VOD-Charts

Die VOD-Jahrescharts: Nerds und Zombies, aber keine Superhelden

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Der Superheldenhype wirkt sich nicht in all seiner Macht auf Serienfans aus: Unter den zehn meistgetreamten Serien des Jahres befindet sich kein einziges Superheldenformat.

Die VOD-Wochencharts: Aufwind für «Stranger Things»

Die Netflix-Originalserie «Stranger Things» erlebte in der Zeit vom 22. bis zum 28. Dezember 2017 noch einmal einen kleinen Schub: Mit 2,97 Millionen Kontakten legte die Serie um mehr als 0,6 Millionen Bruttozuschauende zu und schob sich von Rang fünf der Wochencharts auf Platz zwei. Einen noch größeren Aufschwung erlebte jedoch «The Big Bang Theory»: Die Sitcom schoss von Rang sechs zurück auf die so oft von ihr belegte Pole Position, die Reichweite kletterte von 1,72 Millionen auf 5,27 Millionen. Bronze in der Festtagswoche holte sich «Dark» mit 2,64 Millionen.
Eine Sitcom segelt an allen anderen Serien vorbei – und das vollkommen mühelos: «The Big Bang Theory» bleibt schlicht ein Massenphänomen. Die Chuck-Lorre-Produktion beschert nicht bloß seinem US-Heimatsender CBS tolle Quoten und fährt bei ProSieben regelmäßig weit überdurchschnittliche Zahlen ein, auch den Video-on-Demand-Plattformen beschert die Sitcom massenhaft Traffic. Laut Marktforschungen unseres Partners Goldmedia gab es 2017 in Deutschland keine Serie, die das Jahr über häufiger auf den legalen Streamingplattformen aufgerufen wurde: Beeindruckende 201 Millionen Kontakte wurden zwischen dem 1. Januar und dem 21. Dezember 2017 brutto generiert.

Der Abstand bis zur zweitplatzierten Serie ist enorm: Das postapokalyptische Survivaldrama «The Walking Dead» holte sich Silber mit einer Bruttoreichweite von 125 Millionen. Somit haben sich zwei Serien aus dem "klassischen" Fernsehen vor zwei frühe Netflix-Eigenproduktionen gesetzt, die in Deutschland allerdings aufgrund alter Lizenzvereinbarungen hierzulande nicht exklusiv bei Netflix abrufbar sind: Das Frauenknastdrama «Orange Is The New Black» (mit 88,3 Millionen) und das Politthrillerdrama «House of Cards» (mit 77,2 Millionen).

Um die erste Netflix-Eigenproduktion zu finden, die in Deutschland auch exklusiv über den US-amerikanischen VOD-Anbieter abgerufen werden kann, muss man in den VOD-Jahrescharts bis Rang acht vordringen: Das übernatürliche 80er-Jahre-Teenagerabenteuer «Stranger Things» zog an allen weiteren Exklusivtiteln vorbei und generierte brutto 58,4 Millionen Kontakte. Es ist zudem die einzige Serie in den Top Ten, die ausschließlich über einen einzigen Anbieter bezogen werden kann – die in der popkulturellen Debatte viel besprochenen Netflix-Marvel-Serien haben es also beispielsweise nicht geschafft, an Formaten wie dem Free-TV-Flop «Pretty Little Liars» (56,9 Millionen) und der Mystery-Actionserie «Supernatural» (52,7 Millionen) vorbeizuziehen.

Der Erfolg des Teenie-Krimidramas «Pretty Little Liars» suggeriert, dass nicht wenige Serienfans VOD-Plattformen nutzen, um im Fernsehen versäumte oder ignorierte Formate nachzuholen – und dabei spielt Aktualität offensichtlich nicht zwingend die oberste Rolle: Die gefeierte Dramaserie «Breaking Bad» holte sich mit 64,7 Millionen Kontakten den fünften Rang, obwohl die Serie mit Bryan Cranston 2013 beendet wurde. Ebenfalls überraschend: «Prison Break» lag mit 61,4 Millionen Kontakten über der viel beachteten Fantasyserie «Game of Thrones», die es auf 58,7 Millionen brachte.

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