bereits mit sehr guten 14,6 Prozent, bevor die Folgen vom Dienstag und Mittwoch sogar mit jeweils 15,5 Prozent die zweitbesten Marktanteile in der Historie der Sendung erreichten - bei frühlingshaftem Wetter langten hierfür allerdings bereits 2,21 bzw. 2,12 Millionen Menschen.

(Beinahe) unschlagbarer Olymp

Unglaubliche 17 der 18 bislang ausgestrahlten Matches konnte letztlich der Olymp für sich entscheiden. Damit setzt sich der Trend der vergangenen Staffeln ungebremst fort - wohl auch, weil mit Thorsten Zirkel, Eckhard Freise und der neuen 'Olympionikin' Marie-Louise Finck inzwischen keine echte Schwachstelle mehr in dem Experten-Trio auszumachen ist. Einzig Thomas Hermanns gelang es, Finck zu schlagen.
Und der «Olymp»? Der litt ein wenig unter der Doppel-Programmierung am Freitag, da die späteren Folgen meist deutlich geringere Marktanteile bei nur ähnlichen Zuschauerzahlen wie die um 18 Uhr ausgestrahlten einfuhren. So kamen die 18 bis hierhin gezeigten Ausgaben im Schnitt auf 2,60 Millionen Zuschauer, womit man auf Augenhöhe mit den Live-Präsentationen lag - der damit verbundene Marktanteil jedoch fiel mit 12,3 gegenüber 14,0 Prozent deutlich schwächer aus. Ein ähnliches Bild ergibt sich auch bei den Jüngeren, wo die voraufgezeichneten Sendungen ebenso wie die live gezeigten auf 0,40 Millionen Interessenten kamen, Erstere aber mit 6,7 gegenüber 7,9 Prozent deutlich schlechtere Marktanteile erzielten. Rechnet man die 18:50-Uhr-Ausstrahlungen raus, nähern sich die Werte ein wenig an.

Die «Olymp»-Bilanz wurde aber auch am vergangenen Freitag ein gutes Stück nach unten gezogen, als frühsommerbedingt mit 1,79 und 1,85 Millionen die mit Abstand niedrigsten Zuschauerzahlen dieser Staffel am Freitag erzielt wurden. Problem: Auch die damit verbundenen Marktanteile fielen äußerst überschaubar aus: Die 18-Uhr-Folge erreichte immerhin noch beim Gesamtpublikum schöne 13,6 Prozent, bevor es im Anschluss auf 10,8 Prozent hinab ging. Bei den Jüngeren dagegen standen durchweg miese 5,5 und 4,6 Prozent auf dem Papier.

Zählt man alle Folgen zusammen, erreichten die 45 «Quizduell»-Folgen der vergangenen knapp zwei Monate eine durchschnittliche Zuschauerzahl von 2,60 Millionen, was mit einem Marktanteil von 13,3 Prozent einherging. Damit steigerte sich Pilawa nochmal ein wenig gegenüber den 2,47 Millionen sowie 12,7 Prozent aus dem Herbst 2016 und platzierte sich auf dem Niveau der vergangenen «Gefragt - Gejagt»-Staffel (2,65 Millionen und 13,2 Prozent). Prinzipiell sind das sehr gute Nachrichten für Jörg Pilawa, der sich allerdings einem großen Aber wird stellen müssen: «Wer weiß denn sowas?» übertrumpfte sein Quiz mit zuletzt grandiosen 3,15 Millionen sowie 16,5 Prozent mehr als deutlich, womit er letztlich zum vierten Mal in Folge den Siegeszug der vorabendlichen Schiene unterbricht - Selbiges war bereits bei beiden «Paarduell»-Staffeln und der vorherigen «Quizduell»-Staffel der Fall gewesen, während Bommes und Pflaume keine Chance ungenutzt ließen, zumindest teilweise neue Rekorde zu erreichen.

Ähnliches gilt auch beim jungen Publikum zwischen 14 und 49 Jahren, wo 0,40 Millionen sowie 7,4 Prozent erreicht wurden. Im Vergleich zu den 0,37 Millionen und 6,5 Prozent des vorigen Durchgangs lief es nochmal deutlich besser, aber gegen die 9,0 Prozent bei 0,47 Millionen für «Wer weiß denn sowas?» sah man dann doch relativ alt aus. Nun stellt sich die Frage, ob es denn überhaupt immer noch höher und noch weiter gehen muss oder ob man sich nicht mit "nur gut bis stark" begnügen sollte, doch zumindest die Live-Ausgaben mit App-Unterstützung bedürfen eben auch eines hohen Maßes an Aufwand - der sich zumindest nicht in überragenden Werten niederschlägt, für die zuletzt Kai Pflaumes Rateteam sorgte. Nun wird «Gefragt - Gejagt» aber erst einmal unter Beweis stellen dürfen, dass auch hier noch Luft nach oben ist - die klare Aufwärtstendenz in der Endphase der dritten Hauptprogramm-Staffel hatte dies aber zuletzt angedeutet.

Ganz verabschieden wird sich zumindest der «Olymp» allerdings nicht: Ab sofort läuft wöchentlich freitags um 18:50 Uhr zumindest noch eine Folge der Sendung.

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Es gibt 1 Kommentar zum Artikel
Sentinel2003
23.04.2018 14:20 Uhr 1
Und, bestimmt dann wieder 1 Jahr Pause. oder??
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