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Die 5 beliebtesten US-Animationsserien bei Facebook

von   |  1 Kommentar

«Doug», «He-Man» und Co. sind out. Unser Autor Lukas Brübach hat die fünf populärsten US-Zeichentrickserien bei Facebook gefunden.

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#3 «South Park»


Comedy Central beschloss 1997, «South Park» ins Programm mit einzubeziehen. Ein Jahr später, befanden sich acht Episoden der Serie auf der Top Ten Liste der am besten bewerteten Sendungen im Kabelfernsehen. 45 Millionen Fans folgen der Serie mittlerweile auf Facebook.

In mittlerweile 20 Staffeln schafft South Park gemächliche fünf Lacher pro Minute, laut Talib Visram. Doch «South Park» ist kein Gag-Feuerwerk, möchte es auch gar nicht sein. Humor ist das Mittel zum Zweck. Im Vordergrund stehen die vier Hauptcharaktere: Viertklässler, die nicht unterschiedlicher sein könnten, doch alle ihren Zweck im Gesamtbild erfüllen. Dabei sind besonders die moralischen Grundsätze der Charaktere zu beachten. Stan und Kenny bilden die neutrale Mitte. Es sind eben Kinder, die nicht immer denken bevor sie handeln, aber dennoch versuchen, das Richtige zu tun, sofern es für sie ersichtlich ist. Die beiden Extreme des Spektrums werden von Kyle und Cartman verkörpert. Kyle ist der moralische Leuchtturm der Gruppe. Des öfteren überredet er die anderen in flammenden Reden dazu, das Richtige zu tun. Sein Gegenstück bildet Cartman. Verwöhnt und ohne Respekt vor Autorität, zeigt Cartman fast schon soziopathische Tendenzen. Ohne sich mit moralischen Fragen oder Ethik zu beschäftigen versucht dieser regelmäßig, seine Mitmenschen zu manipulieren.

Dadurch sorgt «South Park» für eine Art Gleichberechtigung in der Satire. Die Vielfalt der Charaktere erlaubt es den Schreibern, sich über beide Seiten eines wichtigen Themas lustig zu machen. Das Phänomen «South Park» begann mit der vierten Staffel. Die Produktion der Folgen beginnt eine Woche vor Ausstrahlung. Das erlaubt es den Schreibern bis zur letzten Minute auf aktuelle Themen zu warten und diese zu kommentieren. Gerade diese Aktualität macht «South Park» zu dem, was es mittlerweile ist: Einem Blick in den Spiegel für die moderne Gesellschaft, mit einem lachenden und einem weinenden Auge.

#4 «Adventure Time»


Völlig frei von Satire, ähnelt «Adventure Time» eher einem Sonntagmorgen-Cartoon für Kinder, als «Die Simpsons», «Family Guy» und «South Park». Die Show besitzt auf Facebook eine aktive Fan Basis von rund 18 Millionen Zuschauern. Die Show verfolgt einen Jungen namens Finn und seinen magischen Hund, Jake. Die beiden leben im post-apokalyptischen und magischen Land Ooo.

Der Grundton der Serie ist süß und verspielt. Prinzessin Bubblegum, Lady Regenbogen und der Eiskönig: Namen, die auch in Kinderbüchern nicht fehl am Platz wären. Wie schafft es also eine Serie, deren scheinbare Zielgruppe vermutlich noch nicht einmal weiß was das Internet ist, 18 Millionen Fans zu generieren?

Der Schein trügt, denn Adventure Time ist nicht nur eine Serie für Kinder, sondern auch über Kinder. Die Show thematisiert das Erwachsenwerden. Finn, begleitet von Jake, der ihm in Zeiten großer Not immer mit weisem Rat zur Seite steht, durchläuft alle Probleme eines Heranwachsenden. Dabei hat er nicht immer die zuverlässigsten Ratgeber.

Schlussendlich ist «Adventure Time» keine Serie für den 40-jährigen ledigen Bänker oder den typischen «xXx – Triple X»- und «The Fast and the Furious»-Kinogänger. Es ist eine Serie für Familien und Jugendliche. Die Cleverness der Dialoge und Handlungen ist überragend. Gut genug, um den Familienvater prächtig zu unterhalten, während die Tochter sich auf seinem Schoß über die bunten Charakter und das Abenteuer freut. Auch ein Hauch Nostalgie schwingt mit. Hatte man als Kind nicht dieselben Erfahrungen? Das Gefühl der Orientierungslosigkeit, wenn man als Jugendlicher vor einem neuen Problem steht und die Bereitschaft jegliche Hilfe, egal von wem sie kommt, anzunehmen? Nur gut, dass Finn zwar oft von fragwürdigen Beratern in die Irre geführt wird, es am Ende der Episode doch immer schafft, seine Probleme zu bewältigen.

#5: «American Dad»


Sieben Jahre nach dem Start von «Family Guy» orderte FOX eine weitere Serie von Schöpfer Seth MacFarlane - und wollte natürlich neue Ideen und ein gänzlich anderes Setting. So startete «American Dad» in einer Zeit, in der von «Family Guy» nach sieben Staffeln schon die ersten Syndication-Deals abgeschlossen waren und wurde zu etwas Eigenem, das aber doch immer in Verbindung mit «Family Guy» stand.

«American Dad» ist eine Serie über eine typische patriotische Familie in den Staaten. Stan Smith arbeitet als Agent für die CIA, während seine Frau daheim bleibt und den Haushalt bewältigt. Seine Tochter, Hayley Smith ist ausgesprochen liberal und sein Sohn, Steve, nicht ganz so sportlich wie er es sich wünscht. Familienmitglied Klaus ist ein sprechender Goldfisch, dessen Gehirn von der CIA mit dem eines ostdeutschen olympischen Skispringers vertauscht wurde, so dass dieser nicht die Goldmedaille gewinnen konnte und das Alien auf dem Dachboden, Roger, säuft, manipuliert und verkleidet sich, wie es ihm den Sinn steht. Eben eine durchschnittliche amerikanische Familie...

Genau darin besteht der Reiz der Show. Der Hang zum Surrealen und Wahnwitzigem treibt diese Show voran. Dabei geht es weder wie bei «Family Guy» darum, über alles und jeden Witze zu reißen, noch, wie bei «South Park», um ein größeres satirisches Statement. Es ist vielmehr ein Experiment in Sachen Erzählstruktur und Surrealismus, versteckt in einer unscheinbaren Animationsserie. «American Dad» lässt sich am besten als Farce bezeichnen. Die Eskalation der momentanen Situation ist nie weit entfernt. Die Show lebt von verrückten Handlungswechseln und liebt es Sachen auf die Spitze zu treiben.

Aber auch das Absurde ist nie fern in «American Dad». Die Charaktere sind überspitzte Karikaturen, mit genug Menschlichkeit um sie sympathisch zu machen. Obwohl die Show die meiste Zeit mit ihren Hauptcharakteren verbringt, verlässt es sie auch gerne. So kann es passieren, dass die Kamera plötzlich von der Familie wegschwenkt und bisher ungesehene Nebencharaktere zeigt. Der Rest der Episode handelt dann meistens von den Nebencharakteren, die durch einen nebensächlichen Zufall mit den Smiths verbunden sind, aber keinen Einfluss auf die Hauptgeschichte haben. Die Hauptgeschichte bleibt ungelöst und wird ersetzt durch die Nebengeschichte. Diese absurde und kreative Art Geschichten zu erzählen, verhalf der Show damals wahrscheinlich zu ihrem Durchbruch.

«American Dad» ist keine typische 30-Minuten Sitcom, bei der am Ende der Episode wieder alles gut ist. Wenn ein Charakter der Show einen großen Schritt wagt oder ihm etwas passiert, dann lebt dieser Charakter fortan damit. Nebenhandlungen spannen sich oftmals über mehrere Episoden. Das erlaubt es der Produktion eine Kontinuität in der Show zu schaffen. Es ist in gewisser Weise wie bei Seth McFarlanes Erstprojekt «Family Guy». Die Show ist clever geschrieben, hat Handlung, Dialoge und Dramatik; doch im Grunde genommen möchte sie seine Zuschauer zum Lachen bringen. Das schafft sie offensichtlich auch: Die Show hat eine Facebook Fan Gemeinde von rund 17 Millionen Usern. Und das, obwohl FOX bei der Serie 2014 nach Staffel elf den Stecker zog. Seit Staffel zwölf zeigt der Kabelsender TBS Erstausstrahlungen von «American Dad».

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Es gibt 1 Kommentar zum Artikel
tommy.sträubchen
19.03.2017 11:15 Uhr 1
Und ich liebe Fox dafür! Denn Family Guy hatte eine zweite Chance verdient..die Vermutung stimmt übrigens...vorm einschlafen pack ich gern Comedys in den Player und nicht selten Family Guy
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