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RTL geht bei Rechtevergabe komplett leer aus

von   |  4 Kommentare

Der Kölner Sender wird keine Bundesliga-Spiele zeigen können. Dafür gibt's Live-Fußball bald auch im ZDF. Und die «Sportschau» ist auch gerettet.

Heute ist ein guter Tag für alle Fans, für den Fußball und auch für uns. Das bewährte Zusammenspiel zwischen der Deutschen Fußball Liga und der ARD geht in die Verlängerung. Fußball ist hierzulande die Sportart Nr. 1. Das passt bestens zum Ersten. Die Bundesliga-'Sportschau' bleibt und wird weiter ein Millionenpublikum begeistern - Männer wie Frauen, jung wie alt. Denn der Fußball verbindet die Gesellschaft und schafft so auch Gemeinsinn. Und Integration ist Teil unseres Auftrags und in diesen Zeiten wichtiger denn je."
Das Erste Programmdirektor Volker Herres
Beim Ersten hat man sicherlich gebibbert und gebangt: In den vergangenen Wochen und Monaten hatte die Sportredaktion unter der Führung des Sportkoordinators Axel Balkausky den Verlust der Nationalmannschafts-Qualispiele erklären müssen und obendrein auch noch den Verlust der Olympia-Rechte ab 2018. Entsprechend hatte man die Töpfe gefüllt, um bei der Bundesliga-Rechtevergabe nicht auch noch leer auszugehen. RTL wurde als hartnäckiger Konkurrent gehandelt, der letztlich aber leer ausging. Sendersprecher Matthias Bolhöfer erklärte dazu: "Unter allen wirtschaftlichen und programmstrategischen Abwägungen und mit den glänzenden Quotenerfolgen zuletzt bei den EM-Qualifiern im Rücken, haben wir mit den 28 Live-Spielen der Nationalmannschaft das für uns attraktivste Rechtepaket erwerben können." Stattdessen bleibt im Free-TV Vieles beim Alten. Das Erste wird weiterhin die Spielzusammenfassungen der ersten Liga am Samstag und Sonntag zeigen. Samstags in der «Sportschau» werden dann auch die drei Zweitliga-Spiele vom Mittag zusammengefasst. "Ich freue mich, dass die ARD auch in den nächsten Spielzeiten weiter 'am Ball' sein wird und ihre gute Zusammenarbeit mit der Deutschen Fußball Liga fortsetzen kann. Egal, wer in den nächsten Jahren Meister wird: Gewonnen haben jetzt schon die Millionen Fußballfans. Daher ist Sportberichterstattung klar ein Teil unseres öffentlich-rechtlichen Auftrags. Und: Die ARD berichtet natürlich nicht nur über Fußball, sondern hat insgesamt mehr als 100 verschiedene Sportarten in ihren TV- und Hörfunkangeboten", sagt Karola Wille, die Intendantin der ARD.

Das ZDF erwirbt derweil die Weiterverwertung am späteren Samstagabend - bewegte Bilder im «aktuellen Sportstudio» wird es also weiterhin geben. Darüber hinaus hat das ZDF die Live-Übertragungsrechte am Saison-Eröffnungsspiel, dem Rückrunden-Eröffnungsspiel und einem Spiel zum Abschluss vor der Winterpause (17. Spieltag) erworben, die jeweils freitags ausgetragen werden. Das Livepaket enthält auch die Übertragung des DFL-Supercups, den das ZDF bereits seit 2011 überträgt, sowie die Relegationsspiele der zwischen der zweiten und dritten Liga. Auch die Relegation zwischen der ersten und zweiten Liga wandert ab 2017/2018 zu Eurosport, Highlights davon laufen im Zweiten.

ZDF-Intendant Dr. Thomas Bellut: "Wir haben unserer wichtigstes Ziel erreicht - das 'aktuelle sportstudio' behält seine attraktiven Bundesliga-Verwertungsrechte einschließlich des Spiels der Woche. Es bleibt damit eine Top-Adresse für alle Sportfans, die an den Highlights und Hintergrundinformationen interessiert sind."

Der neu in Deutschland startende Streaming-Dienst Perfom dürfte derweil seine eigenen Ziele nicht erfüllt sehen. Das Unternehmen hatte zuletzt mit dem Kauf der Premier League-Rechte einen ziemlichen Coup gelandet, bekommt von der DFL aber nur die Clip-Rechte im Internet, die aktuell noch im Besitz von Axel Springer sind. Beim Bild-Verlag zeigte man sich aber wenig angetan, was die Erlöse aus diesem Deal angeht, sodass das Interesse an einer Verlängerung dem Vernehmen nach ziemlich gering war.

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Es gibt 4 Kommentare zum Artikel
Sentinel2003
09.06.2016 15:18 Uhr 1
Geil, das RTL nichts bekommen hat!!
Scooter
09.06.2016 16:54 Uhr 2
HA! HA! RTL :mrgreen:
Rodon
09.06.2016 17:34 Uhr 3
Fragt sich, wie ernsthaft RTL nach den ganzen Spielen der deutschen Nationalmannschaft und den restlichen Qualispielen der EM/WM überhaupt noch mitgeboten hat. Die bereits erworbenen Rechte waren bestimmt nicht so günstig, da ist das Budget für die unverfroren teuren BuLI-Rechte natürlich noch geringer.
Manuel Weis
09.06.2016 21:17 Uhr 4
Und nächstes Jahr (für ab 2018) gibts ja dann auch wieder die Champions League auf'm Markt, gell...
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