Wochenquotencheck

Chaos statt Rosin am Sonntagnachmittag: Quotengift für kabel eins?

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Während der Privatsender lange Zeit sonntags um 16:15 verlässlich auf die Dienste Frank Rosins gesetzt hatte, herrschte dort in den vergangenen Monaten große Anarchie - tat das den Werten gut? Anlässlich der neuen «Rosins Restaurants»-Staffel schauen wir mal genauer hin.

k1-Aufgebot seit Mitte März (16:15 Uhr)

  • «Restaurants am Limit» (2 Folgen)
  • «Schätze unterm Hammer» (2)
  • «Raus aus dem Zwang» (5)
  • «Achtung Abzocke» (7)
  • «Unser neuer Chef» (4)
  • «Trucker Babes» (3)
  • «Abenteuer Leben täglich» (4)
  • «Toto & Harry» (3)
  • «Abenteuer Leben» (2)
Chronologische Auslistung aller Formate, die mindestens zweimal in Folge sonntags um 16:15 Uhr auf Sendung gingen.
Was die Ausrichtung des täglichen Programms zumindest größerer Fernsehsender angeht, ist häufig von der nicht selten zum Dogma erhobenen Fernsehregel "Kontinuität ist Pflicht" die Rede - unter der Woche sowieso, aber auch am Wochenende bemühen sich die meisten großen Programmstationen um Verlässlichkeit, um möglichst viele Stammzuschauer möglichst konsistent bei Laune zu halten und ihren Erwartungen zu entsprechen. Eine Ausnahme stellte hier jedoch kabel eins am Sonntagnachmittag gegen 16:15 Uhr dar, das bis Anfang März dieses Jahres über Monate und Jahre hinweg auf «Rosins Restaurants» bzw. temporär auf den Ableger «Rosin weltweit» gesetzt hatte, seither jedoch deutlich sprunghafter unterwegs ist. Belohnt das Publikum diesen Abwechslungsreichtum oder schreckt er eher ab?

Den Anfang machte im März «Restaurants am Limit», das an zwei Sonntagen mit gerade einmal 3,0 und 3,4 Prozent Zielgruppen-Marktanteil bei nicht einmal einer halben Million Zuschauer eigentlich schon den Fluchtreflex zurück zu Rosin hätte stimulieren können, lagen diese Werte doch deutlich unterhalb der Sender-Erwartungen. Das am Vorabend gescheiterte «Schätze unterm Hammer» machte seine Sache dann Anfang April mit nur 3,6 sowie 3,5 Prozent nicht wirklich besser, doch als einigermaßen gesichtswahrende Versendungsplattform eignete sich der Sendeplatz ganz gut. Überraschenderweise hielt man aber auch danach weiter an diesem wenig erfolgsversprechenden Konzept fest und wiederholte das schon zur Dienstags-Primetime enttäuschende «Raus aus dem Zwang», was zwar zumindest einmal recht solide 4,5 Prozent mit sich brachte, im schlechtesten Fall aber sogar nur noch zu desolaten 2,2 Prozent führte, sodass unterm Strich einmal mehr etwa dreieinhalb Prozent als Bilanz zu Buche standen.

Deutlich besser wurde es erst im Juni und Juli, als mit «Achtung Abzocke» ein weiteres Dienstagabend-Projekt seine Zweitverwertung bestritt und dabei durchweg respektable bis starke 4,9 bis 6,4 Prozent bei regelmäßig rund 0,6 Millionen Interessenten feierte. Nach sieben Wochen war diese für die Verantwortlichen so angenehme Zeit aber wieder vorbei, am Dienstagabend wie auch am Sonntagnachmittag - und der Ersatz «Unser neuer Chef» sackte innerhalb seiner vierwöchigen Ausstrahlungsperiode schrittweise von noch recht ordentlichen 4,4 Prozent auf hintenraus wahrlich triste 3,3 Prozent ab, im Mittel wurden nicht einmal vier Prozent erzielt.

Die «Trucker Babes» steigerten sich im September dann wieder etwas auf knapp viereinhalb Prozent, auch «Abenteuer Leben täglich» lief danach auf ähnlichem Niveau - einzig am letzten November-Sonntag überraschte das etablierte Format mit richtig schlechten 2,8 Prozent bei insgesamt 0,39 Millionen, was jedoch wohlwollend als kleiner Ausrutscher interpretiert werden kann. «Toto & Harry - Die Kult-Cops im Ausland» dagegen konnte sich nicht wirklich für eine weitere Ausstrahlung empfehlen, nach ordentlichen 4,8 Prozent Ende Oktober fielen die beiden November-Ausgaben auf miese 3,5 und 3,9 Prozent zurück.

Alles in allem liest sich die Bilanz am Sonntagnachmittag der vergangenen Monate also sehr durchwachsen, wobei starke Marken wie «Achtung Abzocke» oder «Abenteuer Leben» tendenziell doch ein gutes Stück weit besser abschnitten als die diversen Flops aus der Primetime oder vom Vorabend, die wahlweise in Erst- oder Zweitverwertungen auf das Publikum losgelassen wurden. Wenn es also in Gesamtfazit des Programmchaos' gibt, dann wohl jenes, dass es offensichtlich keiner allzu langen Anlaufzeit bedarf, bis die Zuschauer im Falle attraktiver Sendungen den entsprechenden Knopf auf der Fernbedienung finden - sie aber ebenso schnell wieder verloren gehen, sobald Programmvorhaben schmackhaft gemacht werden sollen, die schon an anderer Stelle kaum mundeten.

Aber wie lief es eigentlich für «Rosins Restaurants», bevor die wöchentliche Präsentation um 16:15 Uhr abgeblasen wurde? Vor allem in der Endphase äußerst gut, die letzten vier Folgen etwa kamen allesamt auf herausragende 6,0 bis 7,3 Prozent Zielgruppen-Marktanteil bei gleich zweimal fast einer Million Zuschauer - derart schöne Werte konnte der Privatsender auf diesem Slot seither nicht mehr erzielen. Zumindest ab der kommenden Woche darf man sich aber wieder Hoffnungen machen, denn parallel zum Start der neuen Primetime-Staffel wiederholt der Sender die jeweilige Folge auch sonntagnachmittags wieder, zum Auftakt am 10. Februar allerdings nicht um 16:15 Uhr, sondern erst um 17 Uhr.

Kurz-URL: qmde.de/97490
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