Quotencheck

«Fahndung Deutschland»

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Wie erfolgreich gestaltete sich in den vergangenen Wochen und Monaten die Live-Fahndung nach Tätern am Sat.1-Vorabend?

Mit der Polizei-Fakedoku «Auf Streife» hat Sat.1 in der Daytime bereits gute Erfahrungen gesammelt. Marktanteile im zweistelligen Bereich sind hierfür jedenfalls keine Seltenheit. Diesen Erfolg wollte man nur zu gerne auf den 19-Uhr-Sendeplatz, der in der Vergangenheit schon so einige große Flops miterleben musste (Stichwort «Newtopia»), übertragen. Mit «Einsatz in Köln – Die Kommissare» klappte das im Frühjahr zunächst nicht so recht; die Quote bei den 14- bis 49-Jährigen bewegte sich zwischen mageren 5,1 und 8,3 Prozent. Ein neuer Versuch wurde ab dem 9. Mai mit «Fahndung Deutschland» gestartet. Aktuelle Kriminalfälle wurden darin beleuchtet, bei denen die Polizei die Zuschauer um Mithilfe bat. Von MAZ&More, also den Machern des erfolgreichen «Frühstücksfernsehens», wurde die Live-Produktion auf die Beine gestellt.

In der ersten Ausstrahlungswoche wurden zwar keine Bäume ausgerissen. Angesichts von Zielgruppen-Werten von 7,4 bis 9,1 Prozent blieb ein Totalausfall jedoch aus. 1,18 Millionen aller Fernsehenden waren im Schnitt dabei gewesen, 8,3 Prozent betrug der Mittelwert bei den Umworbenen. Man war also ungefähr auf Senderschnitt-Niveau aus den Startlöchern gekommen. Dabei sollte es zum Leidwesen der Macher nicht bleiben, denn danach stellte sich ein regelrechter Abwärtstrend ein, der ab Mitte Juni durch die zuschauerstarke Fußball-EM beschleunigt wurde.

Der Marktanteil bei den Werberelevanten sackte zunächst auf 7,5 Prozent (17.05. – 20.05.), ehe er dann für drei Wochen lang bei durchschnittlich 6,8 Prozent stagnierte (23.05. – 10.06.). Immerhin: Beim Gesamtpublikum kam man im Schnitt immer noch über die Millionenmarke hinaus, auch wenn vereinzelte Ausgaben diese Hürde dann doch nicht schafften. Am schlimmsten erwischte es «Fahndung Deutschland» pünktlich in der ersten EM-Phase vom 13. bis 17. Juni, wo bloß 4,7 Prozent Marktanteil bei den Jungen ausgewiesen wurden. Mehr als 0,99 Millionen Menschen ab drei Jahren interessierten sich nicht für die neuesten Fälle. Mit einem Zielgruppen-Ergebnis von lediglich exakt vier Prozent tat sich die Folge vom Montag besonders schwer. Der Minusrekord aber beläuft sich auf 3,1 Prozent und wurde am 27. Juni ermittelt. Zwischen 6,6 und 8,4 Prozent wurden pro Woche im Mittel vom 20. Juni an generiert.

Wo Tiefs sind, da sind auch Hochs. Die erste August-Sendewoche schnitt mit 9,2 Prozent so gut wie keine andere ab. Das lag vor allem daran, dass gleich zweimal zweistellige Marktanteile bei den Umworbenen drin waren. 10,3 Prozent betrug dieser Wert und wurde sowohl am Donnerstag, den 4. August als auch am Freitag, den 5. August aufgestellt. Mit 1,32 Millionen Zusehern ab drei Jahren wurde an besagtem Donnerstag zudem der Reichweiten-Rekord vom 13. Juli wiederholt.

Auf über neun Prozent sollte anschließend keine Woche mehr kommen, ebenso waren Quoten oberhalb der Zehn-Prozent-Marke nur noch Wunschdenken. Die Marktanteile schwankten teils heftig: 5,6 bis 9,7 Prozent standen vom 8. August bis einschließlich 23. September auf dem Konto. Der ganz große Wurf ist Sat.1 mit «Fahndung Deutschland» demnach nicht gelungen. Mal zu schwach, mal Mittelmaß, mal über dem Soll – jede denkbare Variante war dabei gewesen. Erstere beiden Variationen überwogen jedoch. Von daher kann man es dem Münchner Privatsender nicht übelnehmen, dass auf dem 19-Uhr-Slot ab sofort wieder experimentiert wird.

Im Mittel erreichten die 97 Ausgaben von «Fahndung Deutschland» 1,07 Millionen Zusehende ab drei Jahren, darunter befanden sich 0,45 Millionen 14- bis 49-Jährige. Deutlich ausbaufähige Marktanteile in Höhe von 5,1 respektive 7,4 Prozent förderte das zu Tage. Ab dem 26. September probiert sich Sat.1 um 19 Uhr an einem anderen Genre: Fortan wird zum «Kampf der Köche» ausgerufen. Ob Kochen zur Abendbrotzeit besser zieht als Mord und Totschlag, bleibt abzuwarten.

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