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Türkei: Polizei stürmt oppositionellen Medienkonzern mit Kettensägen

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In der Türkei haben Polizisten zwei TV-Sender vor laufender Kamera übernommen. Diese stehen nun unter Kontrolle eines Zwangsverwalters – kurz vor der Parlamentswahl.

Wenige Tage vor der Parlamentswahl in der Türkei zensieren die Behörden weitere kritische Medien. Am Morgen stürmten Polizeibeamte, wie auf Live-Bildern im Internet zu sehen, die Zentrale des Medienkonzerns Koza-Ipek in Istanbul. Ihm gehören die beiden Sender Kanaltürk und Bugün an. Um sich Zugang zu den Redaktionen und Regieräumen zu verschaffen, benutzten sie unter anderem Kettensägen. Die Beamten gingen zudem mit Tränengas und Wasserwerfern gegen Angestellte vor, die sich ihnen entgegenstellten. Mehrere Journalisten wurden verletzt.

Der Koza-Ipek Konzern, der ebenfalls im Bergbau und im Energiesektor aktiv ist, soll der Bewegung des islamischen Predigers Predigers Fethullah Gülen nahe stehen. Die Justiz stellte die Unternehmensgruppe am Montag unter Zwangsverwaltung. Mehrere Firmen des Konzerns wurden bereits Anfang September durchsucht, darunter befand sich auch das Redaktionsgebäude in der Hauptstadt Ankara. Der Staatsanwaltschaft zu Folge geschah dies wegen Ermittlungen zu „Propaganda und Terrorfinanzierung“.

Die türkische Regierung steht seit langem wegen ihres Vorgehens gegen Medien in der Kritik. Ihr wird vorgeworfen, kurz vor der Wahl am Sonntag den Druck auf die Journalisten zu erhöhen.

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