Talkcheck

Dreifache Dosis Lanz

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Das ZDF strahlt während der Woche drei Ausgaben «Markus Lanz» aus. Doch wie wirkt sich dies auf die Quote der Talkshow aus und ist ein Sendetag stärker als andere?

Keine andere Talkshow wird im Hauptprogramm so oft ausgestrahlt wie «Markus Lanz» im ZDF. Der gebürtige Südtiroler kommt von Dienstag bis Donnerstag auf drei Ausgaben pro Woche. Je nach Vorprogramm startet der Talk zwischen 22.45 Uhr und 23.45 Uhr. Doch nicht nur der Zeitpunkt der Ausstrahlung ist für die Sendung wichtig, sondern auch das Vorprogramm selbst. Hierbei tritt häufig der Mittwoch in den Vordergrund, denn an diesem Abend zeigt das Zweite für gewöhnlich die Begegnungen der UEFA Champions League mit deutscher Beteiligung, was zu einem richtigen Schub für die Talksendung wird.

2015 fanden allerdings erst zwei Spieltage in der Königsklasse des Fußballs statt. Dies äußerte sich auch in den Einschaltquoten, so kamen die ersten beiden Ausgaben im Februar auf 1,34 und 1,23 Millionen Zuschauer. Mit Unterstützung durch die Champions League sprach man 1,32 und nur 1,09 Millionen Zuschauer an. Blieb die Reichweite also weitestgehend konstant, beziehungsweise gab zum Monatsende sogar nach, verbesserte sich die Quoten von 10,8 und 10,9 Prozent am 4. und 11. Februar auf sehr gute 14,7 Prozent am 18. Februar. Die Ausgabe am vergangenen Mittwoch gab auf 12,4 Prozent nach trotz der Fußballübertragung im Vorfeld. Beim Gesamtpublikum überschritt «Markus Lanz» mittwochs im Februar somit nur einmal den Senderschnitt.

Doch gerade der Fußball ist bei den jüngeren Zuschauern sehr beliebt und diente daher als hervorragendes Zugpferd für die beiden Sendungen Ende Februar. Am 18. Februar lockte man rund 430.000 junge Zuschauer zur Talkshow, dies bescherte dem Zweiten einen sensationellen Marktanteil von 11,1 Prozent. In der Folgewoche waren es noch knapp 320.000 Zuschauer, die nach dem Sport dran blieben und für noch immer sehr gute 8,6 Prozent sorgten. Vor der Rückkehr der Champions League sahen diese Werte mit 0,23 Millionen und 0,28 Millionen Zuschauern noch anders aus. Am 4. Februar blieb man mit 4,7 Prozent bei den jungen Zuschauern deutlich unterhalb des Senderschnitts. Eine Woche später verbesserte sich «Markus Lanz» immerhin auf 6,1 Prozent bei den Jungen und blieb somit nur knapp unter dem Senderschnitt des ZDF.

Die erste Dienstagsfolge im Februar fand in diesem Jahr erst am 10. Februar statt. Grund dafür war die Übertragung der Karnevalssendung «Typisch Kölsch» eine Woche zuvor. Die kurzzeitige Pause wirkte sich aber nicht unmittelbar negativ auf die Talksendung aus. Am 10. Februar schalteten insgesamt 1,14 Millionen Zuschauer ein, trotz des späten Sendebeginns um 23.45 Uhr. Die späte Sendezeit hatte jedoch einen positiven Effekt auf die Einschaltquote beim Gesamtpublikum, die auf 11,8 Prozent kletterte und somit nur hauchdünn unter dem Senderschnitt lag. Aus der Gruppe der 14- bis 49-jährigen Zuschauer schalteten 0,23 Millionen ein und sorgten für einen Marktanteil von 5,9 Prozent. Die erste Dienstagsausgabe des Monats war somit die meistgesehene.

Am 17. Februar ging der Talk 15 Minuten früher als in der Vorwoche auf Sendung, trotzdem sackte die Reichweite auf 0,98 Millionen Zuschauer ab. Der Abfall der Reichweite wirkte sich auch negativ auf die Einschaltquote aus, die auf 9,4 Prozent abrutschte. Während die Gesamtreichweite abnahm, steigerte sich die Reichweite bei den jüngeren Zuschauern auf rund 240.000 Fernsehende. Die gesteigerte Reichweite nutzte aber nichts im Kampf gegen die Konkurrenz auf den anderen Sendern und so gab der Marktanteil leicht auf 5,7 Prozent nach. Am 24. Februar gelang allerdings wieder die Trendwende und die Sendung, die um 22.45 Uhr auf Sendung ging, sprach insgesamt 1,47 Millionen Zuschauer an. Trotz des deutlichen Reichweitenanstiegs verbesserte sich die Einschaltquote nur marginal auf 9,6 Prozent. Bei den Jüngeren steigerte sich die Reichweite bereits zum zweiten Mal in Folge, so dass 0,25 Millionen von ihnen «Markus Lanz» einschalteten. Hier musste sich der Talk jedoch der starken Konkurrenz geschlagen geben, so dass der Marktanteil auf 4,3 Prozent absackte.

Die Ausgaben am Donnerstag liefen mit einer Ausnahme allerdings sehr gut. Am 5. Februar ging die erste Donnerstagsausgabe des Monats um 23.20 Uhr auf Sendung und unterhielt umgehend 1,69 Millionen Fernsehende, was einem Gesamtmarktanteil von 13,9 Prozent gleichkam. Bei den Jüngeren kam man allerdings nur auf 0,21 Millionen und einen Marktanteil von 4,3 Prozent. Am 12. Februar erlebte «Markus Lanz» allerdings wieder einen Dämpfer. Ab 23.15 Uhr ging die Reichweite auf 1,41 Millionen Zuschauer und die Quote auf mittelmäßige 16,1 Prozent zurück. Ebenso verhielt es sich bei den Jungen, von denen nur knapp 180.000 einschalteten und die dem ZDF einen Marktanteil von 3,5 Prozent bescherten.

Nach dem kurzen Tief nahm «Markus Lanz» allerdings wieder neue Fahrt auf und erreichte am 19. Februar mit 1,86 Millionen Zuschauern hervorragende 16,1 Prozent bei allen Zuschauern. Bei den jüngeren Zuschauern gewann der Talk rund 100.000 Zuschauer dazu. Die zirka 280.000 14- bis 49-Jährigen hievten den Marktanteil mit 6,0 Prozent beinahe auf den Senderschnitt. Nur sieben Tage später gingen die Werte wieder leicht zurück, hielten sich mit 1,56 Millionen Zuschauern und 14,3 Prozent insgesamt, auf einem noch immer guten Niveau. Deutlicher fiel der Rückgang bei den jungen Zuschauern aus, von denen nur 0,19 Millionen einschalteten. Gleichzeitig ging der Marktanteil in ihrer Gruppe wieder auf 4,6 Prozent zurück.

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