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«Ultra! Aus Liebe zum Fußball»

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Nach sechs Testfolgen findet die innovative Talkrunde auf Tele 5 ein frühes Ende – auch zum Finale wurden nur mäßige Werte gemessen.

„Das Experiment ist gescheitert“ – so kommentierte der Geschäftsführer von Tele 5, Kai Blasberg, vor einigen Tagen das Aus für «Ultra!», das mit großen Ambitionen gestartet war, nun aber nicht über die sechs im Vorfeld angekündigten Testfolgen hinaus bestehen wird. Die Sendung sollte Raum bieten für die Themen im Fußballuniversum, die sonst eher außen vor bleiben – von den Machenschaften raffgieriger FIFA-Vertreter bis zum Problem der Homophobie. Belohnt wurden diese außergewöhnlichen Inhalte nicht – nach einem verhaltenen Start sank die Einschaltquote kontinuierlich in tiefrote Bereiche, die selbst für Tele 5, das bewusst auf Qualität zu setzen versuchte, zu schmerzhaft sind.

Tele 5 programmierte «Ultra!» in der Primetime am Donnerstagabend. Als Sendeplatz wurde 21.15 Uhr festgelegt, was für einen Talk mit seriösem Anstrich eine durchaus frühe Uhrzeit darstellt. Die einstündige Sendung wurde ab dem 29. Januar im wöchentlichen Rhythmus gezeigt.

Zur Premiere schalteten 0,11 Millionen und 0,4 Prozent aller Fernsehenden ein, bei den Jungen wurden 0,08 Millionen gemessen, die einem deutlich besseren Marktanteil von 0,7 Prozent entsprachen. Dennoch enttäuschte der Start insgesamt etwas, liegt der Senderschnitt von Tele 5 doch in der Regel in beiden Zuschauergruppen bei etwa 1,0 Prozent.

Hoffnungen, die Sendung würde ihren Zuschaueranteil im Folgenden ausbauen können, würden bereits eine Woche später enttäuscht. Am 5. Februar sahen 0,09 Millionen zu, die im Gesamtpublikum einen leichten Rückgang auf 0,3 Prozent bedeuteten. Bei den 14- bis 49-Jährigen fiel der Absturz mit 0,05 Millionen und 0,5 Prozent deutlich schmerzhafter aus. Der Senderschnitt wurde damit auch in der Zielgruppe halbiert. In letzterer ging es sieben Tage später leicht aufwärts, als 0,06 Millionen und 0,6 Prozent der Jungen ab 21.15 Uhr Tele 5 und «Ultra!» einschalteten. Insgesamt wurden wiederum 0,09 Millionen und 0,3 Prozent gemessen.

Am 19. Februar folgte der endgültige Einbruch der Einschaltquoten und die Messung der niedrigsten Werte in der (kurzen) Geschichte des Formats. 0,06 Millionen ab drei Jahren bedeutenden indiskutable 0,2 Prozent bei allen Fernsehenden, die Werberelevanten interessierte sich nur mit äußerst schwachen 0,03 Millionen und 0,3 Prozent für das Format. Damit verabschiedeten sich die Verantwortlichen des Senders wohl schon gedanklich von ihrem Experiment. Nachdem in der Folgewoche 0,07 Millionen und 0,2 Prozent insgesamt zu «Ultra!» fanden und auch bei den 14- bis 49-Jährigen mit 0,04 Millionen und 0,4 Prozent die schlechten Werte der vorangegangenen Sendungen bestätigt wurden, erklärte Tele 5 das Aus für die Sendung. Das am 5. März gezeigte Finale sprach 0,08 Millionen und 0,3 Prozent aus dem Gesamtpublikum an, bei den Jungen wurden zum Abschied 0,04 Millionen ausgewiesen, die 0,4 Prozent generierten.

Im Durchschnitt sahen 0,08 Millionen und 0,3 Prozent aller Fernsehenden ab drei Jahren zu. Bei den Jungen wurden 0,05 Millionen gemessen, die 0,5 Prozent entsprachen. Im Februar hatte Tele 5 einen durchschnittlichen Marktanteil in der Zielgruppe von 1,0 Prozent erreicht, beim Gesamtpublikum durfte der Sender 0,9 Prozent verbuchen. «Ultra!» halbierte diese Einschaltquoten – womit eine Fortsetzung zumindest aus wirtschaftlicher Sicht gewagt gewesen wäre.

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