US-Fernsehen

Netflix feuert «The Ranch»-Nebendarsteller Danny Masterson

von   |  5 Kommentare

Gegen Schauspieler Danny Masterson wird wegen Vergewaltigungsvorwürfen ermittelt.

Die Köpfe hinter der Netflix-Sitcom «The Ranch» schmeißen mit sofortiger Wirkung eines der festen Ensemblemitglieder raus: Wie 'The Hollywood Reporter' mitteilt, hat Netflix den Nebendarsteller Danny Masterson gefeuert, weil die LAPD in drei Vergewaltigungsfällen gegen ihn ermittelt. Laut Informationen des Branchenportals befindet sich Netflix aktuell mitten in den Dreharbeiten zur dritten Staffel von «The Ranch». Aus produktionstechnischen Gründen werde man Masterson nicht aus den bereits abgedrehten Folgen schmeißen, seine Figur jedoch für den Rest der Season aus der Serie schreiben. Am 15. Dezember veröffentlicht Netflix zudem den bereits längst fertig produzierten, bislang aber auf Halde gehaltenen Rest der zweiten «The Ranch»-Staffel – auch hier wird nicht im Nachhinein geschnitten, Masterson wird also weiter zu sehen sein.

Laut Quellen des US-Portals 'The Hollywood Reporter' reagiert Netflix mit der plötzlichen Entlassung des früheren «Die wilden Siebziger»-Mimen in erster Linie auf einen Shitstorm der vergangenen Tage: Es kam Kritik am Video-on-Demand-Anbieter auf, weil er in den Augen einiger Branchenbeobachter mit zweierlei Maß messen würde. Während Kevin Spacey wegen mehrerer Belästigungsvorwürfe achtkantig aus «House of Cards» geworfen wurde, hielt Netflix bei Masterson die Füße still, obwohl die Vergewaltigungsvorwürfe schon im März aufgekommen sind.

Die Vorwürfe kamen im Fahrwasser der A&E-Doku «Leah Remini: Ein Leben nach Scientology» auf. Die drei Frauen, die Masterson der Vergewaltigung anklagen, hätten durch die Sendung den Mut gefasst, gegen den Scientologen vorzugehen, der sie Anfang der 2000er attackiert habe. Scientology hätte diese Vorfälle daraufhin zu vertuschen versucht.

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Es gibt 5 Kommentare zum Artikel
tommy.sträubchen
05.12.2017 19:53 Uhr 1
Hach schwieriges Thema...jedoch bin ich der Meinung nicht immer gleich zu feuern sondern mal auf die Verurteilung warten...was ist eigentlich aus dem " Recht " man ist so lange Unschuldig bis ein Gericht deine Schuld bewiesen hat geworden. Wie es in diesem Fall genau ist weiß ich nicht aber ich höre immer öfter....Vorwurf ergo gefeuert...ob schuldig oder unschuldig ist erstmal Nebensache.....
CaptainCharisma
05.12.2017 21:20 Uhr 2
Netflix und Co. geht es aber nicht um Schuld oder Unschuld, sondern um Image. Ob Schauspieler XY ein vermeidlicher Vergewaltiger ist, wird den Studios doch Wurscht sein. Seinen Studionamen möchte man aber in den Bezug dennoch nicht lesen und deshalb zieht man vorsichtshalber die Reißleine.



Weinstein ist doch ein gutes Beispiel. Soviele männliche Schauspieler haben es angeblich gewußt oder geahnt. Gesagt hat es keiner was. Denen war es sicherlich auch völlig egal. Wo es raus kam, gingen den Afflecks und Tarantinos aber der Stift und so wurden schnell die "Ich hätte so viel mehr machen. Oh Gott, oh Gott, oh Gott" BlaBla Tweets abgesetzt.
Baby
06.12.2017 10:19 Uhr 3

Ich weiß nicht, ob es denen wirklich egal war (manchem sicher), aber grundsätzlich brauchst du gar nicht bis nach Hollywood zu gehen.



Chefs die weit unter die Gürtellinie gehen gibt es überall, die ihre Macht ausspielen - es muss noch nicht mal zwangsläufig sexuell sein. Die meisten Leute schweigen, aus Angst, aus Scham. Hollywood ist da – gerade im Weinstein Fall - nicht anders. Druck, Drohung – Schnauze halten. Ich bin mir sicher, da gab‘s etliche denen sehr wohl bewusst war, dass das moralisch alles andere als korrekt ist.



Einer tritt die Lawine irgendwann los und alle folgen. Entschuldigungen klingen dann natürlich fadenscheinig und Bedeutung haben sie im Grunde auch keine (mehr).



Weinstein, Spacey, Martinez, Masterson – gestern hab ich mitbekommen, dass sich ALLE weiblichen Cast/Crew-Mitglieder von „One Tree Hill“ gegen Mark Schwahn & Co. aussprechen. Jahre nach Ende der Serie.



Vergewaltigung, Missbrauch, etc. ist ein sicheres Mittel, jemandem die Karriere zu zerstören. Gerade wenn es sich um Personen in der Öffentlichkeit handelt. Und da kann auch Netflix nicht zögern. Man könnte höchstens - anstatt ihn gleich zu feuern - beurlauben bis das Urteil steht. Sich also klar distanzieren und reagieren, aber eben nicht gleich beschuldigen. Sozusagen.
tommy.sträubchen
06.12.2017 11:52 Uhr 4
Es steht ja außer Frage....ist jemand schuldig, so soll er auch sofort entlassen werden und seine gerechte Strafe erhalten aber es kann auch Leben und Karrieren zerstören... zb. Andreas Türck oder Kachelmann...aber gut wenn das Netz es fordert #Shitstorm.... Wer braucht da schon ein Urteil...
Baby
06.12.2017 13:09 Uhr 5
Das sind die Vor- und Nachteil der Social Media.



Andererseits - wie wollen die nach 17 Jahren auf einmal Beweise haben?

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