Wochenquotencheck

«Bares für Rares»: Im ZDF ein Hit, aber bei ZDFneo?

von   |  2 Kommentare

Oft wurde in den vergangenen Wochen über die herausragenden Einschaltquoten der Trödelshow im ZDF berichtet, doch wie läuft die Doppel-Programmierung am Vorabend des kleinen Spartensenders?

Neues Kochshow-Projekt mit Lichter

Wie das ZDF in dieser Woche bekanntgab, wird es Horst Lichter auch wieder in dessen vermeintlicher Kernkompetenz Kochen einsetzen: «Knopf im Ohr» heißt die neue Sendung, die ab Oktober am derzeit noch recht fußlahmen Samstagnachmittag an den Start gehen soll. Mehr Infos dazu hier.
Immer wieder fällt der Name «Bares für Rares» im Kontext der tagesaktuellen Quoten-Berichterstattung als Paradebeispiel für einen Wachstumsmotor auf einem Sendeplatz, der zuvor über eine lange Zeit hinweg nur unbefriedigend bespielt worden war - in diesem Fall jener um 15:05 Uhr im Zweiten Deutschen Fernsehen. Und auch wenn neue Quotenrekorde seit Ende April, wo wir in unserem Wochencheck schon einmal über die zum Teil sensationellen Ergebnisse berichtet hatten, ausblieben, ist die Trödelshow mit Horst Lichter angesichts von 18 bis 20 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum nach wie vor ein verlässlicher Garant für strahlende Gesichter bei den Programmverantwortlichen. Doch wie sieht es derzeit eigentlich bei ZDFneo aus, die am Vorabend um 18:35 Uhr gleich doppelt vom Trödelhype profitieren möchten? Derzeit alles in allem ziemlich durchwachsen.

So sahen sich gleich am ersten Mai-Montag zunächst nur 0,17 Millionen Menschen den ersten Rerun an, bevor der zweite seine Reichweite doch ziemlich deutlich auf 0,32 Millionen verbesserte. Hiermit ging auch eine klare Marktanteilssteigerung von 0,9 auf 1,3 Prozent einher. Beim jungen Publikum zwischen 14 und 49 Jahren dagegen sank der Marktanteil leicht von 1,3 auf 1,1 Prozent bei bestenfalls 0,08 Millionen. Dass Werte oberhalb der Prozenthürde keinesfalls Standard waren, offenbarte sich dann am Dienstag mit nur jeweils 0,8 Prozent aller bzw. 0,6 und 0,5 Prozent der jüngeren Konsumenten, bevor die spätere Mittwochsfolge dann aber ein Ausrufezeichen in die andere, für die Programmplaner gewiss erfreulichere Richtung zu setzen wusste: Hier sorgten 0,35 Millionen Zuschauer für 1,5 Prozent aller und 1,4 Prozent der 14- bis 49-jährigen Konsumenten, bevor die letzte Folge der Woche am Freitag gar auf 1,7 und 1,6 Prozent gelangte.

Wer sich hiervon allerdings eine nachhaltige Verbesserung der Zahlen simultan zur ZDF-Entwicklung der vergangenen Monate erhoffte, sah sich getäuscht: Vor allem in der jüngeren Konsumentengruppe enttäuschte die zweite Woche des Monats mit fast durchweg einstelligen Zahlen, während insgesamt im Wochenmittel zumindest die 1,2 Prozent der Vorwoche bestätigt wurden - bei einem leichten Reichweiten-Plus von 0,24 auf 0,26 Millionen. In den vergangenen Tagen erholte sich das Format dann auch wieder bei den jüngeren Fernsehenden ein wenig, fast alle Folgen erreichten mindestens 1,0 Prozent der 14- bis 49-Jährigen.

Alles in allem liest sich die Zwischenbilanz im Mai aber dennoch relativ dürftig: Beim Gesamtpublikum gingen mit 0,26 Millionen Fernsehenden immerhin 1,2 Prozent Marktanteil einher, was allerdings verglichen mit den 1,6 Prozent, die ZDFneo in der bisherigen TV-Saison durchschnittlich erreichte, gar kein so guter Wert ist. Und obgleich sich die 1,0 Prozent bei 0,06 Millionen jungen Fernsehenden zunächst ein wenig schwächer lesen, sind die «Bares für Rares»-Wiederholungen hier sogar etwas näher an der Sendernorm dran - denn anders, als man es vielleicht beim jungen Image des Senders erwarten würde, liegt diese bei nur 1,2 Prozent der 14- bis 49-Jährigen. Der ganz große Hit ist die Sendung derzeit für den Spartenkanal also sicherlich noch nicht, aber aufwandarm zu versenden und darüber hinaus auch sicherlich nicht derart quotenschwach, dass man sich zwingend um Alternativen kümmern müsste.

Und im Hauptprogramm?


Wie bereits zu Beginn des Artikels angedeutet, hat man in den vergangenen Wochen ein wenig mit neuen Rekorden gegeizt, ja zuletzt lag man gar zumeist wieder unterhalb der Zwei-Millionenmarke und kam bislang nur an zwei Mai-Tagen über 20 Prozent hinaus. In Anbetracht des Umstands, dass im April-Endspurt zwischenzeitlich fünf von sechs Folgen über ein Fünftel des Gesamtpublikums mobilisierte, mag dies schon eine minimale Ernüchterung auf äußerst hohem Niveau sein. Möglich also, dass der Zenit des Erfolgs nun erreicht ist und eine Stabilisierung bzw. eventuell sogar ein leichter Rückgang der Werte einsetzt - möglich allerdings auch, dass man lediglich ein wenig durchschnauft, um in Bälde wieder mit neuen Highlights auf sich aufmerksam zu machen. Beim jungen Publikum hat man derzeit übrigens rund acht Prozent zu Buche stehen - auch hier neigt sich die Formkurve aktuell minimal nach unten, denn vor einigen Wochen kam man der Zweistelligkeit häufig sehr, sehr nah.

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Es gibt 2 Kommentare zum Artikel
P-Joker
21.05.2016 20:52 Uhr 1
Den Unterschied zwischen ZDF-Hauptprogramm und ZDF-Neo könnte drei Möglichkeiten ausmachen.



1. Im Hauptprogramm des ZDF tritt man zu der Uhrzeit gegen schwache (z.B. Pro7) und schwachsinnige (RTL/Sat.1) Konkurrenz an.



2. Bei ZDF-Neo dagegen tritt man schon alleine mal gegen die SOKOs im ZDF an.

3. Zuschauer mit Satellitenschüssel können ZDF-Neo oft erst ab 21 Uhr empfangen.
Quotermain
22.05.2016 09:28 Uhr 2


Auf welchem Satelliten läuft Neo nur ab 21 Uhr?

Auf dem normalen Astra ist der Sender rund um die Uhr zu empfangen.



Ich denke eher das die Zielgruppe des Berufsschnäuzers nicht die Zielgruppe von Neo ist.

Im Nachmittagsprogramm ist er der Liebling der Hausmütterchen und Ommas, dazu Nothilfe für die Senderflüchtlinge die keine Prolls, Polizisten oder Broke Girls sehen wollen.

Später gibt es Alternativen.

Statt Lichter könnten die auf Neo eher weiter alte Serien senden, die fanden Anklang.

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