Quotencheck

«Empire»

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Wie viele Fans hatten die Drama-Serie mit Terrence Howard, die ProSieben binnen vier Wochen zeigte? Und: Wie viele Leute schauten das Format eigentlich zeitversetzt?

«Empire» im Web

Auch online war «Empire» übrigens kein herausragender Erfolg. Was die 7-Day-Catch-Up-Nutzung auf prosieben.de angeht, weist die AGF für die ersten drei Folgen, die Ende Juni liefen, Spitzenwerte von knapp 40.000 Zuschauern aus. Die dritte Folge von «Empire» kam allerdings auf etwas weniger als 30.000 Nutzer. Immerhin: Das Hip-Hop-Drama lag somit im Betrachungszeitraum* an der Spitze der ProSieben-Formate im Web. Programme anderer Sender waren jedoch deutlich gefragter, etwa die «Vorstadtweiber», des Ersten, deren Ende Juni gezeigte Episode im Netz auf weitere rund 150.000 Zuseher kam. «Empire» schaffte somit in besagter Woche nicht einmal den Sprung unter die Top30. Die Werte der Folgen 4, 5 und 6 waren nahezu identisch.
*Die in den Hitlisten dargestellten Abrufzahlen der einzelnen Angebote sind die Abrufe aus Deutschland für das ausgewiesene Angebot in der jeweiligen Kalenderwoche, in diesem Fall der ab 22.6. Dabei gilt es zu berücksichtigen, dass ab dem ersten Tag mit N
Man kann dem Privatsender ProSieben nun wahrlich nicht vorwerfen, nicht alles versucht zu haben, um die Quoten des in Amerika irre erfolgreichen Hip-Hop-Dramas anzutreiben. Während die zwölfteilige erste Staffel im Mutterland von Woche zu Woche neue Fans gewann und am Ende vor fast 20 Millionen US-Bürgern zu Ende ging, ließ in Deutschland das Interesse aber tendenziell eher nach; auch wenn ProSieben vor einigen Tagen via Twitter auf nachträglich angeblich deutlich angehobene Quotenausweisungen hinwies. Diese deutliche Steigerung lässt sich nur leider in den Zahlen der GfK nicht erkennen. Vor allem die Episoden der ersten Ausstrahlungswoche Ende Juni gewannen nachträglich kaum Fans hinzu.

Live wurden 0,93, 0,88 und 0,91 Millionen Zuseher gemessen. In den endgültigen Daten, die auch die zeitversetzte TV-Nutzung von drei Tagen beinhalten, steigerten sich die Werte nur im Bereich von einigen hundert Zuschauern. So kann gesagt werden: Mit 7,6, 6,5 und 7,5 Prozent Marktanteil blieb das Debüt des Formats mit Terrence Howard als rassistischer und schwer kranker Chef einer großen Musikfirma deutlich hinter den Erwartungen zurück. Die Folgen vier bis sechs, die ProSieben eine Woche später zeigte, mussten sogar noch Federn lassen. Die reine Reichweite sank auf 0,75, 0,72 und 0,75 Millionen. Hier gab es in den endgültigen Zahlen leichte Steigerungen, die allerdings bei keiner Folge mehr waren als 30.000 Zuschauer.

So kam das Format letztlich auf 7,8, 7,0 und 8,4 Prozent Marktanteil – was jedes Mal 0,3 Prozentpunkte mehr waren als ursprünglich angenommen. In der dritten Ausstrahlungswoche bewegten sich die Zuschauerzahlen wieder nach oben, was allerdings zu großem Teil auch dem schlechten Wetter an diesem Tag geschuldet war. Meist gesehen war hier wieder einmal die 22.05-Uhr-Folge, die auf 0,88 Millionen Zuschauer kam und somit wieder auf dem Niveau der Startwoche lag. Die Quoten allerdings purzelten weiter. 6,7, 6,3 und 7,6 Prozent wurden im Schnitt gemessen.

In der dritten Woche begeisterte «Empire» 0,86, 0,86 und 0,91 Millionen Fernsehzuschauer ab drei Jahren, die Marktanteile lagen bei 3,0 bis 3,8 Prozent. Bei den für die Werbewirtschaft wichtigen Fernsehzuschauer erreichte die Serie 6,9, 6,4 und 7,9 Prozent bei den jungen Zuschauern.

Das dreistündige Serienfinale in dieser Woche nun musste neue Tiefstwerte hinnehmen. So holte die elfte Folge der im Original bei FOX laufenden Serie gerade einmal noch 5,5 Prozent Marktanteil. Den spannenden Schluss verfolgten dann 6,9 Prozent der Umworbenen bei insgesamt rund 680.000 Zuschauern ab drei Jahren. Das ist – ohne jede Umschweife – eine herbe Enttäuschung für ProSieben.

«Empire», also das heißeste Eisen aus den Staaten, kam in diesem Sommer mit seiner ersten Staffel nicht über 0,81 Millionen Zuschauer ab drei Jahren hinaus. Bei allen war die Sendung genauso ein Flop wie in der Zielgruppe. Bei der Gruppe ab drei Jahren wurden im Schnitt nur 3,3 Prozent Marktanteil ermittelt, bei den Jungen waren 7,0 Prozent. Zum Vergleich: ProSieben kommt normalerweise auf um die elf Prozent. Entsprechend darf man sich schon die Frage stellen, weshalb Senderchef Wolfgang Link dem Format vor gut einer Woche eine „rosige Zukunft“ vorausgesagt hat. Wie die Quoten intern wirklich bewertet werden, wird sich wohl erst 2016 zeigen: Dann nämlich stellt sich die Frage, auf welchem Sender die 18 Folgen der zweiten Staffel laufen werden. Wieder beim großen ProSieben? Oder vielleicht doch eher bei einem kleineren Programm, wie etwa sixx?

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