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Der Phönix aus der Nachmittagsasche: 10 Jahre «Die Küchenschlacht»

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Während «Bares für Rares» alle Aufmerksamkeit auf sich zieht, hat sich auch «Die Küchenschlacht» einige Quotensporen verdient. Wir gratulieren – und blicken genauer auf das TV-Jubiläumskind.

Fun Facts

  • 60 Prozent der Wochensiege verbuchten Frauen für sich
  • Die beliebteste Beilage der Hobbyköche ist und bleibt mit Abstand die Kartoffel. Pasta erreichen sogar nur den dritten Platz hinter Reis.
  • Beliebtester Klassiker bei den Leibgerichten, die stets zum Wochenauftakt gekocht werden, ist das Wiener Schnitzel, gefolgt von Zürcher Geschnetzeltes und Königsberger Klopsen.
  • Das beliebteste Produkt insgesamt ist der Lachs, gefolgt von Lamm, Schwein und Garnelen.
  • Alfons Schuhbeck und Johann Lafer haben die Kandidaten als Moderator am häufigsten durch eine "Küchenschlacht"-Woche begleitet, gefolgt von Alexander Herrmann, Horst Lichter und Nelson Müller.
Eine Fernsehküche, mehrere Hobbyköche, ein prominenter Profikoch als Unterstützung, einer als Ein-Personen-Preisjury. Fertig ist das Rezept eines ZDF-Dauerrenners: Am 14. Januar 2008 zeigte der Mainzer Sender erstmals «Die Küchenschlacht». Und seither ist die Koch-Wettbewerbsshow ein fester Bestandteil des Nachmittagsprogramms im ZDF. Dass die Sendung es auf mittlerweile 2.222 Ausgaben gebracht hat, ist aber keine Selbstverständlichkeit: Ihren Zenit schien sie schon vor langem erreicht zu haben – am 17. Februar 2010 erreichte «Die Küchenschlacht» mit 1,78 Millionen Interessenten bei allen einen Rekord, am 22. November 2010 mit 0,44 Millionen feierte sie ihren Bestwert bei den 14- bis 49-Jährigen.

Die vorläufigen Marktanteilrekorde entstanden am 11. August 2009 (15,3% bei allen) und am 4. November 2010 (11,0% bei den Jüngeren). Danach ging es erst einmal abwärts, selbst wenn die Nachmittagssendung weiterhin zufriedenstellende Zahlen schrieb. 2014 folgte dann ein sehr trübes Jahr: Beim Gesamtpublikum erreichte nur eine kleine Handvoll von Ausgaben den Senderschnitt, oft waren nur maue Zahlen drin. Bei den 14- bis 49-Jährigen waren deprimierende Werte an der Tagesordnung. 2015 präsentierte sich gewissermaßen als 1:1-Quotenkopie des Vorjahres.

Seither hat sich «Die Küchenschlacht» jedoch erholt, selbst wenn es hinsichtlich der medialen Aufmerksamkeit zweifelsohne im Schatten seines Lead-Outs «Bares für Rares» steht: Mit 1,27 Millionen Fernsehenden und 12,3 Prozent Sehbeteiligung holte 2017 sogar die zweithöchsten Durchschnittszahlen insgesamt in der Formatsgeschichte (nur 2010 fiel besser aus), mit dem Jahresfinale am 24. November 2017 erreichte «Die Küchenschlacht» zudem mit 16,3 Prozent die höchste Quote ihres Bestehens.



Dr. Oliver Heidemann, ZDF-Hauptredakteur Show, freut sich, dass die Sendung so lange durchgehalten hat: "Ein Fernsehformat, das in unserer schnelllebigen Fernsehwelt – und noch dazu im Nachmittagsprogramm – zehn Jahre Bestand hat, ist außergewöhnlich. […] Ich gratuliere dem gesamten Team zu dieser starken Performance, der Hamburger Produktionsfirma "Fernsehmacher", der Redaktion, aber auch den vielen prominenten Köchen und engagierten Kandidaten, die sich seit zehn Jahren in dieses tägliche Abenteuer begeben."

Umso erstaunlicher ist die lange Lebensdauer der Show, da sie zu einem Zeitpunkt ins TV kam, als das Kochgenre tot geglaubt wurde und solche Quotenhits wie «Kitchen Impossible» undenkbar waren: "Als wir Mitte Dezember 2007 die ersten vier Wochen «Die Küchenschlacht» aufzeichneten, ahnte wohl keiner von uns, dass diese Sendung einmal über zehn Jahre lang erfolgreich laufen würde. Wir fragten uns damals, ob die Zuschauer überhaupt noch Interesse an einer weiteren Kochsendung haben würden. Aber wir waren von der Idee, leidenschaftlichen Hobbyköchen ein Forum zu geben und ihre Leistungen in den Vordergrund zu stellen, einfach überzeugt", erinnert sich Eva-Maria Wahler, Hauptredakteurin Show.

Beim Gedanken an ihre Lieblingsanekdoten fallen ihr vor allem unplanbare Momente ein: "Die Krefelder Meisterköchin Martina Kömpel hat einmal während der Verköstigung ihre Plombe verloren, was natürlich nicht am Gericht des Kandidaten lag, und Steffen Henssler biss beim Probieren eines Wildhasen prompt auf eine Schrotkugel. Alexander Herrmann mag keinen Käse und bekam schon oft dieses feste Milcherzeugnis zur Verkostung, und Björn Freitag, der eine Leber-Aversion hat, zog das große Los als Juror beim Motto-Tag 'Leber'." Sie führt fort: "Cornelia Poletto war von einem italienischen Gericht so begeistert, dass sie während der Juryentscheidung verkündete, es direkt auf ihre Karte zu setzen." Die vielleicht größte Panne? "Bei bisher insgesamt 2.669 Kandidaten blieb nur einmal der Teller leer: Alexander Herrmann bekam nur ein Stück Käse und eine Tomatenrispe serviert, da der Kandidat nicht fertig wurde und alles bei ihm schief ging, so dass er nach Ende der Kochzeit nicht mehr vorweisen konnte."

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