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Manus und Manus sechs Highlights 17/18

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Die neue Fernseh-Saison startet am Freitag. Die Regale der Sender sind vollgestellt mit allerhand Neuem. Die beiden Quotenmeter-Manuels sind sie mal abgelaufen und haben sechs besondere Perlen der kommenden Monate herausgepickt.

«Babylon Berlin»
Eine größere Serie wird Deutschland in der kommenden Fernseh-Saison sicherlich nicht zu sehen bekommen. Alleine die nackten Fakten sind schon wahrlich beeindruckend: 16 Episoden in zwei Staffeln, 180 Drehtage, an denen teils drei Units parallel produziert haben, fast 600 Produktionsbeteiligte. Tom Tykwer als kreativer Kopf, der alles zusammenhält und das Publikum ins Berlin der 20er mitnehmen möchte.

Die Stadt Berlin steht ganz klar im Mittelpunkt der Serie. „1929 war Berlin international, magisch, eine kosmopolitische Hauptstadt, die alle Welt anzog. Es war eine echte Herausforderung, das Berlin der späten 20er Jahre zu erschaffen. Die Neue Berliner Straße, die unser Szenenbildner Uli Hanisch für Studio Babelsberg entworfen hat, machte es uns möglich, Straßenzüge von verschiedensten Stadtteilen Berlins zu bespielen“, sagte Achim von Borries, Autor und Produzent, kürzlich. Wie aktuell das Projekt, dessen Geschichte nun immerhin 88 Jahre zurückliegt, auch heute noch sei, wollte sein Kollege Henk Handloegten unterstreichen. “Nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg sind die Väter nicht zuhause, und die Söhne und Töchter tanzen auf den Tischen. Möglich ist dies durch die Abwesenheit von Autorität, wie in Berlin nach dem Mauerfall. Aber dann, gegen Ende der Zwanziger, geht es immer mehr Leuten zu schnell, die Welt wird zu verwirrend, zu unübersichtlich und der Ruf nach der eisernen Faust wird lauter und lauter”, erzählt Handloegten.

Sky zeigt das Format ab dem 13. Oktober, einem Freitag. 2018 zieht die an der Produktion beteiligte ARD nach.


«Das Verschwinden»
Vier Abende, jeweils 90 Minuten. Mit dieser Miniserie wandelt Das Erste auf den Spuren großer europäischer Produktionen wie etwa «The Missing». Im Mittelpunkt der Geschichte steht die Suche einer Mutter nach ihrer unter mysteriösen Umständen verschwundenen Tochter. Neben Julia Jentsch stehen Sebastian Blomberg, Nina Kunzendorf, Johanna Ingelfinger, Saskia Rosendahl, Martin Feifel, Mehmet Atesçi, Godehard Giese und Stephan Zinner in weiteren Hauptrollen vor der Kamera. In Forstenau, einer Kleinstadt nahe der tschechischen Grenze, verschwindet die zwanzigjährige Janine Grabowski (Elisa Schlott). Während vieles darauf hindeutet, dass sie klammheimlich der Provinz den Rücken kehren wollte, ist ihre Mutter Michelle (Julia Jentsch) überzeugt, dass Janine etwas zugestoßen sein muss. Die Vermisstenanzeige verschwindet allerdings schnell in den Akten der Polizei. Niemand mag an ein Verbrechen glauben, nicht hier. So ist Michelle gezwungen, sich auf eigene Faust auf die Suche zu machen. Einen exakten Sendetermin für das Format gibt es noch nicht – abgedreht ist der Stoff von 23/5 Filmproduktion, Mia Film und ARD Degeto aber schon.

Das Erste plant eine Ausstrahlung noch 2017.


«Das Nebelhaus»
Krimis gibt es im deutschen Fernsehen eigentlich genug. Bücher in Buchhandlungen auch. Über besondere Perlen darf man sich aber dennoch freuen: Eric Berg’s «Das Nebelhaus» ist so eines – und das meint nicht nur der Autor dieser Zeilen. Beim Versandhändler Amazon haben über 200 Kunden ihre Meinung abgegeben und mit 4,5 und 5 Sternen im Schnitt oftmals die Bestwertung vergeben. In der Verfilmung schlüpft Felicitas Woll in die Hauptrolle der Journalistin Doro Kagel. Als diese am Tatort eines entsetzlichen Amoklaufs eintrifft, scheint es, als hingen die Schrecken der Tatnacht noch immer in den Gemäuern des leerstehenden Hauses von Unternehmer Philipp Lothringer (Matthias Weidenhöfer). Zwei Jahre vorher lud Philipp seine ehemaligen WG-Mitbewohner Leonie, Timo und Yasmin ein: Gemeinsam mit ihm, seiner Frau Vev und Tochter Clarissa sollten sie ein paar entspannte Tage in seinem Anwesen, dem "Nebelhaus" verbringen. Die anfängliche Euphorie über das Wiedersehen wich schnell der Ernüchterung, zu unterschiedlich verliefen ihre Lebenswege. Zu den schwelenden zwischenmenschlichen Konflikten unter den ehemaligen Freunden gesellten sich Neid und Missgunst - bis die angespannte Situation binnen 24 Stunden in einem Blutbad mit drei Toten eskalierte. Wiedemann & Berg Television haben produziert, einen Sendetermin gibt es noch nicht. Eine Ausstrahlung noch 2017 ist wahrscheinlich.


ProSieben: Neue Raab-Idee und Revitalisierung seiner Jahrhundert-Idee
Auch mehr als anderthalb Jahre nach seinem TV-Abschied ist der Name Stefan Raab noch immer allgegenwärtig - nicht zuletzt auch deshalb, weil sein Haus- und Hofsender ProSieben keine Mittel zu finden scheint, den Absturz ins Bodenlose ohne seinen Übervater zu stoppen. Insofern konzentriert sich in Unterföhring ein großes Maß an Resthoffnung, doch noch zeitig Schmerzlinderung herzustellen, auf zwei eng mit Raab verbundenen Konzepten. Zum Einen ist hier natürlich «Schlag den Henssler» zu nennen, mit dem die größte und prachtvollste Show-Kreation in Raabs bewegter Geschichte als Formatentwickler zu ihren Wurzeln zurückkehrt, nachdem reine Promi-Duelle zuletzt zwar meist sehr ordentlich liefen, aber eben nie den Glanz und die Spannung einstiger «Schlag den Raab»-Zeiten erreichte. Ob dies Henssler gelingen kann, wird sich fraglos zeigen müssen.

Doch auch Raab selbst gibt ein kleines Comeback bei ProSieben, wenn auch nur als Ideengeber und Produzent: Mit «Das Ding des Jahres» (Arbeitstitel) wird man in einigen Monaten den Versuch antreten, das TV-Monopol von VOX auf eine erfolgreiche Gründershow zumindest ein Stück weit zu entreißen. Der Clou dieser noch recht vagen Show-Idee: Das Publikum wird einen weitaus direkteren Einfluss auf die Show nehmen können als bei «Die Höhle der Löwen» - zunächst ein Studiopublikum, im großen Finale dann aber wohl auch der Sofaheld vor dem heimischen Fernsehgerät. Bedenkt man, wie inspirationsarm sich ProSieben bislang durch das Show-Jahr 2017 ackert, dürften auch die Programmverantwortlichen auf ein neues "Ding des Jahres" hoffen. Und sei es nur eines für das kommende Jahr.

«Schlag den Henssler» soll nach seiner Verschiebung nun am 30. September debütieren. Wann «Das Ding des Jahres» seine Premiere feiert, steht noch nicht fest - bei seiner Programmpräsentation im Juni stellte man aber eine Ausstrahlung im Januar 2018 in Aussicht.


«Super Toy Club»
Ein besonderes Highlight für alle jungen und jung gebliebenen Zuschauer ist dieses Format von Super RTL, das nach einer zwölfjährigen Auszeit wieder den Weg zurück auf die Fernsehbildschirme findet. Einst unter der Leitung von David Wilms alias "Commander David", künftig mit dem unter anderem von der großen Toggo-Tour bekannten Florian Ambrosius treten Kinder-Teams in unterschiedlichen Spielen an. Das siegreiche Team wird dann am Ende sogar in einen großen Spielwarenladen gebeamt und darf so viel Spielzeug einsammeln, wie es ihm im Rahmen eines straffen Zeitfensters möglich ist.

Clever ist die Revitalisierung dieser Sendung in gleich zweierlei Hinsicht: Einerseits hat der Sender die noch immer weitgehend bestehende Marktlücke einer spannenden, actionreichen Gameshow für Kinder erkannt, darüber hinaus dürften aber auch einige der Kernzielgruppe mittlerweile entwachsenen Zuschauer bei diesem Titel aufhorchen, steht er doch gerade bei Kindern der 90er für unvergessliche Fernsehstunden mitsamt des feuchten Traumes eines jeden Heranwachsenden: Einmal ohne jedes Wenn und Aber alles in den Einkaufswagen packen zu können, was das Herz begehrt. Hoffentlich weiß auch Super RTL, welch nostalgischen Schatz es da zurückholt - und geht die Produktion mit entsprechendem Herzblut an.

Der «Super Toy Club» soll ab dem 22. September immer freitags und samstags um 19:45 Uhr gezeigt.


Frische Ideen von Joko, Klaas, Buschi und Köppen
Weniger so DAS eine große Highlight als viel mehr der gefestigte Glaube daran, sehenswertes Fernsehen dargeboten zu bekommen, lässt sich mit diesem Quartett in Verbindung bringen. Das ProSieben-Duo kann ohne seinem «Circus HalliGalli» nun ein Stück weit befreiter aufspielen und dürfte auf nicht allzu große Widerstände bei einem Sender stoßen, der zunehmend um Relevanz ringen muss. Ein erstes potenziell sehenswertes Projekt kündigt sich mit Klaas' neuer Politik-Show «Ein Mann, eine Wahl» an, das alleine schon thematisch ambitioniert ist. Weniger aufregend, dafür aber hoffentlich umso unterhaltsamer liest sich auch «Jokos Sportshow», die ersten Ankündigungen zufolge ein Mini-Format aus der «Besten Show der Welt» in einem größeren Rahmen wieder aufleben lassen soll.

Der junge Wilde bei RTL ist mit Frank Buschmann derweil ein 52-Jähriger, der zuletzt mit «The Wall» stark aneckte, mit «Ninja Warrior Germany» allerdings auch im zweiten Jahr zu begeistern weiß. Ihm zur Seite steht hier wie auch bei dem angekündigten Neustart «Buschi vs. Köppen» ein um fast 20 Jahre jüngeres Talent, das bislang vor allem mit seinem trockenen Humor und zahlreichen Wortspielen auf sich aufmerksam machte. Ob das ein «Duell um die Welt» made by RTL, wie sich die bisherige Programmankündigung liest, tragen kann, wird sich zeigen müssen und auch davon abhängen, wie viele Ideen die Kölner über "Buschi und Köppen machen das, was Joko und Klaas bei der Konkurrenz machen" hinaus haben werden, aber vorbehaltlich einer guten Umsetzung besteht durchaus Potenzial für einen gelungenen Fernsehabend.

«Ein Mann, eine Wahl» debütiert am Montag, den 11. September um 21:15 Uhr bei ProSieben, «Jokos Sportshow» soll im Laufe des Herbstes folgen. Wann «Buschi vs. Köppen» erstmals auf RTL an den Start gehen wird, wurde bislang noch nicht kommuniziert.

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