Quotencheck

«red.»

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Hochgradig abhängig vom Vorprogramm: Je nachdem, wie sich das Primetime-Angebot bei ProSieben schlägt, lässt sich «red.» ins Quotenhoch hieven oder mit in den Abgrund ziehen.

Es gibt Fernsehformate, die auf den ersten Blick recht unscheinbar wirken, allerdings bei genauerem Hinsehen interessante Hinweise auf den Zustand des TV-Programms eines Senders zulassen. Ein solches Magazin, das im kommenden Jahr bereits sein zehnjähriges Jubiläum feiern wird, ist «red.». Das Boulevard-Magazin von ProSieben, das bis Mitte 2016 noch den Beinamen „Stars, Lifestyle & More“ trug, ist eine Konstante am Donnerstag der Unterföhringer. Dabei lässt sich eine simple, aber nicht minder interessante Beobachtung machen: Wie gut es dem Primetime-Angebot von ProSieben geht, lässt sich problemlos an den Quoten von «red.» ablesen.

Nehmen wir einige Ausgaben aus dem September: «red.» schmierte damals sowohl beim Gesamtpublikum als auch in der werberelevanten Zielgruppe ab. Mit gerade mal 510.000 bis 690.000 Zuschauern erlebte das Magazin mit die zuschauerschwächsten Tage im gesamten Jahr. 5,5 bis 6,8 Prozent Marktanteil bei den Umworbenen – damit erzielten die Ausgaben zwischen dem 14. und 28. September drei der vier schlechtesten Quoten 2017. Die Ursache findet sich im Vorprogramm: Drei Wochen lang versagte um 20.15 Uhr der «Bachelor»-Abklatsch «Kiss Bang Love - endless summer» kläglich. Die Datingshow holte in der Primetime nur erbärmliche 4,7 bis 6,6 Prozent und riss auch «red.» mit in den Abgrund.

Eingerahmt wurde «Kiss Bang Love» damals von «Big Countdown», das vor der Premiere im September und in der ersten Oktoberwoche an den Start ging. Die Rankingshow lieferte im Vergleich zum desaströsen «endless summer» ziemlich solide Quoten auf dem Niveau des Senderschnitts ab. Und siehe da: die «red.»-Marktanteile besserten sich im Nachgang immerhin auf 7,8 und 7,3 Prozent, die Reichweite steig auf bis zu 790.000. Da das Star-Magazin im Vergleich zum Vorprogramm immer leicht an Marktanteilen einbüßt, reichten die «Big Countdown»-Werte im Bereich der Sendernorm aber noch nicht aus, um «red.» in den grünen Bereich zu hieven.

Dafür war dann ab dem 19. Oktober «The Voice of Germany» zuständig. Denn seit dem Start der Castingshow, die acht Wochen lang donnerstags auf ProSieben lief, machten die «red.»-Quoten einen bemerkenswerten Sprung. Erzielte das Magazin während der «Kiss Bang Love»-Zeit im Schnitt 6,3 Prozent Marktanteil bei den Umworbenen, waren es im Anschluss an «The Voice» im Schnitt 17,5 Prozent. In den vergangenen acht Wochen verzeichnete «red.» die acht quotenstärksten Ausgaben des gesamten Jahres. Am 2. November kratzte das Boulevard-Magazin mit 19,9 Prozent Marktanteil sogar an der 20-Prozent-Marke – im Vorlauf generierte «The Voice» beinahe 25 Prozent in der Zielgruppe. Wenig überraschend stiegen auch die Reichweiten von «red.» sprunghaft an. 1,68 Millionen Zuschauer waren nach «The Voice» im Schnitt mit von der Partie, wovon 1,02 Millionen zwischen 14 und 49 Jahre alt waren.

Angesichts der starken Abhängigkeit des Magazins von seinem Vorprogramm macht die übergreifende Angabe der Mittelwerte der vergangenen drei Monate nur wenig Sinn. Es lässt sich jedoch festhalten, dass «The Voice»-Staffeln nicht nur für ProSieben insgesamt, sondern auch für «red.» goldene Zeiten mit sich bringen. Nach dem Ende der diesjährigen Folgen der Castingshow bei den Unterföhringern steht am Donnerstagabend nun der große «red.»-Jahresrückblick an, der in den vergangenen drei Jahren mal besser und mal schlechter abschnitt. Das 22.30 Uhr-Magazin macht erstmal Pause – und wird im neuen Jahr aller Voraussicht nach vor allem den «The Voice»-Herbst herbeisehnen.

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