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Das Oscar-Rennen 2018: Rekorde, Kuriositäten, Meilensteine

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Neue Bestwerte, Frauen, die Geschichte schreiben und spannende Statistiken: Wir analysieren die 90. Oscar-Nominierungen.

Und plötzlich waren es zehn
Ab sofort können Filmverrückte einen zehn Filme langen Marathon zum Thema "Produktionen, die 13 Oscar-Nominierungen erhalten haben" veranstalten: Guillermo del Toros romantisch-schauriges Märchen «The Shape of Water – Das Flüstern des Wassers» schiebt sich bei den 90. Academy Awards in diesen Club, der außerdem «Vom Winde verweht», «Verdammt in alle Ewigkeit», «Forrest Gump», «Shakespeare in Love», «Chicago» (gewannen jeweils den Preis "Bester Film") sowie «Mary Poppins», «Wer hat Angst vor Virgina Woolf?», «Der Herr der Ringe – Die Gefährten» und «Der seltsame Fall des Benjamin Button» umfasst.

Ein Regiefeld voller jungfräulicher Veteranen
Obwohl Guillermo del Toro und Christopher Nolan bereits zu den festen Banken in Hollywood zählen, holen sie sich dieses Jahr jeweils ihre erste Nominierung für die beste Regieleistung. Auch die ebenfalls nominierten Greta Gerwig und Jordan Peele sind keine unbeschriebenen Blätter, selbst wenn sie mit «Lady Bird» und «Get Out» ihre ersten abendfüllenden Arbeiten als alleinige Regisseure ablieferten: Gerwig ist als Schauspielerin und Autorin durch Filme wie «Frances Ha» zu einem Indie-Darling geworden und Peele ist in den USA als eine Hälfte des Comedy-Duos «Key & Peele» umfeiert. Nur Paul Thomas Anderson hat aus dem diesjährigen Regiefeld bereits eine Nominierung in der Vita stehen – dies ist jedoch erst seine zweite.

Und endlich waren es fünf
Dank Greta Gerwig gibt es ab sofort fünf Frauen, die bei den Oscars für die beste Regie nominiert wurden, Jordan Peele wiederum vergrößert das Feld schwarzer Regisseure um einen fünften Namen. Außerdem ist Peele die dritte Person, die für ihr Langfilmdebüt Nominierungen in den Sparten "Bester Film", "Beste Regie" und einer der Drehbuch-Kategorien erhält. Vor ihm gelang dies nur James L. Brooks und Warren Beatty.

Ein Junior mischt bei den Hauptdarstellern mit
Mit zarten 22 Jahren ist Timothée Chalamet aus dem Romantikdrama «Call Me By Your Name» der jüngste Oscar-Anwärter in der Kategorie "Bester Hauptdarsteller" seit dem Oscar-Rennen 1939/40. Sollte er die Trophäe gewinnen, würde er zudem den Rekord für den jüngsten Preisträger in dieser Oscar-Sparte brechen. Deutsche Filmfans, die sich von Chalamets Performance einen Eindruck verschaffen möchten, müssen sich noch bis zum Kinostart am 1. März gedulden.

Denzel Washington holt auf
Für das Justizdrama «Roman J. Israel, Esq» erhielt Denzel Washington seine nunmehr achte Oscar-Nominierung. Somit schließt Washington mit Marlon Brando, Jack Lemmon, Al Pacino und Peter O'Toole auf und steht gemeinsam mit ihnen auf dem fünften Rang der am häufigsten nominierten männlichen Schauspieler. Häufiger nominiert wurden Jack Nicholson, Laurence Olivier, Paul Newman und Spencer Tracy.

Ein Senior holt noch einen Rekord
Bereits 2011 brach Christopher Plummer einen Altersrekord: Für «Beginners» gewann der Mime einen Oscar und wurde somit zum ältesten Gewinner in einer Schauspielkategorie. Nun setzt er noch einen drauf und wird dank «Alles Geld der Welt» zum ältesten Nominierten in einer Oscar-Schauspielkategorie. Nebenher holt er sich den inoffiziellen Rekord für "Kürzeste Zeit zwischen Drehschluss und Oscar-Nominierung", stand Plummer doch erst vor wenigen Wochen vor der Kamera, um den ursprünglich besetzten Kevin Spacey zu ersetzen.

Ein Film, zwei Nebendarsteller
Seit dem 1991 veröffentlichten Gangsterfilm «Bugsy» gelang es keinem Film mehr, zwei Nominierungen in der Sparte "Bester Nebendarsteller" zu erlangen. Diese Dürreperiode wurde nun gebrochen: Sowohl Woody Harrelson als auch Sam Rockwell sind im Rennen für ihre Leistungen in der Tragikomödie «Three Billboards Outside Ebbing, Missouri».

Superhelden werden ihr Stigma los
Dank «Logan – The Wolverine» können Superheldenfans nicht mehr jammern, ihr Genre würde von der Academy nicht ernst genommen: Scott Frank & James Mangold und Michael Green haben der Comicadaption eine Nominierung in der Sparte "Bestes adaptiertes Drehbuch" eingebracht und somit für kommende Comicfilme die Messlatte ein paar Etagen höher gelegt.

Eine Frau durchbricht eine Glaswand
Das hat lange gedauert: Seit 1929 wurden 651 Nominierungen in der Kategorie "Beste Kamera" ausgesprochen – und erst jetzt wird eine Frau ins Oscar-Rennen gehievt. Die Ehre geht an Rachel Morrison für «Mudbound». Der Film beendet mit seinen vier Nominierungen zudem ein anderes Oscar-Tabu: Es ist der erste fiktionale Netflix-Film, der bei den Academy Awards mitmischt.

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