Die Kritiker

«Meine fremde Freundin»

von

Das ARD-Drama «Meine fremde Freundin» handelt von Schicksalsschlägen, einer Vergewaltigung, Lügen und Intrigen rund um Judith Lorenz.

Cast & Crew

Vor der Kamera:
Ursula Strauss als Judith Lorenz
Hannes Jaenicke als Volker Lehmann
Valerie Niehaus als Andrea Bredow
Godehard Giese als Martin Bredow
Johanna Gastdorf als Dr. Gonzor
Winnie Böwe als Kirsten Lehmann
Henny Reents als Sabine Slowinski

Hinter der Kamera:
Produktion: Susanne Bähre, Jost Nolting (NDR)
Drehbuch: Katrin Bühlig und Daniel Nocke
Regie: Stefan Krohmer
Kamera: Manuel Mack
Produzent: Hubertus Meyer-Burckhardt
Das Gesundheitsamt Hannover verstärkt sich mit einer neuen Mitarbeiterin namens Judith Lorenz (Ursula Strauss). Im Laufe des Films erfährt man von einigen Schicksalsschlägen aus ihrer Vergangenheit und bekommt auch einige tragische Ereignisse in der Gegenwart mit. So hatte sie Brustkrebs, ihre Tochter Sophie starb mit einem Jahr an plötzlichem Kindstod zudem landete sie im Krankenhaus. Die Ärzte vermuten, dass sie über längere Zeit schleichend vergiftet wurde. Zu allem Übel wird sie auch noch von Volker Lehmann (Hannes Jaenicke), ebenfalls einem Mitarbeiter des Gesundheitsamtes in Hannover, im Archiv vergewaltigt.

Eine andere Mitarbeiterin, Andrea Bredow (Valerie Niehaus), hat sich indes mit Judith angefreundet und bemerkt, dass diese eine große Last mit sich herumträgt. So findet sie heraus, dass Volker Judith wohl vergewaltigt hat und drängt daher Judith eine Anzeige bei der Polizei zu machen. Nach der Polizeiaussage kommt Judith völlig verzweifelt zu Andrea und sagt, dass sie viele der Fragen nicht beantworten konnte, weil sie nicht darauf geachtet hätte, wie das Ganze abgelaufen war. Auf Grund der Anzeige wird Volker zunächst einmal von der Arbeit suspendiert und Judith will sofort seine Stelle übernehmen. Doch nachdem das Gerichtsverfahren vorbei und Volker hinter Gittern ist, verschwindet Judith relativ schnell von der Bildfläche. Allerdings erst, nachdem sie versucht hat Andrea einzureden, dass ihr Mann die Freundschaft der beiden nicht akzeptiert und ihr Mann Judith sogar gedroht hat.

Eineinhalb Jahre später befindet sich Andrea noch immer in Judiths Mail-Verteiler und bekommt somit eine Geburtstagseinladung. Nachdem Andrea einige Nachrichten von den anderen Personen im Verteiler liest, beschließt sie hinzugehen, um herauszufinden, welche Schicksalsschlag Judith wohl jetzt wieder erlitten hat. Auf dem Geburtstag erfährt Andrea viele erschreckende Details und erkennt, dass Judith nie eine so gute Freundin war, wie sie immer vorgab zu sein.

Immer wieder kommen Fragen auf, die sich jedoch nach und nach beantworten: Gab es in Judiths Leben wirklich so viele Schicksalsschläge? Hat Andreas Mann ihr wirklich gedroht? Ist sie wirklich das Opfer in der ganzen Geschichte? Doch, wenn das so ist: Wieso weiß sie plötzlich Dinge, die sie kurz zuvor noch abstritt zu wissen? Wieso beharrt Volker nach längerer Zeit im Gefängnis weiterhin darauf, dass er unschuldig ist? Ist Volker Lehmann überhaupt schuldig? Sitzt er vielleicht doch unschuldig im Gefängnis? Kommt Andreas Erkenntnis noch rechtzeitig oder ist es für Volker bereits zu spät?

Bereits relativ früh fallen Judiths wirklich sehr häufig wechselnden Aussagen auf. Behauptet sie erst noch, sich an kein einziges Detail der Vergewaltigung zu erinnern, so weiß sie beim Gerichtsverfahren plötzlich genauestens, wie und wann was getan wurde. Auch erklärt sie Andrea erst völlig überzeugend, dass sie noch lange nicht bereit sei, an den Arbeitsplatz zurückzukehren und will wenige Tage darauf schnellstmöglich ins Büro zurück. Doch Andrea bemerkt, das hin und her ihrer Freundin einfach nicht und, als sie es dann doch endlich mitbekommt, schiebt sie es nur auf die Verwirrung nach dem ganzen Trubel rund um die Vergewaltigung und das Gerichtsverfahren.

Die Handlung ist in sich schlüssig und auch die Nebenhandlungen sind geschickt mit der Hauptgeschichte verflochten. Das Beantworten der offenen Fragen füllt den Film gut aus. Allerdings hätten die beiden Gerichtsverfahren etwas realitätsnäher ablaufen können, schließlich ist das ein wichtiger Aspekt des Filmes. Wie das Urteil ausgeht, können sich die Leser an dieser Stelle mit Sicherheit denken. Positiv hervorzuheben sind die Szenen im Gefängnis, die sehr realitätstreu wirken.

Am Mittwoch, dem 8. November 2017, läuft «Meine fremde Freundin» um 20.15 Uhr im Ersten.

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