Popcorn & Rollenwechsel

Noch mehr von der harten Gangart

von   |  1 Kommentar

Auf der Berlinale feierte mit «Logan – The Wolverine» der bislang härteste «X-Men»-Film Weltpremiere. Welche Filmreihen dürfen gerne dem Beispiel folgen und ebenfalls ihre Brutalitätsobergrenze neu definieren?

Batman


Wenn Wolverine sich an den Gewaltkonventionen des großen Hollywoodkinos vorbeimetzeln darf, dann kann auch Batman mal für einen Film über die Stränge schlagen und als Realfilm mit R-Rating ins Kino? Da Zack Snyder daran scheiterte, die Ernsthaftigkeit des Nolan-Batmans mit den übernatürlichen Elementen des neuen DC-Filmuniversums sowie mit seiner eigenen Liebe für die Comic-Ikonografie zu kombinieren, bietet es sich an, in eine etwas andere Richtung auszuweichen, die dennoch in die aktuell erzählte Saga passt: Wir sehen Ben Afflecks Batman, wie er eine taffe Mission annimmt, die all seine Kampfkünste fordert. In Buzzword-Termini: „«The Raid» mit Batman im Stil der Arkham-Games“.

«Pirates of the Caribbean»


Den Spaßfaktor sollte diese Reihe niemals verlieren, aber es würde durchaus zu ihr passen, sich in absurd-böse Action rein zu steigern. Und, ja, ich weiß: Das wird wohl niemals passieren, weil sich der Disney-Konzern garantiert nicht trauen wird, ein Franchise, das unter der familienfreundlichen Disney-Flagge gestartet ist, plötzlich in den USA mit einem R-Rating aus dem Hafen laufen zu lassen. Aber, sind wir doch mal ehrlich: «Pirates of the Caribbean – Am Ende der Welt» ist fast schon ein Film mit dieser strengen Jugendfreigabe, ebenso wenig wäre in Deutschland eine FSK ab 16 Jahren ein Schock gewesen. Zumindest gemessen an Gore Verbinskis gekonnt eingesetzten Gewaltspitzen. Doch es wird sich wohl niemand bei der MPAA oder der FSK getraut hat, sich vor den Kollegen mit dieser Entscheidung zu blamieren, blieb es beim PG-13 respektive der FSK ab 12.

James Bond


Da 007 bereits absurd viele, verschiedene Charakterzüge aufgewiesen hat, sind die Optionen, in welche Form des R-Ratings der Agent abdriften könnte, ohne daher seine Vergangenheit zu verleugnen, mannigfaltig. Bond, der knallharte Spion, der richtig gewaltig draufhaut? Bond, der Chauvi, der richtig heißen Sex hat? Bond, der mit knalligen Gadgets ausgestattete Quasi-Superheld, dessen Actionszenen auf überzogen-verrückte Art brutal sind?

«Transformers»


Michael Bays Bombastactionreihe hat nur noch oberflächlich mit den tonalen Ursprüngen der Hasbro-Reihe gemeinsam. Daher mutmaße ich, dass sich niemand aufregen würde, sollte das Franchise beim sechsten Film in vollen Actionfantasie-Popcornkino-Modus schaltet und in vollkommen irrsinnige Action abdriftet. Da können auch mal ein paar Menschen zerquetscht werden, so lange dieser Anblick lustig ist …

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Nr27
20.02.2017 15:51 Uhr 1
Da Batman nicht tötet, sehe ich keine Notwendigkeit für mehr Härte. Nolan hat ja gezeigt, wie weit man die "PG-13"-Stufe ausreizen kann (und das sogar mit einer tollen Handlung).
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