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Fußballmüdigkeit in Deutschland? Nicht in der Königsklasse

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Immer mehr Spiele gibt es im Fernsehen zu sehen; via Stream auch ausländische Ligen. In England beispielsweise klagt die Liga über zurückgehende Zahlen. Und hierzulande? Quotenmeter.de hat die Champions League-Zahlen der vergangenen vier Jahre verglichen.

Sporthighlights der kommenden Woche

  • Dienstag, 20.45 Uhr: UEFA Champions League mit FC Bayern - Atletico und Barcelona - Gladbach (Sky live, Vorberichte ab 19.30 Uhr)
  • Mittwoch, 19.00 Uhr: Basketball Eurocup Vilnius - Alba Berlin (Telekom, ProSieben Maxx, Vorberichte ab 18.45 Uhr)
  • Mittwoch, 20.00 Uhr: Handball Bundesliga, Füchse Berlin - Melsungen (Sport1 live)
  • Mittwoch, 20.45 Uhr: UEFA Champions League mit Real Madrid - Dortmund (ZDF) und Leverkusen - Monaco (Sky)
  • Donnerstag, 21.05 Uhr: UEFA Europa League RB Salzburg - Schalke 04 (Sport1 und Sky live)
  • Freitag, 11.15 Uhr: Biathlon Weltcup (ZDF live)
  • Freitag, 19.00 Uhr: Basketball Bayreuth - Göttingen (Telekom, Sport1 live)
  • Samstag, ab 14 Uhr: Bundesliga. Zuerst Konferenz u.a. mit Bayern - Wolfsburg und Ingolstadt - Leipzig. Ab 18.30 Uhr "Topspiel" Berlin - Bremen (Sky live)
  • Samstag, 18.30 Uhr: Premier League Leicester - ManCity (DAZN live)
  • Sonntag, 15.15 Uhr: Premier League ManUnited - Tottenham (DAZN live)
  • Sonntag, 17.30 Uhr: Bundesliga: Schalke - Leverkusen (Sky live)
Mit einem Minus von rund 19 Prozent war Sky in England in die neue Premier-League-Saison gestartet; ein Schock-Ergebnis für die Manager des Pay-TV-Unternehmens, das ziemlich viel Geld für die Übertragung der Spiele auf den Tisch legt. Begründet wurde der satte Abschlag unter anderem mit der im Sommer ausgetragenen EM und somit auch in Teilen durch eine Sättigung der Fußballseele. Auch in Deutschland kommt die Bundesliga in dieser Saison nicht an die Zahlen heran, die sie vor einem oder vor zwei Jahren holte. Selbst das bisherige Top-Spiel, Bayerns Niederlage in Dortmund, kam mit knapp 1,5 Millionen Zuschauern vor heimischen Geräten nicht an die allerbesten Werte heran, die bei über 1,8 Millionen lagen. Sky hatte die leichten Rückgänge zuletzt noch angezweifelt und auf die durchaus fragliche Messmethodik hingewiesen, da entsprechende Geräte der GfK in deutlich zu wenigen Haushalten stünden.

Und in der Tat sind die jüngsten Verluste auf ganz großer Bühne nicht zu erklären, wie etwa die jüngsten Zahlen der UEFA Champions League zeigen. Zumindest seit der Saison 14/15 gibt es da nämlich kaum Schwankungen – auch nicht, wenn große Zugpferde wie die Borussia aus Dortmund mal ein Jahr pausieren.

Die bisher fünf ausgetragenen Vorrunden-Spiele der Champions-League-Gruppenphase in dieser Saison gelangten im Schnitt auf 7,04 Millionen Zuschauer ab drei Jahren, was im Gesamtmarkt einer Quote von 24,2 Prozent entsprach. Das sind freilich weiterhin Spitzenwerte, die kaum andere TV-Sendungen erreichen.

Mit 8,32 Millionen Zuschauern war dabei das Gastspiel des FC Bayern München in Madrid am gefragtesten; die Gladbacher verbuchten am 5. Spieltag gegen Manchester City mit 5,90 Millionen Interessierten bis dato die niedrigste Reichweite. Nur zwei Vorrunden-Partien im ZDF (jeweils mit Leverkusen als deutschem Vertreter) waren in den vergangenen Spielzeiten noch weniger nachgefragt. Immerhin: Die Champions League in diesem Jahr liegt – und das, obwohl früh schon alle wichtigen Entscheidungen in der Gruppenphase gefallen sind – leicht über dem Vorjahres-Level.

Im Herbst 2015 kam die Königsklasse im Zweiten auf 6,97 Millionen Zuschauer ab drei Jahren. Damals allerdings spielten die immer reichweitenstarken Dortmunder nur Europa League (was Sport1 letztlich Rekordwerte brachte), während das ZDF neben zwei Auftritten des FC Bayern auch zwei Mal Gladbach und je einmal Leverkusen und Wolfsburg zeigte. Alle sechs Partien erzielten im Schnitt 23,8 Prozent Marktanteil bei allen. In der Spitze sorgte die Königsklasse damals für rund 8,7 Millionen Zuschauer beim Spiel der Bayern gegen Arsenal.

Ein weiteres Jahr zuvor, also von September bis Dezember 2014, kamen die sechs im Free-TV gezeigten Spiele auf 6,99 Millionen Fans ab drei Jahren – die Reichweitenkrone hatten damals die Dortmunder mit ihrem Spiel gegen Istabul (8,21 Millionen Fans) auf. Nur die Saison 13/14 war mit noch deutlich stärkeren Werten angelaufen. Damals kam auch das einzige Spiel in der Vorrunde im Bertrachungszeitraum auf mehr als neun Millionen Fans: Dortmund gegen Arsenal brachte dem Zweiten einst 9,02 Millionen Fans und sorgte somit auch erheblich für den starken Vorrunden-Schnitt von acht Millionen Zuschauern mittwochs um 20.45 Uhr. Die durchschnittliche Quote lag bei fast 27 Prozent.

Pay-TV-Sender Sky Sport hat sogar echten Grund zum Jubeln. Dort läuft die derzeitige Champions-League-Saison nämlich nochmal stärker als im Jahr zuvor. Sky zeigt alle Spiele live und ist in Königsklassen-Wochen dienstags und mittwochs On Air. Pro Spieltag (also dienstags und mittwochs) kam Sky bis dato auf 2,69 Millionen Zuschauer – heißt: Pro Abend sind das rund 1,35 Millionen. Das ist ein Reichweitenzuwachs von schönen 16 Prozent gegenüber der Vorsaison, in der pro Spieltag 2,32 Millionen zusahen. Im linearen Fernsehen sind es pro Spieltag 1,6 Millionen Zuschauer (also 0,8 Millionen pro Abend) – und somit 0,05 Millionen mehr als 15/16. Massive Steigerungen gibt es bei Sky Go: Kam der örtlich flexible Dienst 15/16 pro Spieltag noch auf 0,52 Millionen Zuschauer, sind es jetzt schon 0,72 Millionen. Und auch in den Sportsbars steigt die Nutzung. Sky Out of Home erreichte an den Spieltagen eins bis vier 0,37 Millionen Zuschauer, während in der Vorsaison 0,25 Millionen Fans ermittelt wurden.

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