Quotencheck

Formel 1

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Die Lage für den Rennsport bei RTL besserte sich nicht, in allen Bereichen waren die Zahlen erneut rückläufig. Eine Teilschuld kommt aber auch früheren Sendezeiten zu.

Die Formel 1-Saison 2014 bei RTL

"Der Gesamtmarktanteil sank von 35,4 auf 30,6 Prozent. Bei den 14- bis 49-Jährigen gab die Quote von 31,1 Prozent 2013 auf 26,1 Prozent ab. Unter dem Strich deutliche Verluste, allerdings wird es den Rechtevertrag, den RTL aktuell mit der Formel 1 unterhält bereits 2016 nicht mehr geben und die Zahlungen werden günstiger, weshalb auch der Anspruch an die Quote leicht abnehmen wird. Noch immer ist die Formel ein Quotenbringer, bedenklich wird es erst, sollte der Rennsport 2015 erneut in gleichem Umfang abgeben wie in diesem Jahr."
Aus dem Quotencheck im Vorjahr.
So richtig Spannung kam in der Formel 1-Saison 2015 nicht auf. Schon früh zeichnete sich ab, dass sich Sebastian Vettel bei Ferrari nur wenig Chancen auf den Gesamtsieg ausrechnen darf, dafür lieferten die Mercedes-Piloten Nico Rosberg und Lewis Hamilton zu starke Leistungen ab. Darüber hinaus entschied letzterer die Saison schon recht früh für sich, sodass die letzten drei Wettbewerbe nicht mehr waren als ein Schaufahren. So könnte man argumentieren, dass es die Formel 1 2015 aufgrund des schwächelnden Zuschauermagnets Vettel schon früh schwer hatte und schlechte Zahlen auch damit zusammenhingen. Die Vergleichbarkeit unter den Jahren wird jedoch dadurch eingeschränkt, dass die Startzeiten über die Jahre hinweg variierten. RTL-Sportchef Manfred Loppe sagte dazu: „Natürlich hat uns die frühe WM-Entscheidung ordentlich Wind aus den Segeln genommen, die Spannung war danach einfach raus. Für 2016 setzen wir darauf, dass Sebastian Vettel im Ferrari die Lücke zu den beiden dominierenden Mercedes Piloten Lewis Hamilton und Nico Rosberg schließen kann und die Zuschauer hoffentlich bis zum Saisonfinale einen packenden Dreikampf erleben werden. Ich würde mir zudem wünschen, dass sich die Formel 1 wieder auf das eigentliche, nämlich den Rennsport, konzentriert und nicht so viel Aufmerksamkeit durch Diskussionen bindet, die in letzter Konsequenz mehr Probleme schaffen als Lösungen.“

So erklang der Startschuss zum Saisonauftakt 2015 in Australien schon um 6.05 Uhr deutscher Zeit, sodass in der Folge durchschnittlich deutlich weniger Rennsport-Fans einschalteten als 2014. Zum Saisonstart am 15. März waren in diesem Jahr insgesamt 1,71 Millionen Zuschauer mit von der Partie, was in einem Gesamtmarktanteil von 38,4 Prozent resultierte. 670.000 Personen ergaben beim jungen Publikum 34,7 Prozent. Auch der Malaysia-Grand Prix ging 2015 55 Minuten früher vonstatten als 2014. Ab 9.05 Uhr verfolgten am 29. März 2015 4,32 Millionen Zuschauer das etwa 100-minütige Rennen. Erneut 38,4 Prozent wurden dadurch Zeuge des ersten Saisonsiegs Sebastian Vettels, während sich die klassische Zielgruppe mit 33,2 Prozent beteiligte. Im Vorjahr generierte das Rennen ab 10 Uhr noch 35,9 und 30,4 Prozent.

Der Große Preis von China fungierte 2015 schon als dritte Station, 2014 kam diese Ehre noch Bahrain zu. Erneut etwa eine Stunde früher als 2014 setzten sich die Boliden in Bewegung, ab 8.05 Uhr sahen 3,84 Millionen Personen zu. So ergaben sich insgesamt 42,6 Prozent und 38,1 Prozent bei den Werberelevanten. Auch hier erzielte RTL quotentechnisch ein besseres Ergebnis als im Vorjahr, wo sich 35,3 Prozent der 14- bis 49-Jährigen für die Übertragung aus Fernost entschieden. Das Rennen aus Bahrain kam 2015 an vierter Stelle und von der Uhrzeit her etwa zeitgleich wie im Vorjahr. Ab 17.05 Uhr interessierte der Wettkampf 4,91 Millionen Zuschauer ab Drei, was dort 29,2 Prozent aller Fernsehenden gleichkam. 1,30 Millionen Personen zwischen 14 und 49 resultierten in 22,9 Prozent. 2014 sahen mit insgesamt 5,08 Millionen Personen zwar noch mehr Menschen zu, damals reichten 1,46 Millionen junge Zuschauer jedoch nur für 22,1 Prozent.

Zur gewohnten Startzeit ab etwa 14 Uhr ging die Formel 1 erstmals am 10 Mai 2015 ins Rennen, als der Wettkampf in Barcelona die Wettbewerbe in Europa einläutete. Einen Mercedes-Doppelsieg verfolgten durchschnittlich 4,25 Millionen Zuschauer. RTL erzielte auf diese Weise 32,0 Prozent bei allen und 25,6 Prozent bei den umworbenen Zuschauern. Auch hier standen reichweitentechnisch im Vergleich zu 2014 deutliche Verluste zu Buche, im Vorjahr schalteten nämlich noch 4,70 Millionen Personen zur Übertragung aus Spanien ein. Wie im Falle des Bahrain-Rennens schien der Sendeplatz 2014 jedoch härter umkämpft gewesen zu sein, denn 2015 standen trotz niedrigerer Reichweiten die höheren Marktanteile zu Buche: 2014 sahen 28,9 bzw. 23,5 Prozent zu.

Im Falle des Großen Preis von Monacos war der Wettbewerb 2014 seinem Pendant ein Jahr davor schließlich in allen Belangen unterlegen, wenn auch nur knapp. Am 24. Mai 2015 widmeten sich 4,19 Millionen Personen dem Stadtrennen, nur 20.000 mehr waren es knapp ein Jahr früher. So ergaben sich ein Gesamtmarktanteil von 31,1 Prozent sowie 24,8 Prozent in der klassischen Zielgruppe. Interessant gestalten sich stets die Rennen in der Primetime. Aufgrund der Zeitverschiebung begann auch 2015 das Rennen in Kanada um 20.05 Uhr deutscher Zeit. In Konkurrenz zu Sonntagsspielfilmen verbuchte die Veranstaltung am 7. Juni insgesamt 14,5 Prozent bei einer Zuseherschaft von 4,45 Millionen Menschen ab Drei. Mit 1,35 Millionen 14- bis 49-Jährigen und dazugehörigen 12,7 Prozent der Jüngeren hielt der Live-Sport den RTL-Senderschnitt nicht ein. Dies war im Jahr davor noch möglich, als 1,38 Millionen Junge zu 16,6 Prozent führten.

Erst das Rennen in Österreich erreichte am 21. Juni im Vergleich zum Vorjahr deutlich mehr Personen. 4,81 Millionen Menschen ab Drei führten sich ab kurz nach 14 Uhr das Wettrennen aus dem Nachbarland zu Gemüte, sodass RTL 29,6 Prozent verzeichnete. 2014 reichten 4,21 Millionen Interessierte noch für insgesamt 29,3 Prozent. Beim jungen Publikum musste der Österreich-Grand Prix über das Jahr hinweg sogar einbüßen. Mit 23,5 Prozent standen etwa 2,4 Prozent weniger bei den Werberelevanten zu Buche. Im britischen Silverstone-Parcours hielt RTL mit 30,2 Prozent aller Fernsehenden quotentechnisch das Niveau des Vorjahrs. Mit 4,66 Millionen Interessierten gewann man gegenüber 2014 jedoch fast 500.000 Zuschauer. Das junge Publikum war 2015 mit 24,5 Prozent vertreten.

In Ungarn angekommen unterhielt die Formel 1-Saison 2015 noch insgesamt 4,64 Millionen Personen. 2014 stellte der Wettbewerb noch die 11. Saisonstation dar, nach dem Ausscheiden von Hockenheim wurde der Wettbewerb vorgezogen. 4,64 Millionen Personen schalteten ein, im Vorjahr waren es noch 4,99 Millionen Personen ab Drei. Mit 33,1 Prozent schnitt der Vettel-Sieg 2015 aber nur etwas schwächer ab als im Vorjahr, bei den 14- bis 49-Jährigen war trotz weniger Zuschauer sogar eine Steigerung auf 28,1 Prozent möglich. Auch das Rennen in Belgien war insgesamt 2014 noch gefragter. 4,25 Millionen Zuschauer im Jahr 2015 bedeuteten einen Rückgang um etwa 340.000 Personen verglichen mit dem Vorjahr. So schnitt das Rennen in Spa auch quotentechnisch 2015 schlechter ab, als 29,7 bzw. 23,6 Prozent resultierten.

Dafür war 2015 in Italien deutlich mehr möglich für die Berichterstattung des Kölner Senders. 4,99 Millionen Zuschauer im Jahr 2015 standen 4,06 Millionen Interessierten 2014 gegenüber. Und trotzdem bewirkte der Wettbewerb im Vorjahr höhere Quoten als 2015, wo nun insgesamt 29,2 Prozent und 23,0 Prozent bei den Jüngeren verbucht wurden. 900.000 Zuschauer mehr waren es auch im Rahmen des Singapur-Grand Prixs der im Jahr 2015 mit 5,25 Millionen Interessierten das reichweitenstärkste Rennen darstellt. Es ergaben sich mit 31,6 Prozent aller Fernsehenden und 24,9 Prozent der 14- bis 49-Jährigen in beiden wichtigen Altersgruppen deutlich höhere Zahlen als im Vorjahr.

Abschied vom 14 Uhr-Sendeplatz nahm man wieder ab dem 27. September, als es nach Japan ging. Auf dem Suzuka-Parcours bewirkten 2,46 Millionen Zuschauer 40,3 Prozent und darin enthaltene 0,8 Millionen 14- bis 49-Jährige 37,4 Prozent. Im Vorjahr erzielte RTL ab 8 Uhr quotentechnisch niedrigere Zahlen. Eine bessere Vergleichbarkeit wiesen da die Rennen auf, die 2014 und 2015 über die Bühne gingen und jeweils um 13.05 Uhr starteten. Der Wettbewerb 2015 war dem Vorjahr in Sachen Reichweite eine Nasenlänge voraus, flimmerte mit 4,21 Millionen Personen etwa 60.000 Menschen mehr entgegen. Die Quoten von 28,2 Prozent insgesamt und 20,8 Prozent der Jungen wurden ein Jahr früher jedoch deutlich überboten. Auch das Rennen in den USA gewann gegenüber dem Vorjahr an Zuschauern, aber nicht an Quote. 4,59 Millionen Rennsport-Fans schalteten am 25. Oktober ab 20.05 Uhr ein und bewirkten damit 12,6 bzw. 10,8 Prozent.

Eine Sonderrolle nahm das Rennen in Mexiko ein, das 2014 noch fehlte. Ab 20.05 Uhr entschieden sich 3,71 Millionen Menschen dafür, die Folge waren enttäuschende Quoten von 10,3 Prozent insgesamt, während sich die Sehbeteiligung der jungen Zuschauer auf nur 8,8 Prozent belief. Die schwachen Zahlen könnten die Folge der abgeflachten Spannung gewesen sein, schon in den USA sicherte sich Lewis Hamilton nämlich den Saisonsieg. Nachholbedarf hatte auch das Rennen in Brasilien: 4,45 Millionen Interessierte ergaben 18,6 und 15,2 Prozent, nachdem 2014 noch fast fünf Millionen Menschen zusahen. Die größte Diskrepanz offenbarte letztlich der Saisonabschluss in Abu Dhabi. Noch 3,83 Millionen Personen interessierten sich 2015 für das Rennen, nachdem die Station im Vorjahr mit 5,74 Millionen Zuschauern noch die stärkste der Saison darstellte. 2015 generierte man so 20,3 und 17,7 Prozent,

Trotzdem erreichte die Formel 1 2015 durchschnittlich nur etwas weniger Zuschauer als 2014 und dieses ‚trotzdem‘ muss großgeschrieben werden. Im Jahr 2015 starteten viele Rennen nämlich bereits 55 Minuten früher als im Vorjahr. Dies führte vor allem bei den Wettkämpfen, die hierzulande in den frühen Morgenstunden liefen, zu deutlichen Reichweitenrückgängen. Mittlere 4,35 Millionen Zuschauer im Jahr 2014 stehen 4,18 Millionen Zuschauern im Jahr 2015 gegenüber. Mit durchschnittlich 1,25 Millionen 14- bis 49-Jährigen liegt die Formel 1 bei RTL auch deutlich hinter den 1,41 Millionen des Vorjahrs. Die Quotenrückgänge sind unterdessen nicht mit den früheren Sendezeiten zu entschuldigen. Hier gab man mit nun noch insgesamt 28,4 um etwa 2,2 Prozentpunkte nach, beim jungen Publikum, das noch mit 23,7 Prozent mit von der Partie war, belief sich die Differenz sogar auf 2,4 Prozent. Auffällig ist hierbei, dass 2014 mit oft deutlich niedrigeren Reichweiten noch ungleich höhere Quoten möglich waren. Gerade im Hinblick auf die Rennen in der Primetime muss man jedoch attestieren, dass die Formel 1 gegen große Konkurrenz oft auf der Strecke bleibt.

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