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Maischberger punktet mit 'Merkelfrage'

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Dank einer nominell stark besetzten Runde und dem Dauerbrenner Angela Merkel erreichte «Menschen bei Maischberger» eine der stärksten Quoten dieses Jahres. Die «Münchner Runde» enttäuschte derweil mit dem Thema Einbrüche.

Maischbergers Hochkaräter am Dienstag

Mit Christian Lindner (FDP), Julia Klöckner (CDU), Ralf Stegner (SPD) ud Sahra Wagenknecht (Die Linke) hatte «Menschen bei Maischberger» am Dienstag immerhin vier Vorsitzende und stellvertretende Vorsitzende der großen deutschen Parteien zu Gast. Die AfD war durch ihren Europa-Abgeordneten Hans-Olaf Henkel vertreten, einzig die Grünen fehlten. Dafür fand Journalist Nikolaus Blome den Weg ins Studio.
Sie gehört seit Jahren verlässlich zu den beliebtesten Akteuren der deutschen Bundespolitik, hat die Union bei der vergangenen Bundestagswahl zu einem großartigen Wahlergebnis von über 40 Prozent geführt und gehört zu den einflussreichsten Frauen der Welt: Angela Merkel. Kritiker bemängeln hingegen ihren pragmatischen, oft kühl und haltungsarm daherkommenden Regierungsstil und die Neigung der Kanzlerin, sich in problematischen Debatten nur vage zu äußern. Wie immer man auch zu ihr und ihrer Realpolitik stehen mag - Anlass zur Diskussion gibt die "Merkelfrage" in jedem Fall. Bei «Menschen bei Maischberger» nahm man diesen Umstand am Dienstagabend zum Anlass, mit dem Aufhänger "Boom-, Bummel- oder Schummelkanzlerin?" und der Hilfe hochrangiger Polit-Prominenz über die Regierungschefin der Bundesrepublik zu sprechen. Die Publikumsresonanz konnte sich sehen lassen.

Durchschnittlich verfolgten 1,81 Millionen Menschen ab 22:50 Uhr die Talk-Show, was mit einem guten Marktanteil von 12,5 Prozent einherging. Dies sind gewiss keine überragenden Werte, allerdings kam die Sendung damit erstmals seit drei Wochen wieder auf einen zweistelligen und sogar leicht überdurchschnittlichen Marktanteil. Ohnehin präsentierte sich das Format in der jüngeren Vergangenheit selten stärker, nur zweimal wurden in diesem Kalenderjahr bisher höhere Reichweiten generiert. Am 24. März verfolgten 2,17 Millionen den Talk, in der letzten April-Woche waren gar 2,88 Millionen dabei. Beide Folgen erlebten allerdings auch einen erheblichen Push - im März war Maischberger die erste große Polit-Show, die sich mit dem Germanwings-Absturz auseinandersetzte. Im April ging man in Anschluss an das beinahe 13 Millionen Zuschauer starke DFB-Pokalspiel zwischen Bayern und Dortmund an den Start.

Nicht ganz so gut schnitt «Menschen bei Maischberger» beim jungen Publikum zwischen 14 und 49 Jahren ab, wo 0,33 Millionen Interessenten mit leicht unterdurchschnittlichen 6,0 Prozent einhergingen. Damit lief die Ausgabe zwar im Verhältnis zu anderen Folgen der Sendung ebenfalls ordentlich, aber keineswegs überragend - immerhin lief es alleine im Jahr 2015 schon sechs Mal besser, zuletzt in der ersten Mai-Woche mit 6,4 Prozent bei 0,34 Millionen. Weit vorne in der Zuschauergunst liegt auch hier die Ausgabe vom 28. April, die mit 22,0 Prozent bei 0,85 Millionen der zweitstärksten Ausstrahlung des Jahres um 13 Prozentpunkte überlegen ist.

Weitaus geringere Quoten-Ansprüche stellt der Bayerische Rundfunk an seine «Münchner Runde», die am Dienstagabend um 22 Uhr zu sehen war. Thematisch nahm man sich der wachsenden Einbruchszahlen an und stellte bereits im Sendungstitel die Frage, wie man sich davor schützen könne, Opfer eines Einbruchs zu werden. Mit Joachim Herrmann (CSU) war der Bayerische Innenminister zu Gast und durfte sein Regierungskonzept vorstellen, nachdem der Freistaat eine härtere Bestrafung der Täter zur Abschreckung plane. Mit Katharina Schulze (Grüne) gesellte sich eine Vertreterin der Opposition hinzu, zudem waren ein Experte der Münchner Polizei sowie ein Einbruchsopfer geladen. So recht vermochte die von Ursula Heller moderierte Sendung allerdings nicht zu begeistern.

Gerade einmal 0,23 Millionen Menschen sahen die Talk-Runde, was einem schwachen Marktanteil von 0,9 Prozent entsprach. Zum Vergleich: Im Durchschnitt kommt der BR auf einen bundesweiten Marktanteil von etwa 1,6 Prozent beim Gesamtpublikum, also beinahe dem Doppelten dessen, was die «Münchner Runde» vorzuweisen hatte. Noch überschaubarer fiel die Begeisterung der jüngeren Konsumenten zwischen 14 und 49 Jahre aus. Hier standen sogar nur 0,3 Prozent bei einer mittleren Sehbeteiligung von 0,03 Millionen auf dem Papier. Normalerweise weiß der öffentlich-rechtliche Sender ca. 0,6 Prozent aus besagter Zuschauergruppe auf seiner Seite.

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