Talkcheck

Von Fehltritten und sexueller Vielfalt

von

Sandra Maischberger beendete in der vergangenen Woche ihre Osterferien und Markus Lanz feierte mit der Champions League im Rücken eine Sensationsquote.

Der Gast der Woche

Am Sonntag kehrt «Günther Jauch» aus dem Osterurlaub zurück. Im ersten Talk nach der Pause geht es um das Thema „Das Flüchtlingsdrama! Was ist unsere Pflicht?“ Dazu diskutiert er unter anderem mit dem ehemaligen Bundesinnenminister, sowie Bundesminister für Landwirtschaft Hans-Peter Friedrich. Dieser trat im Rahmen der Edathy-Affäre von seinem Amt zurück und ist aktuell als stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion aktiv.
Während einige Talkshows wie «Günther Jauch» in der vergangenen Woche noch immer in den verlängerten Osterferien waren, kehrte «Menschen bei Maischberger» am Dienstagabend auf die Bildschirme zurück. Moderatorin Sandra Maischberger suchte sich direkt ein pikantes Thema aus und diskutierte mit ihren Gästen die Frage „Sexuelle Vielfalt: Mann, Frau, egal?“ Ebenso außergewöhnlich wie das Thema des Abends waren die Gäste der Sendung. So nahmen in der Runde unter anderem Alice Schwarzer, die Eurovision-Songcontest-Siegerin Conchita Wurst und der AfD-Politiker Björn Höcke Platz.

Für die Sendung interessierten sich dabei ab 22.50 Uhr 1,52 Millionen Zuschauer, die dem Ersten einen Marktanteil von 10,0 Prozent bescherten. Damit schnitt die Sendung besser ab, als vor der kurzen Osterpause. Am 31. März sahen nur 1,44 Millionen Menschen zu, was damals einem Marktanteil von 9,3 Prozent gleichkam. Wäre jedoch vorab bekannt gewesen, wie sich Höcke, Partei- und Fraktionschef der AfD in Thüringen, verhielt, wäre die Quote sicher noch besser gewesen. Der selbsternannte „Anwalt der Kinder“ ließ bereits vorab bei einer Parteiveranstaltung verlauten, dass er den Besuch wohl nur mit Glas Alkohol aushalte. Dies blieb der Moderatorin selbstverständlich nicht verborgen und sie sprach ihn darauf an, ohne eine klare Antwort von dem Politiker zu bekommen.

In ähnlichem Maß ging es weiter als Sandra Maischberger ihn auf die Sängerin und Entertainerin Wurst ansprach und was er von ihr und ihrer Lebenseinstellung halte. Höcke gratulierte der Siegerin des vergangenen Eurovision-Songcontests, sich in einem starken Wettkampf durchgesetzt zu haben. Fragen zur sexuellen Gleichberechtigung wich er ebenfalls aus. Bei den jüngeren Zuschauern schnitt die Sendung, trotz des Themas und der illustren Gästeauswahl, nur bedingt besser ab als vor zwei Wochen. Insgesamt fanden sich rund 280.000 Zuschauer im Alter zwischen 14 und 49 Jahren vor den Fernsehgeräten ein. Das Erste kam somit auf einen Marktanteil von 4,6 Prozent, am 31. März waren es noch 4,1 Prozent bei 0,25 Millionen Zuschauern.

Markus Lanz moderierte drei Ausgaben des nach ihm benannten Talks. Der Talk-Triathlon begann für den gebürtigen Südtiroler am Dienstagabend um 23.45 Uhr vor 1,05 Millionen Zuschauern. Diese bescherten der ZDF-Sendung einen Marktanteil von leicht unterdurchschnittlichen 12,0 Prozent. Dabei kam Lanz in den Genuss, das Monthy-Python-Urgestein John Cleese in der Gesprächsrunde zu begrüßen. Der Comedian von Weltrang plauderte dabei aus dem Nähkästchen über die Gründung der legendären britischen Comedytruppe und wie sich sein weiterer Karriereweg entwickelte. Insgesamt drehte sich der ganze Abend um die Komödie und die Bühne, so fanden sich unter anderem die Kabarettisten Ingo Appelt und Mathias Richtling, sowie die Schauspielerinnen Ellen Schwiers und Katerina Schwiers, in der Runde ein. Die Würdigung durch die Jungen blieb allerdings aus. Gerade einmal 0,17 Millionen von ihnen schalteten ein und verhalfen dem ZDF zu einem Marktanteil von 4,6 Prozent.

Nach dem verhaltenen Wochenstart kam «Markus Lanz» am Mittwoch jedoch wieder auf eine deutlich bessere Quote. Im Anschluss an die Übertragung der UEFA Champions League begann die Sendung erneut um 23.45 Uhr und lockte direkt 1,47 Millionen Zuschauer an. Diese generierten einen Marktanteil von sehr guten 17,3 Prozent. Auch bei den 14- bis 49-Jährigen lief es mit 0,48 Millionen Zuschauern und einem Marktanteil von herausragenden 12,6 Prozent deutlich besser als am Vortag. Der Königklasse entsprechend, drehte sich auch am Mittwochabend wieder alles um König Fußball. Dazu war unter anderem Oliver Geissen, der mit seinem Lieblingsverein HSV derzeit eine schwere Zeit durchmacht, Sportreporter Jörg Dahlmann, sowie der ehemalige Profispieler Michael Rummenigge geladen.

Nach der Sensationsquote vom Mittwochabend ging es am Donnerstag wieder leicht zurück. Doch auch ohne das Zugpferd Fußball erreichte «Markus Lanz» 1,50 Millionen Zuschauer ab 23.30 Uhr. Dies entsprach noch immer einem Gesamtmarktanteil von guten 14,8 Prozent. Dabei war Auswahl der Themen durchaus abwechslungsreich. Zum einen ging es um den Umgang mit Flüchtlingen und den Aufenthalt von Asylbewerbern in Deutschland und zum anderen um das Musikgeschäft. Dazu waren neben dem früheren Milli-Vanilli-Star Fabrice Morvan auch Kristina Bach, die Frau hinter Helene Fischers „Atemlos“, und die Profiboxerin Susianna Kentikian, die über ihren Aufenthalt in einem Asylbewerberheim und der Angst vor der Abschiebung berichtete, zu Gast. Während dieser Themenmix bei den Gesamtzuschauern noch gut an kam, blieb er bei den Jüngeren hinter den Erwartungen zurück. Von ihnen schalteten am Donnerstagabend nur rund 230.000 ein, dies entsprach 5,7 Prozent aller Fernsehenden 14- bis 49-Jährigen.

Kurz-URL: qmde.de/77668
Finde ich...
super
schade
Teile ich auf...
Kontakt
vorheriger Artikel«Dengler» und die Verschwörungen: Eine Flucht ist nicht nötignächster Artikel«Tatort»: Kölner knacken die 10-Millionen
Weitere Neuigkeiten

Optionen

Drucken Merken Leserbrief




E-Mail:

Quotenletter   Mo-Fr, 10 Uhr

Abendausgabe   Mo-Fr, 16 Uhr

Datenschutz-Info

Letzte Meldungen

Werbung

Mehr aus diesem Ressort


Jobs » Vollzeit, Teilzeit, Praktika


Surftipp


Surftipps


Werbung