Vermischtes

Vielseitigkeitsreiterin nimmt Entschuldigung von ARD-Kommentator vorerst nicht an

von   |  12 Kommentare

Nach einem kritischen Spruch hat ARD-Olympiareporter Carsten Sostmeier die deutsche Vielseitigkeitsreiterin Julia Krajewski um Entschuldigung gebeten. Diese weist Sostmeier aber vorerst zurück.

Ein kleiner Eklat im Rahmen der öffentlich-rechtlichen Olympia-Berichterstattung: Der ARD-Reporter Carsten Sostmeier bat nach einem von ihm geäußerten Kommentar die deutsche Vielseitigkeitsreiterin Julia Krajewski telefonisch darum, ihm zu vergeben. Doch Krajewski lässt den ARD-Journalisten zunächst im Regen stehen. Die 'Süddeutsche Zeitung' zitiert die Sportlerin: „Bevor ich es mir nicht angeschaut habe, weiß ich nicht, ob ich die Entschuldigung annehmen kann. Und da ich nicht weiß, ob ich es mir anschauen werde, kann es etwas dauern.“

Krajewski, die mit der Vielseitigkeitsmannschaft Silber gewann, wurde von Sostmeier im Ersten basierend auf ihrem Geländeritt als „Angsthase“ bezeichnet. Darüber hinaus urteilte er, dass sie wohl „einen braunen Strich“ in der Hose hätte. Diese Einschätzungen begleiteten Krajewskis Ausscheiden beim Geländeritt, nachdem ihrem Pferd Samourai drei Verweigerungen attestiert wurden. Sostmeier wiegelte anschließend ab: „Es liegt mir fern, Sportler zu beleidigen. Wenn das so angekommen sein sollte, dann kann ich mich dafür nur aus tiefstem Herzen entschuldigen.“

Die Vielseitigkeitsreiterin sei nach eigener Aussage zunächst nicht auf Sostmeiers Kommentare, die auch von der ARD als unangemessen bezeichnet wurden, aufmerksam geworden. Erst, als sie ihr ein hohes Maß an „aufmunternde[n] und liebe[n] Nachrichten“ vorführte, dass sie im Fernsehen wohl mit Kritik bedacht wurde, bekam sie Wind von diesem Vorfall. „Es tut natürlich weh. Ich glaube, dass jeder einzelne Sportler sein Allerbestes gibt“, so Krajewski. Harsche Kommentare der Sportjournalisten würden es den Olympioniken in der vor Ort gegebenen, „schwierigen Situation definitiv nicht leichter" machen.

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profizocker
11.08.2016 13:13 Uhr 1
Es ist trautig, dass solche Lächerlichkeiten dank Internet immer so eine große Aufmerksamkeit bekommen. Die Reiterin soll sich mal nicht in die Hose machen und die Entschuldigung annehmen, dann können wir uns wieder voll und ganz auf das wirklich wichtige konzentrieren: Dem Sport!
P-Joker
11.08.2016 13:29 Uhr 2


Nein, soll sie nicht!

Klar ist der Sport das wichtigste! Aber deswegen muss niemand vor ca. 2 Mio. Zuschauern derart beleidigen lassen!
Frederic
11.08.2016 14:02 Uhr 3
Ich würde auch sagen, dass der Sachverhalt an und für sich nicht lächerlich ist, wenn ein vermeintlich seriöser Reporter so ausfällig wird. Ob man die Entschuldigung dann annehmen sollte oder nicht ist sicher eine andere Frage. Aber so pauschal die Relevanz abzusprechen halte ich für den größeren Quatsch.
logan99
11.08.2016 14:20 Uhr 4

Davon abgesehen, dass das keine Lächerlichkeit gewesen ist, wieso kannst du dich deswegen nicht au den Sport konzentrieren?
profizocker
11.08.2016 15:12 Uhr 5
Ich habe niemals gesagt, dass ich mich nicht auf den Sport konzentrieren kann. Es ist nur so das hier mal wieder aus ner Mücke nen Elefant gemacht wird, für nichts und wieder nichts. Ich würde auch nicht behaupten das der Reporter ausfallend geworden ist. Hätte Jan Böhmermann diese Worte bentuzt hätten alle gelacht und sich hinter ihm gestellt. Ist es ein eher unbekannter Mensch der plötzlich seriös sein muss, weil er im Ersten kommentiert oder was auch immer - zack- bist du der Arsch der Nation. Und das meiner sehr verehrten Damen und Herren ist lächerlich. Hier wird mit zweierlei Maß gemessen.
logan99
11.08.2016 15:22 Uhr 6
Du scheinst dich zumindest tierisch über die Mücke aufzuregen und machst sie so selbst zum Elefanten.



Es ist natürlich ein enormer Unterschied, ob ein Komiker/Satiriker in diesem Umfeld so etwas tut, oder ein Kommentator, der schlicht das Geschehen wiedergeben soll. In dem Zusammenhang Hohn und Spott über eine Sportlerin auszuschütten, nur weil einem die Leistung nicht passt, ist in der Postion mehr als unangebracht - und das kann man auch nicht mit "Emotionen" schön reden. Wie im anderen Thread zu dem Thema bereits gesagt, sollte gerade ein Kommentator den Respekt und die Achtung vor den Sportlern über die er spricht nicht verlieren - und genau das tat der gute Herr Sostmeier. Eine Leistung kritisieren ist das eine, sich aber darüber lustig zu machen und den Sportler im Prinzip zu erniedrigen, geht deutlich zu weit.
profizocker
11.08.2016 15:45 Uhr 7
Ich sags ja es wird mit zweierlei Maß gemessen. Ein Satiriker darf das, weil es sein "Beruf" ist, sich über andere lustig zu machen, aber ein Kommentator darf das nicht? Was wäre aus Marcel Reif, Frank Buschmann und Wolf-Christoph Fuss geworden, würden diese nicht kritisieren? Oder dürfen Fußballkommentatoren jemanden eher kritisieren, weil Fußball populärer ist als der Reitsport? Und wenn ein einer Respekt vor Sportlern und auch den Pferden hat, dann ist es Carsten Sostmeier. Was natürlich niemand mitbekommen hat, weil das niemand gesehen hat. Ich rede hier vom Tag zuvor, als der Geländeritt anstand. Es war einfach nur spektakulär, wie er dort den deutschen Reiter und sein Pferd(!) kommentiert hat, er hat dort richtig mitgefierbert. Jetzt kennt ihn jeder weil er einmal nicht so, wie vom Publikum verlangt, kommentiert hat. Von Hohn und Spott würde ich hier gar nicht reden, sondern bloß von einfacher Kritik, nichts weiter. Die Fußballer werden nach den Spielen von Kommentatoren,Moderatoren,Reportern und "Experten" ebenfalls zerrissen. Also darf auch ein Reitsportkommentator einen Reiter kritisieren.
profizocker
11.08.2016 15:47 Uhr 8
Und zu sagen er hätte jemanden erniedrigt, das ist das, was meiner Meinung nach zu weit geht.
logan99
11.08.2016 16:13 Uhr 9

Dann kannst du kaum den Ritt von Julia Krajewski mit entsprechendem Kommentar gesehen haben, oder du weißt schlicht nicht was man unter "Hohn und Spott" oder "verbal erniedrigen" versteht.
Frederic
11.08.2016 16:22 Uhr 10
Es ist halt nicht mit zweierlei Maß messen, der Kontext ist nur ein anderer. Aber das scheint ja ohnehin nur ungern berücksichtigt zu werden. Dinge geschehen nunmal nicht im luftleeren Raum.

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