Quotencheck

Tour de France

von   |  1 Kommentar

Das bekannteste Radrennen der Welt war in den vergangenen Wochen gewiss kein Erfolgsgarant für das Erste Deutsche Fernsehen. Immerhin fielen die Werte aber zumeist akzeptabel aus.

Die ARD versucht es noch einmal, den durch diverse Dopingfälle dramatisch in Verruf geratenen Radsport zu rehabilitieren. In den vergangenen gut drei Wochen liefen insgesamt 21 Übertragungen in der Daytime des öffentlich-rechtlichen Senders, zumeist allerdings mit überschaubaren Werten klar unterhalb des Senderschnitts. Immerhin erreichte das Radsport-Event aber in einigen Fällen die Zweistelligkeit und konnte vor allem zum Ende hin noch einmal ein wenig zulegen - obgleich da die deutsche Hoffnung Tony Martin schon längst ausgeschieden war. Mit etwas gutem Willen lässt sich also auf die verzeichneten Werte durchaus aufbauen.

Die Tour bei Eurosport

Ein positives Fazit gezogen hat Eurosport - der Sender hatte alle Rennen live und in voller Länge übertragen. Im Durchschnitt sahen 0,35 Millionen Zuschauer in Deutschland (MA: 3,2 Prozent) die ausführliche Übertragungen der 21 Etappen bei Eurosport. 2014 lag die Durchschnittsreichweite noch bei 0,34 Millionen Zuschauer bei einem Marktanteil von 3,0 Prozent. Die Reichweiten und der Marktanteil verzeichnen damit eine leichte Steigerung zum Vorjahr. Die 14. Etappe von Rodez nach Mendes am 18. Juli bescherte dem Sender mit 0,54 Millionen Zuschauern den besten Live-Durchschnitt bei einem Marktanteil von 5,3 Prozent. "Die Tour de France bei Eurosport ist eine Institution, und wir freuen uns sehr, dass wir in diesem Jahr trotz paralleler Übertragung der Tour bei der ARD die Reichweiten und Marktanteile bei Eurosport weiter steigern konnten. Besonders hervorzuheben ist hierbei, dass Eurosport mit einem Marktanteil von bis zu 8,6 Prozent auch die junge, werberelevante Männerzielgruppe 14+ erreicht", erklärt Susanne Aigner-Drews, Geschäftsführerin Eurosport Media GmbH.
Schon der Tour-Auftakt am Samstag, den 4. Juli war ein recht gutes Abbild jener Einschaltquoten, die im weiteren Verlauf des Events zumindest an besseren Tagen erreicht werden würden. Durchschnittlich 1,29 Millionen Fernsehende entsprachen einem Marktanteil von 10,4 Prozent, beim jungen Publikum reichten 0,22 Millionen ab 16:25 Uhr für einen Marktanteil von 5,7 Prozent. Anschließend sollte es allerdings zunächst einmal eine Woche dauern, bis erneut ein zweistelliger Marktanteil zu Buche stehen sollte. Zwischen Dienstag und Freitag wurden jeweils gut neun Prozent bei zumeist gut einer Million Menschen generiert, am schwächsten lief es am Montag mit gerade einmal 7,6 Prozent bei 0,81 Millionen. Und bei den 14- bis 49-Jährigen? Da lief es am Donnerstag und Freitag mit jeweils 6,0 Prozent annähernd durchschnittlich, zuvor kam man jedoch nicht über 3,8 bis 5,7 Prozent hinaus.

Die zweite Tour-Woche begann mit einer schwachen Zuschauerzahl von 0,97 Millionen, aufgrund der mit 14:45 Uhr allerdings auch recht frühen Sendezeit reichte dies jedoch für immerhin 10,1 Prozent. Beim jungen Publikum wurde mit 7,4 Prozent bei 0,23 Millionen sogar erstmals die Sendernorm klar übertroffen - um dann im Anschluss allerdings kaum mehr ansatzweise erreicht zu werden. Zwischen der am Sonntag (12. Juli) ausgestrahlten neunten Etappe und der 18. Etappe kamen nur noch durchweg miese 3,9 bis 5,2 Prozent zustande, wobei bestenfalls 0,25 Millionen junge Menschen zusahen.

Das Feedback unserer Zuschauer war überwiegend positiv. Die ARD hat zu keinem Zeitpunkt eine bestimmte Quote vorgegeben. Natürlich würden wir uns wünschen, dass sich das Interesse der Zuschauer bei der Tour 2016 noch steigert. Uns ist bewusst, dass sich das Vertrauen in den Radsport wieder neu entwickeln muss.
ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky
Beim Gesamtpublikum hingegen ließ sich in dieser Zeit durchaus eine Veränderung nach oben ausmachen, was insbesondere für die dritte Tour-Woche ab dem 18. Juli galt. Abermals am Samstag war Verlass auf einen zweistelligen Wert von 10,5 Prozent bei 1,12 Millionen Zuschauern, doch diesmal konnte man derartige Marktanteile auch mit in die Woche retten. Während der Montag mit 9,7 Prozent noch knapp an der Zweistelligkeit scheiterte, waren vom Dienstag an Werte oberhalb der Zehn-Prozentmarke Standard. Am Samstag und Sonntag standen dann sogar mit 11,6 und 11,3 Prozent erstmals in diesem Jahr Zahlen von mehr als elf Prozent möglich. Bei den 14- bis 49-Jährigen dauerte die Mobilisierungsphase deutlich länger, doch zumindest am Freitag und Samstag wurden auch hier vergleichsweise ordentliche 6,5 und 5,8 Prozent verbucht.

Durchschnittlich kam die ARD-Ausstrahlung der Tour de France auf eine Zuschauerzahl von 1,11 Millionen, was einem Marktanteil von 9,7 Prozent entsprach. Ein Quotenerfolg war das Radsport-Event somit gewiss nicht, verfehlte man den Senderschnitt von gut elfeinhalb Prozent doch um beinahe zwei Prozentpunkte. Immerhin stimmte jedoch die Tendenz, denn während die erste Hälfte der Tour mit nur 9,2 Prozent äußerst schmalspurig unterwegs war, steigerte man sich im Anschluss auf immerhin 10,2 Prozent. Beim jungen Publikum sah es hingegen etwas anders aus: Hier war die erste Halbzeit mit 4,9 gegenüber 5,3 Prozent deutlich gefragter. Im Schnitt wurden 5,1 Prozent bei 0,19 Millionen Sportbegeisterten zwischen 14 und 49 Jahren verzeichnet.

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Es gibt 1 Kommentar zum Artikel
baumi3781
30.07.2015 10:33 Uhr 1
Die Berichterstattung der ARD war wie auch in den letzten Jahren der Übertragung vorbildlich, wobei man aber anmerken muss, dass sie sich nur auf das nötigste beschränkt hat. Die Zeiten sind vorbei, wo man sich 4-5 Stunden vor den Fernseher gesetzt und mitgefiebert hat.

Die Erfolge einiger Fahrer sind durchaus gut aber auch hinterfragenswert. Es wirkt für viele Zuschauer komisch, wenn ein Fahrer einfach so aus dem Stand einen Berg erklimmt und seinen durchtrainierten Mitstreitern aus dem Nichts 3 Minuten abnimmt. Des Weiteren muss die Frage gestellt werden, wie kann es sein, dass der beste deutsche Fahrer fast ne Stunde Rückstand in der Gesamtwertung hat... Ich denke, in der Summe dieser Fragen liegt die Erklärung, dass die Zuschauerzahlen derart im unteren Bereich angesiedelt sind...
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